Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Im Folgenden unterstellen wir, dass Xi unabhängig, identisch verteilte Zufallsvariablen sind. Die neue Zufallsvariable
-
Wird eine schwarz-rote Wählmarke n-mal geworfen, so sei die Zufallsvariable Xi, welche das Ergebnis des i. Wurfes angibt, gleich eins, wenn sie schwarz anzeigt und gleich null bei rot. (Schwarz ist hier also der Erfolg):
Wir werfen eine faire Münze n mal. Wenn Kopf fällt, ist die Zufallsvariable Xi, die das Ergebnis des i. Wurfs angibt, gleich 1, bei Zahl ist sie gleich null:
Xi =
Ist z.B. n = 6, wird die Marke also sechs mal geworfen könnte ein möglicher Ausgang {s,r,s,s,r,s} sein. Bedeutet im ersten, dritten, vierten und letzem Wurf fällt schwarz, in den anderen Fällen rot.
Das arithmetische Mittel ist:
Durch die Summe der Zufallsvariablen
Die Zufallsvariable des arithmetischen Mittels
Bei der Misesschen Wahrscheinlichkeitsdefinition haben wir das Problem erwähnt, mit der Zufallsvariablen
Werfen wir die Wählmarke häufiger, bspw. n = 15 mal, könnte das Ergebnis {s,r,s,s,r,s,r,r,s,r,s,s,r,s,r,} sein. Die Wahrscheinlichkeit wäre dann
Wir sehen also, dass bei einer deutlich größeren Anzahl an Würfen mit der Wählmarke sich die Wahrscheinlichkeit annähert, an die Wahrscheinlichkeit, die man sich vo einer fairen Wählmarke P(schwarz)=
Trotzdem wäre es möglich, dass das Ergebnis für n = 15 auch ganz anders verläuft z.B. (r,s,s,r,r,r,r,s,s,r,r,s,r,r,r)
Dann wären wir also weiter weg von der erhofften (und bei einer fairen Münze richtigen) Zahl P(schwarz) = 50 %.
Das schwache Gesetz der großen Zahlen zeigt uns aber, dass dieses Szenario für ein immer größer werdendes n immer unwahrscheinlicher wird.
Schwaches Gesetz der großen Zahlen
-
Es sei Xi unabhängig, identisch verteilte Zufallsvariablen mit bekanntem Erwartungswert und bekannter Varianz. Dann gilt
bzw. äquivalent hierzu
Das bedeutet:
- dass die Wahrscheinlichkeit, dass das arithmetische Mittel
vom Erwartungswert E(Xi) der einzelnen Zufallsvorgänge abweicht, größer oder gleich einer beliebigen, von einem fest vorgegebenem Wert c (welcher echt größer als null sein muss!), gegen null verläuft (oberer Grenzwert). - dass die Wahrscheinlichkeit, dass das arithmetische Mittel
vom Erwartungswert E(Xi) der einzelnen Zufallsvorgänge abweicht, kleiner oder gleich einer beliebigen, von einem fest vorgegebenem Wert c (welcher echt größer als null sein muss!), gegen eins verläuft (unterer Grenzwert).
Angewendet für unser Beispiel bedeutet das, dass E(Xi) =
Merke
Deshalb verläuft die relative Häufigkeit
Weitere interessante Inhalte zum Thema
-
Relative Häufigkeit
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Relative Häufigkeit (Häufigkeitsverteilungen) aus unserem Online-Kurs Deskriptive Statistik interessant.
-
Zur Bestimmung des Konfidenzintervalls und der richtigen Anwendung des Schemas
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Zur Bestimmung des Konfidenzintervalls und der richtigen Anwendung des Schemas (Schätzen) aus unserem Online-Kurs Stichprobentheorie interessant.