Inhaltsverzeichnis
- 01. Welche Betriebsmittelarten gibt es?
- 02. Welche Formen der Investition unterscheidet man?
- 03. Welche Bedeutung haben Investitionen?
- 04. Welche Bedeutung hat die Kapazitätsauslastung aus betriebswirtschaftlicher Sicht?
- 05. Welche Aspekte der Substitution menschlicher Arbeit durch Betriebsmittel sind zu beachten?
01. Welche Betriebsmittelarten gibt es?
Betriebsmittelarten sind z. B.:
Grundstücke und Gebäude
Ver- und Entsorgungsanlagen
Maschinen und maschinelle Anlagen
Werkzeuge, Vorrichtungen
Transport- und Fördermittel
Lagereinrichtungen
Mess-, Prüfmittel, Prüfeinrichtungen
Büro- und Geschäftsausstattung.
02. Welche Formen der Investition unterscheidet man?
Begriff:
Investition ist die Verwendung finanzieller Mittel für betriebliche Zwecke.
Nach der Art der Vermögensgegenstände, für deren Beschaffung finanzielle Mittel verwendet werden, trennt man zwischen:
Sachinvestitionen: Investitionen, die am Leistungsprozess direkt beteiligt sind, z. B. Anlage-/Umlaufvermögen, Dienstleistungen.
Finanzinvestitionen: Investitionen in das Finanzanlagevermögen, z. B. Anleihen, Beteiligungen, Aktien.
immateriellen Investitionen, die die Wettbewerbsfähigkeit verbessern, z. B. Patente, Lizenzen, Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter.
Anhand der Investitionsanlässe unterscheidet man:
Nettoinvestitionen sind I., die erstmals im Unternehmen vorgenommen werden. Man unterscheidet: Gründungsinvestitionen sind erforderlich bei der Gründung oder dem Kauf eines Unternehmens. Erweiterungsinvestitionen ergeben sich aus der Notwendigkeit der Erweiterung des Produktionspotenzials. Reinvestitionen dienen dem Erhalt/der Sicherung des bestehenden Produktionspotenzials. Ersatzinvestitionen dienen dem Ersatz verbrauchter Produktionsmittel (z. B. Ersatz eines Lkws). Rationalisierungsinvestitionen bestehende Leistungspotenziale werden durch neue, technisch effizientere Verfahren ersetzt. Umstellungsinvestitionen sind bedingt durch eine mengenmäßige Verschiebung des Produktionsprogramms. Diversifikationsinvestitionen sind bedingt durch die Erweiterung der Produktpalette. Sicherungsinvestitionen dienen der wirtschaftlichen Existenzsicherung, z. B. Einführung eines neuen Schweißverfahrens zur Sicherung der Qualitätsstandards.
03. Welche Bedeutung haben Investitionen?
Bedeutung für den Kapitaleigner:
Investitionen sind Mittelverwendungen für betriebliche Zwecke. Der Betrieb muss sicherstellen, dass die Betriebsmittel so gestaltet sind, dass die Ziele erreicht werden können. Dazu gehört z. B., dass rechtzeitig erkannt wird, wann Ersatz- oder Neuinvestitionen erforderlich sind, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Investitionen werden nach den Gesichtspunkten
der Liquidität,
der Sicherheit und
der Rentabilität
beurteilt.
Bedeutung für die Produktionstechnik:
Die Art der Investition bestimmt u. a.:
den Grad der Spezialisierung
den Automationsgrad
den Energieverbrauch
die Arbeitsgeschwindigkeit
die Qualitätseigenschaften
der Betriebsmittel.
Bedeutung für die Mitarbeiter:
Die Art der Investition bestimmt u. a.:
die Monotonie der Arbeit
den Grad der Arbeitsteilung
den Grad der Arbeitszufriedenheit
den Interaktionsspielraum zwischen den Arbeitern
das Maß an Stress bei der Arbeitsausführung
den Grad der Eigen-/Fremdbestimmung
den Grad der Freisetzung durch Rationalisierung
Einführungs-/Einarbeitungsprobleme.
04. Welche Bedeutung hat die Kapazitätsauslastung aus betriebswirtschaftlicher Sicht?
Kapazität bezeichnet das Leistungsvermögen eines Betriebes in Einheiten pro Zeitabschnitt. Sie wird bestimmt durch die Art und Menge der derzeit vorhandenen Produktionsfaktoren (Stoffe, Betriebsmittel, Arbeitskräfte).
Mit Beschäftigungsgrad ist das Verhältnis von tatsächlicher Erzeugung (= Beschäftigung) zu möglicher Erzeugung (= Kapazität) gemeint.
z. B.
Als Auslastungsgrad bezeichnet man das Verhältnis von Kapazitätsbedarf zum Kapazitätsbestand bzw. Ist-Ausbringung zu höchstmöglicher Produktionsmenge:
Mit Kapazitätsabstimmung (= Kapazitätsabgleich) bezeichnet man die kurzfristige Planungsarbeit, in der die vorhandene Kapazität mit den vorliegenden und durchzuführenden Werkaufträgen in Einklang gebracht werden muss.
Im Fall der Werkstattfertigung stellt sich das Kapazitätsproblem insbesondere in Form der sogenannten Maschinenbelegung (Scheduling).
Beispiel
Bei fünf Aufträgen, die drei Werkzeugmaschinen durchlaufen sollen, ist die Maschinenbelegung so auszuführen, dass jeder Auftrag in der kürzesten Zeit fertig wird, es möglichst nur geringe Stillstandszeiten pro Maschine gibt. Bei überschaubarer Anzahl von Maschinen und Aufträgen lässt sich das Problem im Näherungsverfahren lösen; in der betrieblichen Praxis bedient man sich bei komplexen Fragestellung der Dv-gestützten Berechnung.
Der Betrieb wird also dann besonders wirtschaftlich arbeiten, wenn er
seine Kapazitäten voll ausnutzt (Beschäftigungsgrad = 100 %; i. d. R.: wirtschaftliche Kapazität ≤ technische Kapazität) und
seine Betriebsmittelnutzungszeiten optimiert (keine Störungen, Unterbrechungen)
Ansonsten ergeben sich wirtschaftliche Nachteile/Risiken:
Die Zinskosten sind zu hoch in Relation zur Ausnutzung der Betriebsmittel („investiertes Kapital liegt brach und erwirtschaftet keine Erträge“)
Buchmäßige Abschreibung der Anlagen und tatsächlicher Werteverzehr fallen auseinander
Anlagen veralten, bevor sie voll genutzt wurden.
05. Welche Aspekte der Substitution menschlicher Arbeit durch Betriebsmittel sind zu beachten?
Die Substitution (Ersatz) menschlicher Arbeit durch Betriebsmittel verläuft nicht ohne Probleme. Daher ist eine Reihe ökonomischer, sozialer und organisatorischer Aspekte zu beachten, z. B.:
Der zunehmende Einsatz von Betriebsmitteln erhöht die Fixkosten (z. B. AfA) und damit die Notwendigkeit zur Auslastung der Anlagen.
Meist erhöhen sich bei zunehmendem Einsatz von Betriebsmitteln die qualitativen Anforderungen an die Arbeitskräfte.
Die Belastung der Umwelt wird verstärkt (Lärm, Emissionen).
Die Flexibilität der Fertigung verringert sich (mehr Rüst- und Umrüstzeiten).
Der Ersatz von Arbeitskräften durch Betriebsmittel führt i. d. R. zu Freisetzungen der Mitarbeiter mit den bekannten negativen Folgen. Es entsteht eine permanente Angst des Arbeitsplatzverlusts.
Meist wird durch den Einsatz von Betriebsmitteln die körperliche Belastung für die Mitarbeiter gesenkt und die mentale/geistige Belastung verstärkt. Damit verbunden ist häufig eine Zunahme der Kontrolle durch IT-Verfahren (z. B. SPC).
Soziale Beziehungen zwischen den Mitarbeitern werden erschwert, da der Arbeitsrhythmus der Maschinen den Arbeitsablauf bestimmt.
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