Kursangebot | Führung, Personalmanagement, Kommunikation und Kooperation | Stressauswirkungen und Reduzierungsmöglichkeiten

Führung, Personalmanagement, Kommunikation und Kooperation

Stressauswirkungen und Reduzierungsmöglichkeiten

01. Was ist Stress?

Stress bedeutet, dass wir unter einem starken psychischen Druck stehen, weil schwer zu erbringende Leistungen oder Verhaltensweisen von uns gefordert werden und wir dies nicht vermeiden können. Dies beeinträchtigt auf die Dauer unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Stressfaktoren werden persönlich mit Stress bezahlt, betriebswirtschaftlich wird Produktivzeit vergeudet, volkswirtschaftlich nehmen die Folgekosten von Stress drastisch zu.

  • Stress ist eine individuell unangenehm empfundene Spannungssituation.

  • Menschen wollen im Gleichgewicht bleiben und unangenehme Spannungen vermeiden.

  • Wenn die Möglichkeiten (Ressourcen) zur Vermeidung oder Veränderung einer unangenehmen Situation fehlen, entsteht Stress.

  • Stress hat negative Auswirkungen auf die Gedanken, die Gefühle, das Verhalten und auf den Körper.

  • Stress stört das Wohlbefinden und macht auf Dauer krank.

  • Damit bremst Stress auch die Leistungsfähigkeit und Produktivität.

02. Was sind Stressfaktoren?

  • Stressfaktoren sind die Faktoren, die ein Mensch als Ursache für sein Stressempfinden erlebt.

  • Stressfaktoren werfen Menschen aus dem Gleichgewicht.

  • Stressfaktoren stören die Balance. Der Organismus des Menschen möchte im Gleichgewicht bleiben und wehrt sich gegen Stressfaktoren.

  • Stressreaktionen sind „Allergiereaktionen der Psyche“.

  • Stressfaktoren kosten Energie.

  • Stressfaktoren aktivieren den Organismus.

03. Welche Stressfaktoren bei der Arbeit sind typisch?

  • wenig Handlungsspielraum

  • wenig Vielseitigkeit

  • wenig Ganzheitlichkeit

  • wenig soziale Rückendeckung

  • wenig Zusammenarbeit

  • inhaltliche Arbeitsbelastungen

  • mengenmäßige Arbeitsbelastungen

  • Arbeitsunterbrechungen

  • viele Umgebungsbelastungen

  • wenig Information und Mitsprache.

04. Was sind Ressourcen?

  • Ressourcen sind Stressbekämpfer.

  • Ressourcen sind wie „Stoßdämpfer“ für Stressfaktoren.

  • Ressourcen sind die verfügbaren Möglichkeiten oder Hilfsmittel eines Menschen, Stressfaktoren zu verhindern, zu verändern, zu mildern oder auszugleichen.

Äußere Ressourcen
Das sind die Bewältigungsmöglichkeiten eines Menschen, die ihm von seiner Umwelt angeboten werden. Dazu gehören z. B. Handlungsspielraum und Mitwirkungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz, soziale Unterstützung, eine interessante Tätigkeit, Ausbildung, Aufstiegschancen, ein gutes Gesprächsklima mit dem Kollegenkreis und den Vorgesetzten, flexible Arbeitszeit usw.
Innere Ressourcen
Das sind die persönlichen Bewältigungsmöglichkeiten eines Menschen. Dazu gehören z. B. Fitness und Lebensstil, private Interessen und Beziehungen, positive Einstellungen, das Selbstwertgefühl, die Fähigkeit zu Entspannen usw.
Arbeitsbezogene Ressourcen
Handlungs-RessourcenDamit können Stressfaktoren verhindert oder verändert werden. Wer Handlungsspielraum und Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Arbeit und am Arbeitsplatz hat, ist Stressfaktoren nicht hilflos ausgesetzt.
Beziehungs-RessourcenDamit können Stressfaktoren gemildert werden. Wer sich auf seine Arbeitskolleginnen und -kollegen verlassen kann und ein funktionierendes privates Beziehungsleben hat, kommt mit Stressfaktoren viel besser zurecht („Geteiltes Leid ist halbes Leid.“).
ZufriedenheitsRessourcenDamit können Stressfaktoren gemildert oder ausgeglichen werden. Es sind Faktoren, die zu Freude, Glück und Zufriedenheit beitragen. Das reicht von beruflichen bis zu privaten Zufriedenheitsaspekten.

05. Welche Folgen hat Stress?

Stress beeinflusst die Gedanken und Gefühle dahingehend, dass Anspannung, Angst, Ärger, Aggression, Gefühle der Ermüdung oder Monotonie, Unzufriedenheit, Depression, Versagensangst, nicht abschalten können, vermindertes Selbstwertgefühl, Selbstmordgedanken usw. auftreten können. Stress hat auch Auswirkungen auf den Körper: Hormonelle Reaktionen, Erhöhung des Blutdrucks, der Herzfrequenz, der Muskelspannung, Schlafstörungen, Erhöhung der Krankheitsanfälligkeit und -dauer, psychosomatische Erkrankungen (z. B. Verdauungssystem, Kreislaufsystem, Hautreaktionen) usw. sind mögliche Folgen.

06. Welche persönlichen Anti-Stress-Maßnahmen sind geeignet?

  • Beißen Sie sich nicht an jeder Problemstellung fest. Mit etwas Abstand zur Sache, indem z. B. andere Aufgaben vorgezogen werden, fallen Problemlösungen später oft leichter.

  • Wer seine Arbeit weitgehend selbst einteilen kann, sollte auf Abwechslung achten. Unterschiedliche Arbeitsinhalte beugen Ermüdungserscheinungen vor; Phasen mit Tätigkeiten, die eine hohe Konzentration erfordern, sollten von anderen Tätigkeiten unterbrochen werden, z. B. Besprechungen und Routinearbeiten.

  • Störquellen ausschalten: Wenn eine Arbeit Ihre besondere Konzentration verlangt, sorgen Sie für störungsfreies Arbeiten.

  • Abstand gewinnen: Pausen von 2 - 3 Minuten, in denen man sich entspannt, können beachtliche Leistungsverbesserungen bringen und das Wohlbefinden fördern.

  • Den Stress besser bewältigen lernen: Die eigenen Stressquellen und Situationen, in denen man auftanken kann, erkennen und nutzen.

  • Neue Verhaltensmuster planen und ausprobieren; von Rückschlägen nicht entmutigen lassen.

  • Für Stresspuffer im Alltag sorgen: sich Zeit frei halten und die eigene Balance finden, Hobbys und Freunde pflegen, z. B. durch Bewegung „Dampf ablassen“ und Entspannungsübungen lernen.

  • Ressourcen schaffen: Planen und organisieren Sie Ihre Arbeit systematisch.

  • Bauen Sie Ihr Fachwissen und Ihre Fähigkeiten aus, um Situationen besser zu bewältigen.

  • Pflegen Sie Ihre persönlichen und sozialen Beziehungen.

  • Halten Sie sich außerdem mit körperlichen Aktivitäten und einer bewussten Lebensführung gesund und leistungsfähig.Quelle: in Anlehnung an: Erkennen von Stressfaktoren und Optimieren von Ressourcen im Betrieb. Gefördert von der EU im Rahmen der Europäischen Woche für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz im Oktober 2002; Hrsg: Wirtschaftskammer Österreich