Kursangebot | Betriebliches Kostenwesen | Überwachung der funktionsfeldbezogenen Kosten

Betriebliches Kostenwesen

Überwachung der funktionsfeldbezogenen Kosten

 

01. Was ist der Soll-Ist-Vergleich?

Der Soll-Ist-Vergleich ist der Hauptzweck der Plankostenrechnung: Den geplanten Kosten werden die tatsächlich entstandenen Kosten gegenüber gestellt. In der Praxis wird der Kostenstellenverantwortliche einen monatlichen Report erhalten, der die Istkosten und die Sollkosten – einzeln je Monat und meist auch aktuell aufgelaufen – enthält. In der Praxis wird der Soll-Ist-Vergleich nicht nur in absoluten Werten, sondern auch in Prozentwerten ausgewiesen. In größeren Betrieben besteht für den Kostenstellenverantwortlichen eine interne Vorgabe, Abweichungen, die einen bestimmten Prozent-Wert überschreiten, schriftlich zu kommentieren, z. B. Abweichung in % > 5 %.

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Der Vorgesetzte hat Kostenabweichungen seiner Kostenstelle zu verantworten!

Eine Ausnahme bilden die Abweichungen, die durch Fehlplanungen oder durch nicht planbare Ereignisse aufgetreten sind.

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$$Abweichung\; absolut = Ist – Soll$$

⇒ Ist – Soll > 0 Kostenüberschreitung!

⇒ Ist – Soll ≤ 0 Kostenunterschreitung bzw. Einhaltung der Kostenvorgabe!

 

$$Abweichung\; in\; \% = \frac{Ist – Soll}{Soll} \cdot 100$$

 

02. Welche Abweichungen werden unterschieden?

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  • Die Preisabweichung (PA) ergibt sich als Differenz zwischen Sollkosten und Istkosten; die Differenz ergibt sich aus der Unterschiedlichkeit von Planpreis und Istpreis. Es gilt:

    Es gilt:

    PA > 0 → Es sind Mehrkosten entstanden!

    PA 

    Beispiel

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    $$PA = Istmenge \cdot Istpreis – Istmenge \cdot Planpreis$$

     

    $$= 1.000 \cdot 10 – 1.000 \cdot 12 = – 2.000$$

    Es sind Mehrkosten von 2.000 € entstanden aufgrund des Unterschiedes von Plan- und Istpreis.

  • Die Verbrauchsabweichung (VA) ergibt sich als Differenz von Istkosten und Sollkosten innerhalb der flexiblen Plankostenrechnung.


    VA > 0 → Istkosten > Sollkosten: Verbrauch ist höher als geplant!

    VA → Istkosten, Verbrauch ist niedriger als geplant!
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    Das Problem besteht darin, dass vor der Ermittlung der VA die anderen Abweichungen bekannt sein müssen. Die VA ist somit eine Restgröße, die sich aus der Gesamtabweichung minus Preis-, Beschäftigungs- und ggf. VerfahrensabweichungAuf die Verfahrensabweichung im Rahmen der mehrfach flexiblen Plankostenrechnung wird hier nicht eingegangen. ergibt. Die VA kann weiter gegliedert werden in Material- und Lohnabweichungen.

  • Die Beschäftigungsabweichung (BA) ist die Differenz zwischen Sollkosten und verrechneten Plankosten innerhalb der flexiblen Plankostenrechnung.

    Die BA ist im Grunde genommen keine echte Kostenabweichung, sondern sie wird als Verrechnungsdifferenz ermittelt: Bei Unterbeschäftigung werden zu wenig, bei Überbeschäftigung zu viele fixe Kosten verrechnet.

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03. In welchen Arbeitsschritten erfolgt der Soll-Ist-Vergleich?

Die Systematik beim Soll-Ist-Vergleich ist identisch mit dem „Regelkreis des Controllings“:

1.

Sollwerte festlegen.

2.

Istwerte ermitteln:

  • Sachlich zutreffend

  • zeitnah

  • zeitraumbezogen (Woche, Monat, Quartal, Jahr)

3.

Soll-Ist-Vergleich ermitteln.

4.

Abweichung analysieren und bewerten.

5.

Ggf. Korrekturmaßnahmen festlegen/vereinbaren und durchführen.

7.

Beabsichtigte Wirkung der Korrekturmaßnahmen überprüfen.

→ Ein Praxisbeispiel zum Soll-Ist-Vergleich wird unten.

Die zentralen Fragen des Meisters beim Soll-Ist-Vergleich lauten:

→ Wann trat die Abweichung auf?

→ Wo trat die Abweichung auf?

→ In welchem Ausmaß trat die Abweichung auf?

Schwerpunkt der Betrachtung für den Meister ist dabei die Verbrauchsabweichung.