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Betriebswirtschaftliches Handeln - Maschinenstundensatzrechnung in der Vollkostenrechnung

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Betriebswirtschaftliches Handeln

Maschinenstundensatzrechnung in der Vollkostenrechnung

01. Wie wird die Kalkulation mit Maschinenstundensätzen durchgeführt?

Die Kalkulation mit Maschinenstundensätzen ist eine Verfeinerung der differenzierten Zuschlagskalkulation:

In dem oben dargestellten Schema der differenzierten Zuschlagskalkulation wurden in Zeile 5 die Fertigungsgemeinkosten als Zuschlag auf Basis der Fertigungseinzelkosten berechnet:

Bisher:

 Fertigungseinzelkosten (z. B. Fertigungslöhne)
+Fertigungsgemeinkosten
=Fertigungskosten

Bei dieser Berechnungsweise wird übersehen, dass die Fertigungsgemeinkosten bei einem hohen Automatisierungsgrad nur noch wenig von den Fertigungslöhnen beeinflusst sind, sondern vielmehr vom Maschineneinsatz verursacht werden. Von daher sind die Fertigungslöhne bei zunehmender Automatisierung nicht mehr als Zuschlagsgrundlage geeignet.

Man löst dieses Problem dadurch, indem die Fertigungsgemeinkosten aufgeteilt werden in maschinenabhängige und maschinenunabhängige Fertigungsgemeinkosten.

  • Die maschinenunabhängigen Fertigungsgemeinkosten bezeichnet man als „Restgemeinkosten“; als Zuschlagsgrundlage werden die Fertigungslöhne genommen.

  • Bei den maschinenabhängigen Fertigungsgemeinkosten werden als Zuschlagsgrundlage die Maschinenlaufstunden verwendet. Es gilt:

     

    Das bisher verwendete Kalkulationsschema modifiziert sich. Es gilt:

    Neu:

     Fertigungslöhne
    +Restgemeinkosten (in Prozent der Fertigungslöhne)
    +Maschinenkosten (Laufzeit des Auftrages • Maschinenstundensatz)
    =Fertigungskosten

Maschinenabhängige Fertigungsgemeinkosten sind z. B.:

  • kalkulatorische Abschreibung (AfA; Absetzung für Abnutzung)

  • kalkulatorische Zinsen

  • Energiekosten

  • Raumkosten

  • Instandhaltung

  • Werkzeuge.

Beispiel

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Zuschlagskalkulation mit Maschinenstundensatz

Auf einer NC-Maschine wird ein Werkstück bearbeitet. Die Bearbeitungsdauer beträgt 86 Minuten; der Materialverbrauch liegt bei 160 €. Der anteilige Fertigungslohn für die Bearbeitung beträgt 40 € (Einrichten, Nacharbeit). Es sind Materialgemeinkosten von 80 % und Restgemeinkosten von 60 % zu berücksichtigen. Zu kalkulieren sind die Herstellkosten der Fertigung.

1. Schritt: Berechnung des Maschinenstundensatzes

Zur Berechnung des Maschinenstundensatzes wird auf folgende Daten der vergangenen Abrechnungsperiode zurückgegriffen:

► Anschaffungskosten der NC-Maschine:100.000 €
► Wiederbeschaffungskosten der NC-Maschine:120.000 €
► Nutzungsdauer der NC-Maschine:10 Jahre
► kalkulatorische Abschreibung:linear
► kalkulatorische Zinsen:6 % vom halben Anschaffungswert
► Instandhaltungskosten:2.000 € p. a.
► Raumkosten: 
 – Raumbedarf:20 m2
 – Verrechnungssatz je m2:10 €/m2/Monat
► Energiekosten: 
 – Energieentnahme der NC-Maschine:11 kWh
 – Verbrauchskosten:0,12 €/kWh
 – Jahresgrundgebühr:220 €
► Werkzeugkosten:6.000 € p. a., Festbetrag
► Laufzeit der NC-Maschine:1.800 Std. p. a.
Berechnung der maschinenabhängigen Kosten
1.

2.

3.

4.


5.Instandhaltungskostenmeist Festbetrag
6.Werkzeugkostenmeist Festbetrag
7.Betriebsstoffkostenmeist Festbetrag
Summe= maschinenabhängige Gemeinkosten

 

Hinweis

Hier klicken zum Ausklappen

Alle Kostenpositionen auf den gleichen Zeitraum beziehen (z. B. Monat oder Jahr).

Berechnung:

1.

 

2.

 

3.

 

4.

 

5.

6.

Daraus ergibt sich folgender Maschinenstundensatz:

Lfd. Nr.maschinenabhängige Fertigungsgemeinkosten€ p. a.
1kalkulatorische Zinsen3.000
2kalkulatorische Abschreibung12.000
3Raumkosten2.400
4Energiekosten2.596
5Instandhaltungskosten2.000
6Werkzeugkosten6.000
 27.996
 Maschinenstundensatz = 27.996 € : 1.800 Std. =15,55 €/Std.

2. Schritt: Kalkulation der Herstellkosten der Fertigung

 Materialeinzelkosten 160,00
+Materialgemeinkosten80 %128,00
=Materialkosten 288,00
 Fertigungslöhne 40,00
+Restgemeinkosten60 %24,00
+Maschinenkosten86 min. • 15,55 €/Std. : 60 min.22,29
=Fertigungskosten 86,29
 Herstellkosten der Fertigung 374,29
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