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VWL und BWL für Wirtschaftsfachwirte - Produktionsfaktoren, Markt, Preis und Wettbewerb

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Produktionsfaktoren, Markt, Preis und Wettbewerb

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Inhaltsverzeichnis

Produktionsfaktoren, Markt, Preis und Wettbewerb

Produktionsfaktoren der Volkswirtschaftslehre

01. Was versteht man volkswirtschaftlich unter dem Produktionsprozess?

Volkswirtschaftlich besteht der Produktionsprozess in der Kombination der Produktionsfaktoren zur Herstellung bestimmter Güter und Dienstleistungen. Diesen Umwandlungsprozess – vom Input zum Output – nennt man Produktionsprozess.

 

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Merke

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Die Volkswirtschafts- und die Betriebswirtschaftslehre definieren die Produktionsfaktoren unterschiedlich.

02. Welche Produktionsfaktoren unterscheidet die Volkswirtschaftslehre?

 

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03. Welche Merkmale weist der Produktionsfaktor Boden auf?

Boden (auch: Natur, Umwelt) ist ein originärer Faktor. Durch ihn können bereits in ursprünglicher Form Bedürfnisse befriedigt werden (z. B. Früchte auf dem Feld, Tiere). Im weiteren Sinne rechnet man zum Faktor Boden: Wasser, Sonnenlicht, Luft usw; Entlohnung: Pacht, Rohstoffpreise.

Der Boden

  • ist nicht vermehrbar und an eine feste Lage gebunden

  • dient als Anbaufaktor (Landwirtschaft)

  • dient als Abbaufaktor (Kohle, Erze, Salze)

  • ist Standortfaktor (Infrastruktur).

04. Welche Merkmale weist der Produktionsfaktor Arbeit auf?

Der Faktor Arbeit gehört ebenfalls zu den originären Produktionsfaktoren (Entlohnung: Lohn, Gehalt). Man unterscheidet z. B.:

  • überwiegend körperliche/überwiegend geistige Arbeit

  • selbstständige/unselbstständige Arbeit

  • ausführende (exekutive) und dispositive (leitende) Arbeit

  • ungelernte/angelernte/gelernte Arbeit.

05. Welche Merkmale weist der Produktionsfaktor Kapital auf?

Kapital ist ein abgeleiteter Produktionsfaktor. Er entsteht erst aus der Kombination der Produktionsfaktoren Arbeit und Boden: Die Bildung von Realkapital (Gebäude, Maschinen) setzt Konsumverzicht (= Sparen) voraus. Geldeinkommen, die nicht konsumiert werden, können investiert werden (Entlohnung: Zinsen, Dividende). Man unterteilt die Bruttoinvestitionen u. a. in:

Investitionsarten
MerkmalBeispiele
Investitionszweck Nettoinvestitionen
  • Gründungsinvestitionen
  • Erweiterungsinvestitionen
erstmalig
bei Gründung/Kauf
Schaffung zusätzlicher Kapazitäten
Reinvestitionen
Ersatzinvestitionen
Rationalisierungsinvestitionen


Umstellungsinvestitionen
Diversifizierungsinvestitionen
Sicherungsinvestitionen
Wiederholung
Beschaffung von Investitionsgütern gleicher Art
Beschaffung von Investitionsgütern mit verbesserter
Technologie
Mengenmäßige Veränderung in der Fertigung
Veränderung im Fertigungsprogramm
zur Existenzabsicherung, z. B. Beteiligung, Unternehmenserwerb,
Erschließung neuer Absatzmärkte
DesinvestitionenVerkauf von (stillgelegten) Maschinen/Anlagen
Bruttoinvestitionen = Nettoinvestitionen + Reinvestitionen

06. Welche Kapitalarten werden volkswirtschaftlich unterschieden?

  1. Realkapital (auch: Sachkapital): Produktionsmittel zum Zweck der Gütererzeugung

    Produktives Kapital: Produktionsanlagen, Maschinen, Lagervorräte..

    Soziales Kapital: Einrichtungen, die der Gemeinschaft/Gesellschaft dienen, z. B. Bildungseinrichtungen, Infrastruktur, Forschungseinrichtungen, Gesundheitswesen.

  2. Geldkapital: Geld als Tauschmittel, Vorstufe des Sachkapitals.

07. Wie werden die Produktionsfaktoren entlohnt?

 

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Produktionsfaktoren der Betriebswirtschaftslehre

 

01. Welche Produktionsfaktoren unterscheidet die Betriebswirtschaftslehre?

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02. Wie ist das Zusammenwirken der Produktionsfaktoren?

  • Die elementaren Produktionsfaktoren ermöglichen den Produktionsprozess; sie sind die Grundlage der Leistungserstellung.

    • Arbeit ist hier im Sinne objektbezogener/ausführender Arbeit zu verstehen, z. B. Monteur an der Werkbank.

    • Betriebsmittel sind alle zur Produktion erforderlichen Anlagen und Einrichtungen, z. B. Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge.

    • Werkstoffe (RHB-Stoffe) werden unterteilt in:

      • Rohstoffe: Sie sind Hauptbestandteil des Produktes, z. B. Holz.

      • Hilfsstoffe: Sie sind Nebenbestandteil des Produktes, z. B. Leim.

      • Betriebsstoffe: Sie sind nicht Bestandteil des Produktes, werden aber in der Produktion gebraucht oder verbraucht, z. B. Energie.

  • Die dispositiven Produktionsfaktoren ergänzen die elementaren Produktionsfaktoren und steuern deren Faktoreinsatz.

    Beispiel

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    Erst der Einsatz der Faktoren „Planung“ und „Organisation“ ermöglicht die sach- und termingerechte Bereitstellung der elementaren Produktionsfaktoren.

Märkte

 

01. Was ist ein Markt?

Ein Markt ist der Ort, an dem Angebot und Nachfrage zusammentreffen.

Bitte Beschreibung eingeben

02. Wer „verbirgt“ sich hinter den Sammelbegriffen „Angebot“ und „Nachfrage“?

Bitte Beschreibung eingeben

03. Welche Märkte lassen sich unterscheiden?

In einer Volkswirtschaft gibt es eine Vielzahl von Märkten, die sich z. B. nach folgenden Merkmalen unterscheiden lassen:

Märkte
MerkmalArtenBeschreibung
Marktobjekt GütermärkteHier werden Sachgüter und Dienstleistungen gehandelt.
FaktormärkteHier werden Produktionsfaktoren gehandelt (Arbeits-, Immobilien-, Finanzmärkte).
Organisationsgrad Organisierte MärkteDas Marktgeschehen unterliegt bestimmten Regeln, z. B. Messen, Auktionen, Börsen.
Nicht organisierte MärkteDas Marktgeschehen kann im Wesentlichen frei gestaltet werden.
Marktzutritt Offene MärkteEs existieren keine Zugangsbeschränkungen.
Beschränkte MärkteFür den Marktzutritt müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, z. B. Konzession, Fähigkeitsnachweis.
Geschlossene MärkteDer Marktzutritt ist bestimmten Teilnehmern vorbehalten (z. B. der Staat als Nachfrager von Rüstungsgütern).
Grad der Vollkommenheit Vollkommene Märkte
Unvollkommene Märkte

 

04. Wann spricht man von einem vollkommenen Markt?

Die Wirtschaftstheorie hält folgende Voraussetzungen für einen vollkommenen Markt für erforderlich:

Vollkommener Markt
ElementePrämissen
Güter Homogenität
Marktsituationvollständige Markttransparenz
Marktteilnehmer
  • keine Präferenzen
  • sehr viele Anbieter und Nachfrager
Marktverhaltenunendlich große Reaktionsgeschwindigkeit der Marktteilnehmer

Im Einzelnen bedeuten diese Prämissen:

  • Die Anzahl der Anbieter und Nachfrager wird als so groß angenommen, dass die Angebots- und Nachfragemengen eines einzelnen Anbieters oder Nachfragers sehr gering sind.

  • Das Fehlen von Präferenzen setzt homogene Güter voraus. Die Marktteilnehmer lassen sich auch nicht von persönlichen oder sonstigen Vorstellungen leiten.

  • Ferner hat jeder Marktteilnehmer einen vollständigen Überblick über das gesamte Marktgeschehen und über die Preise.

  • Bei unterschiedlichen Preisen für ein homogenes Gut, bei Markttransparenz und unendlich großer Reaktionsgeschwindigkeit aller Marktteilnehmer lässt sich ein Gut nur zum niedrigsten Preis verkaufen.

  • Ist ferner der Markt offen, so können jederzeit neue Anbieter und Nachfrager hinzukommen.

Der vollkommene Markt ist ein Modell, mit dessen Hilfe Preisbildungsprozesse frei von störenden Prozessen dargestellt werden können.

 

05. Wann liegt ein unvollkommener Markt vor?

In der Realität ist jedoch ein unvollkommener Markt häufiger als ein vollkommener. Anstelle eines Marktes mit einem bestimmten Preis existiert eine Vielzahl von Märkten mit differenziertem Warenangebot und unterschiedlichen Preisen. Es herrscht Unübersichtlichkeit statt Markttransparenz, sodass zusätzliche Überlegungen in die Preispolitik mit einbezogen werden müssen.

 

06. Was bezeichnet man als Marktform?

Als Marktform bezeichnet man ein gedankliches Modell, das die Situation auf den Märkten charakterisiert, und zwar im Hinblick auf die Zahl der Marktteilnehmer und die damit gegebenen Konkurrenzbeziehungen.

 

07. Welche Marktformen werden unterschieden?

Kurzgefasst lässt sich nach der Zahl der Marktteilnehmer folgender Überblick der Marktformen geben:

Marktformen
Anbietervielewenigeeiner
Nachfrager
viele

zweiseitiges Polypol

Beispiel: viele Supermärkte bieten Lebensmittel für viele Kunden an

Angebotsoligopol

Beispiel: wenige Kfz-Hersteller produzieren ihre Kfz (z.B. Elektroautos) für viele Nachfrager

Angebotsmonopol

Beispiel: kommunale Müllabfuhr

wenige

Nachfrageoligopol

Beispiel: Zuckerrüben, viele Landwirte, wenige Zuckerraffinerien

zweiseitiges Oligopol

Beispiel: Bau von Spezialschiffen, wenige Werften, wenige Reedereien (Anwohner)

beschränktes Angebotsmonopol

Beispiel: medizinische Spezialgeräte, Alleinproduzenten und wenige Kliniken

einer

Nachfragemonopol

Beispiel: Bau einer Brücke durch den Staat, viele Bauunternehmen

beschränktes Nachfragemonopol

Beispiel: Druck von Geldscheinen/Ausweis-papieren, Nachfrage vom Staat, nur wenige Druckereien haben die Spezialtechniken

zweiseitiges Monopol

Beispiel: Alleinanbieter eines Kfz-Teils, nur ein Kfz-Hersteller fragt nach

Verbindet man die „Anzahl der Anbieter“ mit dem Merkmal „Vollkommener/Unvollkommener Markt“ ergeben sich folgende Marktformen:

Marktformen auf vollkommenen und unvollkommenen Märkten
Beschaffenheit des MarktesAnzahl der Anbieter
vielewenigeeiner
Vollkommener Marktvollständige Konkurrenzhomogenes Oligopolreines Monopol
Unvollkommener Marktunvollständige Konkurrenzheterogenes Oligopolunvollkommenes Monopol

 

Preisbildung

01. Was versteht man unter dem Preis und welche Arten von Preisen werden unterschieden?

Unter dem Preis versteht man den in Geld ausgedrückten Gegenwert (Tauschwert) einer Ware, eines Rechts oder einer Dienstleistung.

Man unterscheidet:

Preise
WarenpreisDieser wird wiederum unterteilt in:
  • Wettbewerbspreis (Marktpreis), der sich zwischen Anbietern und Nachfragern im Wettbewerb auf dem Markt bildet
  • Monopolpreis , der autonom von dem alleinigen Anbieter – in seltenen Fällen auch von dem alleinigen Nachfrager – festgesetzt wird
  • staatlich gebundener Preis , der vom Staat durch Gesetz als Höchst- oder Mindestpreis unmittelbar festgesetzt wird.
ZinsPreis für das Kapital
LohnPreis für die Arbeit

 

02. Wie bildet sich in der Regel der Preis einer Ware?

Der Preis für eine Ware (oder eine Dienstleistung) bildet sich am Markt unter dem Einfluss von Angebot und Nachfrage. Umgekehrt beeinflusst der Preis aber auch den Umfang von Angebot und Nachfrage mit der Tendenz, beides zum Ausgleich zu bringen. Bei großem Angebot und knapper Nachfrage sinkt der Preis, sodass mehr gekauft werden kann. Sinken die Preise allgemein, so bedeutet dies, dass die Kaufkraft des Geldes steigt und umgekehrt. Die Nachfrage reagiert anormal, wenn sie zunimmt, obwohl der Preis steigt.

Preispolitische Überlegungen spielen aber auch unter Kostengesichtslien und unter Berücksichtigung der Marktziele eine Rolle: Bei einem gewinnorientierten Unternehmen beeinflusst die Höhe der Kosten die Preisfestsetzung, wobei, je nach der angewandten Kostenrechnungsmethode, Unterschiede bei der Preisfestsetzung bestehen können. Die Unternehmen müssen entscheiden, ob sie lediglich für eine gewisse Zeit eine Kostendeckung anstreben oder ob sie auch einen Gewinn erzielen wollen.

Es können unterschiedliche Marktziele vorliegen, z. B. die Durchsetzung eines Produkts auf dem Markt, die Gewinnung neuer Käuferschichten, eine Preisführerschaft, die Erhöhung des Marktanteils oder die Ausschaltung von Konkurrenzunternehmen. In derartigen Situationen werden z. B. Rabatte als Instrument der Preisgestaltung eingesetzt.

Bestimmungsfaktoren des Preises

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Für die Höhe des Preises, den ein Unternehmen auf dem Markt erzielen kann, ist es ebenfalls entscheidend, ob sein Vorgehen bei der Preisfestsetzung von den Aktionen anderer Unternehmen abhängig ist.

 

03. Von welchen Einflussgrößen hängt die Gesamtnachfrage nach einem Gut ab?

In einer Marktwirtschaft trägt jeder Einzelne durch seine Kaufentscheidungen dazu bei, die Höhe, Struktur und Art der Nachfrage am Markt mit zu beeinflussen.

Die nachgefragte Menge nach einem Gut ist abhängig:

  • von dem Preis dieses Gutes

  • von dem Preis konkurrierender Güter

  • dem Einkommen der Nachfrager

  • den Ersparnissen

  • der Bedürfnisstruktur

  • den Kreditmöglichkeiten.

 

04. Welche (idealtypische) Abhängigkeit der Nachfrage vom Preis des Gutes wird unterstellt?

 

Sinkt der Preis des Gutes, so steigt die Nachfrage und umgekehrt (inverse Beziehung). Preisänderungen des Gutes führen also zu Bewegungen auf der Nachfragefunktion:

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05. Welche Aussagekraft hat die Preiselastizität der Nachfrage?

 

Mit dem Begriff Elastizität wird die Wirkung einer unabhängigen Größe, wie z. B. des Preises, auf eine abhängige Größe, wie z. B. die Menge eines Gutes, verstanden, wenn beide Größen in einem funktionalen Zusammenhang zueinander stehen. Man unterscheidet:

Direkte Preiselastizität der Nachfrage:

Sie gibt die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes an, wenn sich der Preis dieses Gutes um 1 % ändert. Im Normalfall steigt die nachgefragte Menge mit sinkendem Preis. Ist die relative Mengenänderung geringer als die relative Preisänderung, so spricht man von einer unelastischen Nachfrage.

Bezeichnet man mit ElN die direkte Preiselastizität, mit Δx die relative Mengenänderung und mit Δp die relative Preisänderung, so gilt:

$$Direkte\; Preiselastizität = El_{N}\;  = \; \frac{\Delta\; x}{\Delta\; p}$$

Beispiel

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Bei einer Preiserhöhung von 20 % ergibt sich eine Mengenänderung

von -25 %. Das heißt:

$$El_{N} = \; \frac{\Delta\; x}{\Delta\; p}$$

$$= \; \frac{-25 \%}{20 \%}\;  = 1,25\; $$

Die Nachfrage reagiert also relativ elastisch auf die Preiserhöhung (das Vorzeichen wird vernachlässigt).

Kreuzpreiselastizität der Nachfrage: Mit ihrer Hilfe wird die Reaktion der mengenmäßigen Nachfrage nach einem Gut aufgrund einer Preisänderung eines Konkurrenzguts errechnet. Analog gilt:

$$Kreuzpreiselastizität = El_{N}\;  = \; \frac{\Delta\; x}{\Delta\; p^*}$$

$p^*$ = Preis eines Konkurrenzproduktes

Beispiel

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Bei einer Preiserhöhung von 25 % bei Gut X, ergibt sich eine Mengenänderung von 30 % bei Gut Y.

Das heißt:

$$El_{N} = \; \frac{\Delta\; x}{\Delta\; p^*}$$

$$= \; \frac{30 \%}{25 \%}\;  = 1,20\; $$

Bei einer Preiserhöhung von Gut X ergibt sich eine Mengenänderung bei Gut Y (Substitutionsgut). 

06. Welche Einflussgrößen können die Gesamtnachfrage verändern?

Die Gesamtnachfrage kann sich verändern durch:

  • Änderung der Bedürfnisse

  • Veränderungen in der Höhe und Struktur der Einkommen

  • Änderung der Bevölkerungszahl oder deren altersmäßige Zusammensetzung.

 

07. Welche Reaktion zeigt die Gesamtnachfrage bei der Änderung der Bedürfnisstruktur?

Bleibt der Preis des Gutes konstant, ändert sich aber

  • die Bedürfnisstruktur,

  • der Preis anderer Güter,

  • die Zahl der Nachfrager,

so führt dies zu einer Verschiebung der Nachfragefunktion.

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08. Welche Faktoren können das Angebot der Unternehmen verändern?

Das Angebot der Unternehmen an einem Gut kann sich verändern durch:

  • die Preise anderer Güter, insbesondere von Substitutionsgütern

  • neue technische Produktionsverfahren

  • Veränderungen in den Produktionskosten

  • das Angebots- und Preisverhalten anderer Anbieter

  • die Änderung der Erwartungen der Konsumenten (Hamsterkäufe; die Annahme, dass die Preise steigen oder fallen; das Aufkommen alternativer Produkte).

 

09. Welche Größen beeinflussen das Angebot der Unternehmen?

Das Angebot der Unternehmen hängt von zwei entscheidenden Größen ab:

  • dem Kostenverlauf des Unternehmens

  • den Erlösen, die erzielt werden können.

 

10. Welche Preis-Mengen-Relation wird bei der Angebotsfunktion unterstellt?

  • Steigt der Preis des Gutes (bei sonst konstanten Bedingungen), so steigt das Angebot (Bewegungen „auf der Kurve“; proportionale Beziehung).

  • Eine Verschiebung der Angebotsfunktion („Bewegung der Kurve“) erfolgt bei Änderung

    • der Technik

    • der Preise anderer Güter

    • der Produktionskosten

    • der Zahl der Anbieter.

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11. Wie bildet sich der Gleichgewichtspreis auf vollkommenen Märkten?

Prämissen:

  • Markt für ein Gut

  • Polypol, d. h. auf beiden Seiten gibt es viele Marktteilnehmer

  • Wettbewerbsbedingungen

  • Markttransparenz

  • Homogenität des Gutes

  • keine Präferenzen auf der Nachfrageseite.

Es werden in einem Diagramm die oben dargestellte Angebots- sowie die Nachfragefunktion eingetragen; linearer Verlauf wird unterstellt:

Bei vollständiger Konkurrenz bildet sich durch Angebot und Nachfrage ein Gleichgewichtspreis (Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve). Der Gleichgewichtspreis ist für alle Marktteilnehmer ein Datum. Die Gleichgewichtsmenge ist eine maximale Menge. Der Markt wird beim Gleichgewichtspreis „geräumt“.

 

Marktgleichgewicht bei vollständiger Konkurrenz:

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12. Welche Funktionen hat der Preis bei vollständiger Konkurrenz?

  • Ausgleichsfunktion: Der Markt wird im Marktgleichgewicht „geräumt“ (vgl. Frage 11.).

  • Ausschaltungsfunktion (auch: Selektions-, Auslesefunktion): Es werden die Anbieter, die mit zu hohen Kosten produzieren bzw. die Nachfrager, die den Marktpreis nicht bezahlen können/wollen, vom Markt ausgeschlossen.

  • Lenkungs- oder Verteilungsfunktion: Der Marktpreis bestimmt, was und wie viel produziert werden kann. Ein steigender Preis führt zu ansteigender Produktion.

  • Signalfunktion (auch: Indikatorfunktion): Der Preis signalisiert i. d. R. die Knappheit eines Gutes. Ein steigender Preis signalisiert den Anbietern eine gestiegene Nachfrage und damit einen attraktiven Markt.

 

13. Wie bilden sich die Preise in anderen Marktformen?

  • Im Monopol hat der Anbieter keine Konkurrenz. Er kann eine unabhängige Preispolitik betreiben. Sein Absatz hängt allein von der Nachfragestruktur fest. Der Monopolist ist Preisfixierer.

  • Im Oligopol muss ein Anbieter bei seinen Preisaktionen mit den Reaktionen der anderen (wenigen) Anbieter rechnen. Der Oligopolist ist Preisfixierer mit begrenztem Preisspielraum.

  • Im Polypol auf unvollkommenem Markt (Fehlen der Markttransparenz u. Ä.) kann ein Anbieter seinen Preis wie ein Monopolist festsetzen – aber nur innerhalb bestimmter Grenzen. Er ist wie der Oligopolist Preisfixierer mit begrenztem Preisspielraum.

Wettbewerbspolitik

 

01. Was ist Wettbewerb?

In dezentralen Wirtschaftssystemen treffen die einzelnen Wirtschaftssubjekte ihre Entscheidungen autonom. Diese werden vom Markt und vom Wettbewerb koordiniert. Wettbewerb bedeutet das Rivalisieren um Geschäftsabschlüsse, Kunden und Marktanteile durch Einräumen günstiger Bedingungen (Preise, Qualität, Absatz- und Vertriebsmethoden) im Rahmen der gesetzlichen Grenzen.

 

02. Welche Funktionen hat der Wettbewerb?

Funktionen des Wettbewerbs
SteuerungsfunktionDer Wettbewerb sorgt dafür, dass sich die Zusammensetzung des Güterangebots an den Präferenzen der Konsumenten ausrichtet.
Der Wettbewerb sorgt dafür, dass die Produktionsfaktoren über die Preise in eine effiziente Verwendung gelenkt werden (optimale Allokation der Produktionsfaktoren ; Allokation (lat.): Zuweisung von Mitteln und Material).
AnreizfunktionIm Wettbewerb sind die Anbieter laufend bestrebt, sich über Innovation und Imitation Vorteile am Markt zu verschaffen.
Dadurch wird der technische Fortschritt gefördert und das Sozialprodukt maximiert.

 

03. Was ist Ziel der Wettbewerbspolitik?

Ziel der Wettbewerbspolitik ist es, einen funktionsfähigen Wettbewerb zu gewährleisten, indem wettbewerbsbeschränkende Verhaltensweisen und unlautere Praktiken verhindert werden sollen.

 

04. Welche Regelungen gegen Wettbewerbsbeschränkungen (auch zum Teil: Gesetze zum Verbraucherschutz) existieren?

  • BGB:

    • Vorschriften über Haustürgeschäfte (§§ 312, 312a BGB) (§ 312 BGB, § 312a BGB)

    • Fernabsatzverträge (§§ 312b, 312d BGB) (§ 312b BGB, § 312d BGB)

    • Verträge im elektronischen Geschäftsverkehr (§ 312e BGB)

    • Verbrauchsgüterkauf (§§ 474 bis 479 BGB) (§ 474 BGB, § 475 BGB, § 476 BGB, § 477 BGB, § 478 BGB, § 479 BGB)

    • Verbraucherdarlehensvertrag (§§ 491 bis 498 BGB) (§ 491 BGB, § 492 BGB, § 493 BGB, § 494 BGB, § 495 BGB, § 496 BGB, § 497 BGB, § 498 BGB)

    • Finanzierungshilfen zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher (§§ 499 bis 504 BGB) (§ 499 BGB, § 500 BGB, § 501 BGB, § 502 BGB, § 503 BGB, § 504 BGB)

    • Ratenlieferverträge (§ 505 BGB)

    • Grundstückskaufvertrag ist notariell zu beurkunden (§ 311b Abs. 1 BGB)

    • Insolvenzordnung.

  • weitere Gesetze:

    • Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB)

    • Preisangabenverordnung (PAngV)

    • Gesetz über die Haftung fehlerhafter Produkte (ProdHaftG)

    • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

    • Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)

    • Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)

    • Gewerbeordnung (GewO).

Eingriffe des Staates in die Preisbildung

 

01. Welche staatlichen Eingriffe in den Markt gibt es?

Staatliche Eingriffe in den Markt
InstrumenteKurzbeschreibungBeispieleZielsetzung
MindestpreisDer Staat legt bestimmte Mindest- bzw. Höchstpreise fest.Preise für landwirtschaftliche Produkte (EU-Agrarmarkt), SozialmietenAnbieterschutz
HöchstpreisSoziale Ziele
Preisfest-setzungDer Staat legt Preise privater oder öffentlicher Anbieter fest.Gebühren für Kabelnutzung, Müllabfuhr, Gebühren der Behörden.Nachfragerschutz
PreiskontrollePrivate Anbieter müssen ihre Preise vom Staat genehmigen lassen.Telekommunikation, Post, Energiekontroll-kommissionSoziale Ziele, Versorgungssicherheit
Preisbeein-flussungÜber Verbrauchssteuern und Zölle versucht der Staat, die Nachfrage zu beeinflussen.Kraftstoffe, TabakSoziale Ziele, ökologische/ gesundheitliche Ziele
SubventionenDer Staat leistet Unterstützungs-zahlungen an bestimmte Branchen, Regionen oder Unternehmen (generell oder befristet).Landwirtschaft, Bergbau, Existenzförderung, Bürgschaften, WohngeldSoziale Ziele, Strukturwandel, Arbeitsplatz-sicherung, Anbieterschutz
Beschrän-kungen des MarktzugangsDer Staat schafft Markteintrittsbarrieren.Zölle, Kontingentierung, Fischfangquoten der EU, GewerbeerlaubnisAnbieterschutz, Umweltschutz
  • Staatlich festgelegte Mindestpreise führen zu einem Angebotsüberhang. Der Mindestpreis liegt über dem Gleichgewichtspreis (z. B. Mindestlohn).

  • Staatlich festgelegte Höchstpreise führen zu einem Nachfrageüberhang. Der Höchstpreis liegt unter dem Gleichgewichtspreis.

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