Kursangebot | Führung, Personalmanagement, Kommunikation und Kooperation | Ausbildungsberufe für den Betrieb

Führung, Personalmanagement, Kommunikation und Kooperation

Ausbildungsberufe für den Betrieb

01. Welche Ausbildungsberufe gibt es?

Ausbildungsberuf ist ein spezieller Begriff des Berufsbildungsgesetzes (§ 4 BBiG). Die Ausbildungsordnungen (§ 5 BBiG) für staatlich anerkannte Ausbildungsberufe werden im Wesentlichen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung erlassen. Es gibt in Deutschland mehr als 300 Ausbildungsberufe. Sie sind nach Ausbildungsbereichen geordnet: Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft, Öffentlicher Dienst, Hauswirtschaft und Freie Berufe. Jeder Ausbildungsbereich ist in Berufsgruppen geordnet.

Beispiel

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Berufsgruppe 68WarenkaufleuteKaufmann im EinzelhandelKaufmann im Groß- und AußenhandelBuchhändlerusw.

02. Welche Ausbildungsberufe sind im Handel vorrangig vertreten?

Im deutschen Handel sind rd. vier Millionen Menschen beschäftigt, davon etwa 240.000 Auszubildende.

Folgende Ausbildungsberufe sind im Handel vorrangig vertreten:

Quelle: in Anlehnung an: Metro-Handelslexikon 2017

AusbildungsberufAufgabenAusbildungsdauer (Jahre)Zugangsvoraussetzungen
Automobilkaufmann/-frauEinkauf, Beratung, Verkauf3meist Abitur
Buchhändler/-inVerkauf und Recherche von Büchern und elektronischen Medien, Beratung3Mittlere Reife Abitur
Kaufmann/-frau für BüromanagementRechnungswesen, Buchhaltung, Verwaltungsaufgaben3Realschule
Drogist/-inVerkauf, Beratung über Inhalt und Wirkungsweise von Artikeln3Hauptschule Mittlere Reife
Fachmann/-frau für SystemgastronomieOrganisation aller Bereiche des Restaurants, z. B. Personalplanung, Einkauf, Arbeitsabläufe3Hauptschule Mittlere Reife Abitur
Fachinformatiker/-inKonzeption und Realisierung komplexer EDV-Systeme3Mittlere Reife Abitur
Fachkraft für LagerlogistikVersand und Lagerung von Gütern3Hauptschule Mittlere Reife
Fachlagerist/-inEntgegennahme, Versand und Lagerung von Waren in Einzelhandels-, Großhandels- oder Speditionsunternehmen2Hauptschule
Fachverkäufer/-in im LebensmittelhandwerkVerkauf und Beratung3Hauptschule
Florist/-inBeratung und Verkauf, Pflanzenpflege, Gestaltung von Blumenschmuck3Hauptschule Mittlere Reife
Kaufmann/-frau im EinzelhandelOrganisation von Import- und Exportgeschäften und Bindeglied zwischen Produzent und Einzelhandel3Mittlere Reife Abitur
Verkäufer/-inWarenverkauf und Kundenberatung2Hauptschule
Werbekaufmann/-frauPlanung und Entwicklung von Werbekampagnen und -strategien3Abitur

03. Welche Bedeutung hat die Fachrichtung eines Ausbildungsberufes?

Die Fachrichtung gibt den Schwerpunkt des Ausbildungsberufes wieder, z. B.

Kaufmann im Groß- und Außenhandel

  • Fachrichtung: Großhandel (speziell Waren- und Lagerwirtschaft)

  • Fachrichtung: Außenhandel (speziell Auslandsmärkte, Außenhandelsgeschäfte, Anwendung von Fremdsprachen).

Die Fachrichtung wird durch den Ausbildungsbetrieb und seinen geschäftlichen Schwerpunkt bestimmt.

04. Welcher Unterschied besteht zwischen der Wahlqualifikation und der Zusatzqualifikation eines Ausbildungsberufes?

  • Eine Wahlqualifikation ist eine Differenzierungsmöglichkeit für Ausbildungsberufe. Sie werden in der Ausbildungsordnung für den jeweiligen Ausbildungsberuf beschrieben. Die Wahlqualifikationen sind im Ausbildungsvertrag zu nennen. Wahlqualifikationen sollen einen schnelleren Übergang in künftige Arbeitsplatzsituationen ohne wesentliche Einarbeitungszeiten bei zugleich erhöhter Handlungskompetenz ermöglichen. Weiterhin sollen Wahlqualifikationen der Vertiefung bereits erworbener Qualifikationen dienen. Die Verwendung von Wahlqualifikationen kommt vor allem dann in Betracht, wenn die Branche sehr spezialisiert ist, der einzelne Betrieb ein anderes Spektrum bearbeitet und neben Fachrichtungen noch weitergehend differenziert werden muss.

    Für die beiden Ausbildungsberufe „Verkäufer/in“ und „Kaufmann im Einzelhandel“ ist eine Wahlqualifikation für die ersten beiden Ausbildungsjahre festzulegen:

    • Warenannahme/Warenlagerung

    • Beratung/Verkauf

    • Kasse

    • Marketingmaßnahmen.

    Drei weitere Wahlqualifikationen sind für das dritte Ausbildungsjahr festzulegen:

    • Beratung, Ware und Verkauf

    • beschaffungsorientierte Warenwirtschaft

    • warenwirtschaftliche Analyse

    • kaufmännische Steuerung und Kontrolle

    • Marketing

    • IT-Anwendungen

    • Personal

    • Grundlagen unternehmerischer Selbstständigkeit.

  • Zusatzqualifikation:
    Wer eine praxisnahe Ausbildung machen will, seine Berufschancen und Karriereaussichten verbessern will und sich besonders leistungsstark fühlt, dem bietet sich die Möglichkeit der Zusatzqualifikation (erster Einstieg in die Weiterbildung). Zusatzqualifikationen können mit einer dualen Ausbildung kombiniert werden, z. B.:

    • zusätzlich betriebswirtschaftliche Kenntnisse

    • EDV-Zertifikate

    • Fremdsprachenkenntnisse.

    Derzeit gibt es über 2.000 Zusatzqualifikationen von Ausbildungsbetrieben, Berufschulen, Kammern und sonstigen Bildungsanbietern für fast alle Ausbildungsberufe. Dazu kommen über 900 duale Studiengänge.

    Mittlerweile gibt es fünf „kodifizierte“ (in die Ausbildungsordnung integrierte) Zusatzqualifikationen.:

    • Buchhändler/-in

    • Medientechnologe/-in Siebdruck

    • Medientechnologe/-in Druck

    • Musikfachhändler/-in

    • Textilgestalter/-in

    • Tourismuskaufmann/-frau.