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Aus der EinkommenskonsumKurve können wir eine weitere Beziehung ableiten, die sogenannte Engel-Kurve. Sie zeigt die Beziehung zwischen dem Einkommen und der Nachfrage nach einem Gut. Dementsprechend zeichnen wir diese Kurve in ein
Die Engel-Kurve wurde bereits im 19. Jahrhundert von Ernst Engel entwickelt. In der einschlägigen Literatur wird der von Engel beschriebene Zusammenhang auch Engelsches Gesetz genannt. Das engelsche Gesetz ist eine von ihm erstmals beschriebene Gesetzmäßigkeit, dass der Einkommensanteil, den ein Privathaushalt für die Ernährung ausgibt, mit steigendem Einkommen sinkt. Dieser Zusammenhang ist im Übrigen vielfach empirisch nachgewiesen. Der Anteil des für die Ernährung ausgegebenen Einkommens wird auch Engel-Koeffizient genannt.
Vertiefung
Wer war Ernst Engel?
Christian Lorenz Ernst Engel (* 26. März 1821 in Dresden; † 8. Dezember 1896 in Serkowitz) war ein deutscher Statistiker und Sozialökonom. Er hat den Zusammenhang des Engelschen Gesetzes 1857 wie folgt formuliert:
“The poorer is a family, the greater is the proportion of the total outgo [family expenditures] which must be used for food. … The proportion of the outgo used for food, other things being equal is the best measure of the material standard of living of a population.”
Merke
Engel-Kurve: Beziehung zwischen dem Einkommen eines Wirtschaftssubjektes und der Nachfrage nach einem Gut.
Wieder wenden wir uns den bekannten Fällen zu, um zu sehen, welche Form die Engel-Kurve hat.
Engel-Kurve bei unterschiedlichen Präferenzen
Bei perfekten Substituten wird bei einer Randlösung nur ein Gut konsumiert. Das gesamte Einkommen wird für das Gut ausgegeben, welches der Konsument als Bestes ausgewählt hat. Es muss demnach folgende Formel gelten:
Bei den perfekten Komplementen machen wir uns einen Trick zunutze. Wir gehen denselben Weg, als wenn wir die optimale Konsummenge von
Beispiel und Berechnung
Dazu folgendes allgemeines Beispiel für die Engel-Kurve
Das Einsatzverhältnis beträgt:
Und schon haben wir die erste der beiden Engel-Kurven. Für
Kommen wir zu den Cobb-Douglas-Präferenzen. Hier gehen wir wieder den genau gleichen Weg wie zuvor.
Einsetzen in die Budgetgerade:
(Nun folgt noch ein kleiner "Trick". Wir schreiben die "1" in der Klammer als "
Dies ist die Funktion der Engel-Kurve für Gut 1.
Alle Engel-Kurven, die wir bisher kennengelernt haben, sind Geraden. Das muss nicht immer der Fall sein. In den Beispielen ist es nur so, weil die Nachfrage nach einem Gut mit der Erhöhung des Einkommens proportional steigt, also im selben Verhältnis. In der Fachsprache heißt diese Eigenschaft "homothetisch".
Engel-Kurve bei notwendigen Gütern und bei Luxusgütern
Es gibt aber natürlich auch Ausnahmen und zwar notwendige Güter und Luxusgüter.
Bei notwendigen Gütern kauft der Verbraucher mit steigendem Einkommen unterproportional mehr. Dies ist zum Beispiel der Fall bei Lebensmitteln. Jemand dem nur 700€ pro Monat zum Leben zur Verfügung stehen, wird mit einen größeren Anteil davon Lebensmittel kaufen, als jemand der über 3.000€ verfügt.
Das Gegenteil geschieht bei Luxusgütern. Hier wird überproportional mehr gekauft, denn der Verbraucher kann sich diese Güter nun leisten, ohne auf wichtige Dinge verzichten zu müssen.
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