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Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung erfasst die Güter- und Einkommensströme innerhalb einer Volkswirtschaft. Sie liefert insofern aggregierte Daten und ist für die Makroökonomie als auch die Wirtschaftspolitik von sehr großer Bedeutung. Wir betrachten im Folgenden die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung als Lieferanten folgender Rechnungen:
Entstehungsrechnung,
Verwendungsrechnung und
Verteilungsrechnung.
Darüber hinaus gehen wir auf einzelne volkswirtschaftliche Größen wie das Volkseinkommen ein.
Volkswirtschaftliche Rechnungen
In der Entstehungsrechnung wird dargestellt, wie das Sozialprodukt (oder auf das Inlandsprodukt) entstehen. Man unterteilt insofern das Bruttoinlandsprodukt in die Wertschöpfung, die Abschreibungen, die indirekten Steuern abzüglich der Subventionen.
In der Verwendungsrechnung stellt man sich die Frage, in welchen Bereichen der Wirtschaft das Bruttoinlandsprodukt verbraucht wird. Die Verwendungsgleichung Y = C + I + G + Ex – Im drückt dies aus:
Konsum
C = Ca + c*(Y – T)
Investitionen
I = I0
Staatsausgaben (= Government Expenditure)
G
Außenbeitrag
Exporte (Ex) abzgl.
Importe (Im)
Der Konsum lässt sich zerlegen in einen
einkommensunabhängigen (= autonomen) Konsum und in einen
einkommensabhängigen Konsum.
Der autonome Konsum Ca gibt an, wie viel konsumiert werden muss, wenn das verfügbare Einkommen bei 0 liegt. Der einkommensabhängige Konsum hingegen ist, wie der Name schon sagt, vom verfügbaren Einkommen abhängig. Je nachdem, wie das Steuersystem ausgestaltet ist, spricht man von
einkommensabhängigen Steuern T = T(Y) oder
einkommensunabhängigen Steuern (= Kopfsteuern) T = T0.
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Aufgabe der Verteilungsrechnung ist es, die Aufteilung des Einkommens auf
das Arbeitnehmerentgelt und
das Unternehmens- und Vermögenseinkommen
zu zeigen.
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Volkswirtschaftliche Größen
Wir unterscheiden, je nachdem, was reingerechnet wurde und was nicht, folgende Outputgrößen:
nach räumlichem oder persönlichem Kalkül
Inlandsprodukt und
Inländerprodukt (= Sozialprodukt)
nach der Berücksichtigung von Abschreibungen
Nettoprodukt und
Bruttoprodukt
nach Berücksichtigung der Umverteilungstätigkeit des Staates
Produkt zu Marktpreisen und
Produkt zu Faktorkosten.
Im Inlandsprodukt wird also erfasst,
was im Inland produziert wird,
unabhängig davon, wer es produziert.
Es ist also egal, ob inländische oder ausländische Produzenten etwas herstellen.
Beispiel
Beispiel 9:
Eine französische Unternehmung produziert in Mannheim Autos.
Da etwas im Inland produziert wird, gehört das Auto zum Inlandsprodukt, nicht aber zum Inländerprodukt.
Im Inländerprodukt (= Sozialprodukt) hingegen geht es darum, zu erfassen, was
von Inländern produziert wird
und zwar weltweit.
Beispiel
Beispiel 10:
Ein großes süddeutsches Automobilunternehmen produziert in Mexico-City Autos.
Das erwirtschaftete Einkommen erhöht das deutsche Inländerprodukt, nicht aber das deutsche Inlandsprodukt. Anders wiederum erhöht das erwirtschaftete Einkommen das mexikanische Inlandsprodukt, nicht aber das mexikanische Inländerprodukt.
Ein Nettoprodukt unterscheidet sich von einem Bruttoprodukt dadurch, dass bei Ersterem die Abschreibungen abgezogen worden sind. Es gilt mithin
Nettoprodukt = Bruttoprodukt abzgl. Abschreibungen.
Schließlich interessiert man sich dafür, ob der Staat mit seiner Umverteilungstätigkeit des Einkommens in die Wirtschaft eingreift oder nicht. Es gilt
Produkt zu Marktpreisen
vor staatlicher Umverteilung
Produkt zu Faktorkosten
nach staatlicher Umverteilung.
Man rechnet
Produkt zu Faktorkosten = Produkt zum Marktpreisen
abzüglich indirekte Steuern
zuzüglich Transferzahlungen.
Das Nettosozialprodukt zu Faktorkosten bezeichnet man auch als Volkseinkommen. Volkseinkommen ist also ein Nettoprodukt, es rechnet Abschreibungen heraus, ist außerdem ein Inländerprodukt und fragt also, was Inländer weltweit produziert haben, und ist schließlich ein Produkt nach staatlicher Umverteilung und also „zu Faktorkosten“.
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