Kursangebot | Führung, Personalmanagement, Kommunikation und Kooperation | Gruppendynamische Prozesse

Führung, Personalmanagement, Kommunikation und Kooperation

Gruppendynamische Prozesse

01. Welche charakteristischen Merkmale weist die Teamarbeit auf?

Bereits die Werkstatt-Organisation der ersten Automobil-Hersteller und selbst die Handwerkszünfte des Mittelalters kannten bereits Gruppenarbeits-Modelle. Die heutigen Konzepte der Team- und Gruppenarbeit stammen aus den Vereinigten Staaten der 70er-Jahre.

Zur Unterscheidung:

  • Teamarbeit bildet die Außenstruktur von Gruppen.

  • Teilautonome Arbeitsgruppen sind spezifische, teaminterne Struktur-Lösungen.

Teams sind Gruppen, die sich vor allem nach außen hin abgrenzen (Außenskelett). Die Arbeitsteilung im Inneren bleibt offen. Zumeist wird allerdings in der Praxis der Qualifikationsbedarf erhöht, da die Mitarbeiter mehrere Arbeitsplätze zu beherrschen haben (Stellvertretung, Rotation). Im Extremfall erledigt jeder jeden Arbeitsgang im Teambereich. Dabei wird in der Regel das Lohnniveau für alle Team-Mitglieder gehoben, bis hin zur Höhe des am höchstem bewerteten Arbeitsplatzes im Teambereich. Da die Menschen natürlicherweise unterschiedlich beweglich, groß, schnell, geschicklich und qualifiziert sind, ist Rotation nur dort sinnvoll, wo das Gesamtergebnis nicht beeinträchtigt wird.

Oberster Zweck der Teamarbeit sind die Ermöglichung von Kommunikation vor Ort und die Verkürzung von Entscheidungsprozessen. Zur Umsetzung der Teamarbeit sollte der Vorgesetzte grundlegende Kenntnisse der Gruppensoziologie haben.

Hinweis

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Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie in den folgenden Kapiteln: Führungsmethoden und Führungsstile, Maßnahmen ableiten (Balanced Scorecard).

02. Welche Merkmale sind für eine soziale Gruppe charakteristisch?

Eine soziale Gruppe sind mehrere Individuen mit einer bestimmten Ausprägung sozialer Integration. In diesem Sinne hat eine Gruppe folgende Merkmale:

  • direkte Kontakte zwischen den Gruppenmitgliedern (Interaktion)

  • physische Nähe

  • Wir-Gefühl (Gruppenbewusstsein)

  • gemeinsame Ziele, Werte, Normen

  • Rollendifferenzierung, Statusverteilung

  • gegenseitige Beeinflussung

  • relativ langfristiges Überdauern des Zusammenseins.

03. Wie entstehen formelle und informelle Gruppen innerhalb und außerhalb des Betriebes?

  • Formelle Gruppen werden im Hinblick auf die Realisierung betrieblicher Ziele geplant und zusammen gesetzt.

  • Informelle Gruppen bilden sich aufgrund menschlicher Bedürfnisse meist ungeplant und spontan.

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04. Wie kann sich die Existenz informeller Gruppen auf das betriebliche Geschehen auswirken?

  • Positive Folgen können z. B. sein:

    • informelle Gruppen schließen Lücken, die bei der Regelung von Arbeitsabläufen oft nicht vermieden werden können

    • schnelle, unbürokratische Kommunikation innerhalb und zwischen Abteilungen

    • Befriedigung von Bedürfnissen, die die formelle Gruppe nicht leistet (z. B. Anerkennung, Kontakt, Information/spezielle Information, gegenseitige Hilfe).

  • Negative Folgen können z. B. sein:

    • von den Organisationszielen abweichende Gruppenziele und -normen

    • Verbreitung von Gerüchten über informelle Kanäle

    • Isolierung unbeliebter Mitarbeiter.