ZU DEN KURSEN!

Ökologie - Dichteabhängige und dichteunabhängige Regulation des Populationswachstums

Kursangebot | Ökologie | Dichteabhängige und dichteunabhängige Regulation des Populationswachstums

Ökologie

Dichteabhängige und dichteunabhängige Regulation des Populationswachstums

Betrachten wir nun welche Auswirkungen eine hohe oder niedrige Poluationsdichte auf das Wachstum einer Population hat und welche anderen Faktoren Einfluss auf das Wachstum nehmen.

Dichteabhängige Regulation des Wachstums

Dichteabhängig heißt, dass die einzelnen Individuen der Population die entscheidenden Faktoren sind. Ist genügend Nahrung für alle da? Gibt es genug Platz?

Hier greifen also die biotischen Faktoren die nun im Folgenden als dichteabhängige Faktoren bezeichnet werden. Die Kapazitätsgrenze des Systems gibt die Anzahl der möglichen Individuen vor. Hier ein Überblick über verschiedene biotische Faktoren, die direkt Einfluss auf die Populationsdichte nehmen:

Beispiel

Nahrungsmangel: Die Population kann die Jungtiere nicht ausreichend ernähren. Eine Vielzahl der Jungtiere stirbt. Die Populationsgröße wird verringert.
Auch die Frage, wie dicht Bäume nebeneinander wachsen können ist eine Frage der Nahrungsmenge bzw. der Wasserverfügbarkeit. Ist nur eine gewisse Wassermenge vorhanden, so kann nur eine begrenzte Anzahl Bäume pro Fläche wachsen.

Beispiel

Platzmangel: Das Angebot freier Nistplätze oder die Verbreitung von Infektionskrankheiten ist vom Mangel an Platz abhängig. Können nicht alle Mitglieder der Population brüten, kommt es zu weniger Nachkommen. "Sitzen" die Induviduen einer Population sehr dicht aufeinander, dann können sich Infektionskrankheiten wesentlich leichter ausbreiten als dies ohne diesen Druck passieren würde.

Dichteunabhängige Regulation des Wachstums

Alles was Sie bereits als abiotische Faktoren kennengelernt haben, finden Sie nun als dichteunabhängige Faktoren wieder. Dazu gehört die sehr niedrigen Temperaturen in einem kalten Winter, das Einleiten von hohen Salzkonzentrationen bei einem Chemieunfall usw.

Die dichteunabhängigen Faktoren haben nichts mit der Individuenanzahl pro Populations zu tun. Der sehr kalte Winter trifft eine kleine Gruppe Individuen genauso wie eine große.

Beispiel

Plötzlicher Kälteeinbruch führt zu Hagelschlag. Bienen und Hummeln die vom Hagel erschlagen werden verringern die Populationsgröße.

Beispiel

Flut führt zur Überschwemmung sonst nie gefluteter Flächen. Die Population von Mäusen, Maulwürfen usw. verringert sich durch dieses Ereignis.

Beispiel

Extrem langanhaltender kalter Winter führt zur Verringerung der Populationsdichte bei Maulwürfen, da im tiefgefrorenen Boden keine Nahrung gefunden werden kann, bzw. die Maulwürfe erfrieren.
Die Regulation einer Population kann abhängig oder unabhängig von der Populationsdichte erfolgen.
Die Regulation einer Population kann abhängig oder unabhängig von der Populationsdichte erfolgen.

Eigenkontrolle der Population

  • Einige Tierarten kontrollieren die Populationsgröße aktiv. So empfinden Ratten Stress, wenn den Einzeltieren der Population zu wenig Raum zur Verfügung steht. Durch Hormonregulation werden die weiblichen Ratten steril. Damit verringert sich die Anzahl der geborenen Jungtiere.
  • Andere Arten (z.B. Reptilien) fressen ihre eigenen Jungtiere, um selbst zu überleben bzw. eine geringere Anzahl von Jungtieren zu retten.
  • Kohlmeisen zeigen bei schlechten Umweltbedingungen kleinere Gelege als bei optimalen Umweltbedingungen.
  • Steinadler füttern in der Regel nur das größte Jungtier

Hinweis

Der Aspekt der dichteunabhängigen Regulation der Populationsgröße ist sehr eng mit dem Themenbereich der Evolution verknüpft. So kann es Tiere innerhalb einer Population geben, die z.B. besonders Kälteresistent sind oder höhere Salzkonzentrationen vertragen als das normalerweise der Fall ist. Diese würden durch die Veränderung der Umwelt herausgefiltert werden (Selektion). Selektion findet also vor allem bei Individuen statt, die eine bemerkenswerte Verträglichkeit gegenüber abiotischen bzw. dichteunabhängigen Faktoren zeigen.

Ein ganz spezieller Zusammenhang zwischen Nahrung und Individuenanzahl wird im folgenden Kapitel besprochen: das Verhältnis von Räuber und Beute nach Lotka und Volterra! Räuber und Beute regulieren gegenseitig die Populationsdichte.