Kursangebot | Betriebswirtschaftliches Handeln | Zusammenhänge zwischen Erlösen, Kosten und Beschäftigungsgrad

Betriebswirtschaftliches Handeln

Zusammenhänge zwischen Erlösen, Kosten und Beschäftigungsgrad

01. Was versteht man unter dem Beschäftigungsgrad?

  • Der Beschäftigungsgrad (= Kapazitätsausnutzungsgrad) ist das Verhältnis von tatsächlicher Nutzung der Kapazität zur verfügbaren Kapazität:

     

    oder

     

  • Als Kapazität bezeichnet man (vereinfacht) das Leistungsvermögen eines Unternehmens.

 

02. Wie lässt sich der Zusammenhang von Erlösen, Kosten und alternativen Beschäftigungsgraden darstellen (Break-even-Analyse)?

  • Der Break-even-Punkt (= Gewinnschwelle) ist die Beschäftigung, bei der das Betriebsergebnis gleich Null ist. Die Erlöse sind gleich den Kosten (Hinweis: Die Break-even-Analyse erstreckt sich nur auf eine Produktart).

  • Rechnerisch gilt im Break-even-Point:

    Hinweis

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    Erlöse = Kosten

    U = K

    U = Menge • Preis = x • p

    K = fixe Kosten + variable Kosten = Kf + Kv

    Kv = Stückzahl • variable Kosten/Stk. = x • kv

    Daraus ergibt sich für die kritische Menge (= die Beschäftigung, bei der das Betriebsergebnis B gleich Null ist):

     

     

     

     

     

    Da im Break-even-Punkt B = 0 ist, gilt weiterhin:

     

     

    Da die Differenz aus Preis und variablen Stückkosten der Deckungsbeitrag pro Stück ist (DBStk.) gilt:

     

    In Worten: Im Break-even-Punkt ist die Beschäftigung (kritische Menge) gleich dem Quotienten aus fixen Gesamtkosten Kf und dem Deckungsbeitrag pro Stück db.

    Merke

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    Man berechnet also die Break-even-Menge, indem man die fixen Kosten Kf durch die Differenz von Verkaufspreis p und variablen Stückkosten kv dividiert. Dies ist eine häufige Aufgabenstellung in der Prüfung.

    Sind die variablen Stückkosten nicht vorgegeben, so können sie mithilfe des Differenzenquotienten berechnet werden.

    Beispiel

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    Fall 1

    Ein Unternehmen verkauft in einer Abrechnungsperiode 50.000 Stück zu einem Preis von 40 € pro Stück bei fixen Gesamtkosten von 400.000 € und variablen Stückkosten von 30 €.

    Fall 2

    In der nächsten Abrechnungsperiode muss das Unternehmen einen Beschäftigungsrückgang von 30 % hinnehmen und verkauft nur noch 35.000 Stück bei sonst unveränderter Situation.

    Zu ermitteln ist jeweils das Betriebsergebnis im Fall 1 und 2. Bei welcher Beschäftigung ist das Betriebsergebnis (B) gleich Null?

    Fall 1

     

    Fall 2

     

    Kommentar:

    Im vorliegenden Fall führt ein Beschäftigungsrückgang um 30 % zu einem Rückgang des Betriebsergebnisses in Höhe von 150 % und damit zu einem Verlust von 50.000 €.

    Kritische Menge (Gewinnschwelle):

     

    Kommentar:

    Das Unternehmen erreicht den Break-even-Punkt bei einer Beschäftigung von 40.000 Stück. Oberhalb dieser Ausbringungsmenge ist das Betriebsergebnis positiv (Gewinnzone), unterhalb ist es negativ (Verlustzone).

  • Grafisch gilt im Break-even-Punkt (bei linearen Kurvenverläufen):

    • Das Lot vom Schnittpunkt der Erlösgeraden mit der Gesamtkostengeraden auf die x-Achse zeigt die kritische Menge (= Beschäftigung im Break-even-Punkt), bei der das Betriebsergebnis gleich Null ist (B = 0 bzw. U = K), in diesem Fall bei x = 40.000 Stück.

    • Oberhalb dieses Beschäftigungsgrades wird die Gewinnzone erreicht; unterhalb liegt die Verlustzone.

    • Die fixen Gesamtkosten verlaufen für alle Beschäftigungsgrade parallel zur x-Achse (= konstanten Verlauf); hier bei Kf = 400.000 €.

  • Fazit zur Break-even-Analyse:

    Die Gewinnschwellen-Analyse ist ein Instrument, mit dem leicht festgestellt werden kann, welche Absatzmenge ein Unternehmen pro Periode mindestens erzielen muss (= kritische Menge), um ein negatives Betriebsergebnis zu vermeiden.

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