Inhaltsverzeichnis
- 01. Welche Aufgabe hat die Transportlogistik?
- 02. Welche Incoterms sind in der Praxis von zentraler Bedeutung
- 03. Welche Merkmale sind bei der Auswahl außerbetrieblicher Transportsysteme maßgeblich?
- 04. Welche wichtigen Verkehrsträger gibt es?
- 05. Welche Formen des kombinierten Verkehrs gibt es?
- 06. Welche Vor- und Nachteile bieten die einzelnen Transportsysteme?
- 07. Welche Variablen bestimmen die Höhe der Transportkosten?
- 08. Welche außerbetrieblichen Transporteure gibt es?
- 09. Welche Merkmale sind bei der Entscheidung „Eigen- oder Fremdtransport“ zu berücksichtigen?
- 10.Welche Bedeutung hat die Bündelung von Transportleistungen für Hersteller und Handel?
- 11.Welche innerbetrieblichen Transportsysteme werden eingesetzt?
01. Welche Aufgabe hat die Transportlogistik?
Die Transportlogistik umfasst die Planung und Durchführung von Maßnahmen zur optimalen Gestaltung des Transports bezogen auf die gesamte logistische Kette.
Schwerpunkte, z. B.:
Auswahl der Verkehrsdienstleister
Auswahl der Transportmittel
Auswahl der Transportwege
Fragen der Be- und Entladung
Regelungen zum Gefahrenübergang (Incoterms)
Bündelung von Transportleistungen.
02. Welche Incoterms sind in der Praxis von zentraler Bedeutung
Abkürzung | Incoterm | Bedeutung |
EXW | Ex Works | ab Werk benannter Ort; der Lieferort ist das Werk des Verkäufers, der Gefahren- und Kostenübergang ist der Lieferort. |
FCA | Free Carrier | frei Frachtführer benannter Ort; Lieferort ist der Ort der Übergabe an den Frachtführer, Gefahren- und Kostenübergang ist der Lieferort. |
CIF | Cost, Insurance, Freight | Kosten, Versicherung, Fracht benannter Bestimmungshafen; der Verkäufer übernimmt die Kosten für Lieferung und Versicherung; Gefahrenübergang ist die Schiffsreling. |
FOB | Free On Board | frei an Bord; Lieferort ist das Schiff im Verschiffungshafen, Gefahrenübergang ist die Schiffsreling. |
CFR | Cost and Freight | Kosten und Fracht; Lieferort ist das Schiff im Verschiffungshafen, Gefahrenübergang ist die Schiffsreling, Kostenübergang der Bestimmungshafen. |
CPT | Carriage Paid To | frachtfrei; Lieferort ist der Ort der Übergabe an den 1. Frachtführer, Gefahrenübergang ist der Lieferort, Kostenübergang ist der Bestimmungsort. |
DAF | Delivered At Frontier | geliefert Grenze; Lieferort ist der Bestimmungsort an der Grenze, Gefahren- und Kostenübergang ist der Bestimmungsort. |
DDU | Delivered Duty Unpaid | geliefert unverzollt; Lieferort, sowie Gefahren- und Kostenübergang ist der Bestimmungsort, die Importfreimachung erfolgt durch den Käufer. |
DDP | Delivered Duty Paid | geliefert verzollt, Lieferort, sowie Gefahren- und Kostenübergang ist der Bestimmungsort, die Importfreimachung erfolgt durch den Verkäufer. |
Beispiel
Vergleicht man z. B. die beiden Incotermbedingungen FOB und CIF hinsichtlich der Kosten und des Gefahrenübergangs, kommt man zu folgendem Ergebnis:
Gefahrenübergang: identisch
Kosten:
FOB: Verkäufer trägt die Kosten bis die Ware die Schiffsreling im Versandhafen überschritten hat.
CIF: Verkäufer trägt zusätzlich zur Vereinbarung FOB die Kosten für die Seefracht und die Versicherung bis zum Bestimmungshafen.
Im Ergebnis: Bei sonst gleichen Vertragsbedingungen wäre CIF für den Käufer günstiger.
03. Welche Merkmale sind bei der Auswahl außerbetrieblicher Transportsysteme maßgeblich?
Merkmale bei der Auswahl außerbetrieblicher Transportsysteme (Transportmittel) | |||
Merkmale | Beispiele | ||
Rechtliche Merkmale | Gesetze/Verordnungen, z. B. GGVSEB (Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschiffahrt) | Fahr-/Lenkzeiten, -verbote | Steuern/Abgaben (z. B. Maut) |
Tarife (Einfluss des Staates, der EU) | |||
Infrastruktur | Straßennetz, Schienennetz, Wasserstraßen | Standorte der Verkehrsdienstleister | Klimatische Bedingungen |
Transportkosten | Frachtkosten und Frachtzusatzkosten, z. B.: Handlingkosten, Maut, Liegegebühren im Hafen, Zollgebühren; maßgeblich sind: Gewicht, Versandart, Transportgeschwindigkeit, Abmessungen des Transportgutes, Transportzeit | ||
Leistung, Eignung des Transportmittels | Transportzeit, Transportfrequenz | Flexibilität | Sicherheit, Zuverlässigkeit |
Transportkombinationsmöglichkeiten (z. B. Schiene – Straße) | Anfangs- und Endpunkte des Transportsystems | Eignung des Transportträgers für Versendungsart/Warenart | |
Transportgut | Art des Transportgutes, z. B. Gefahrgut | Qualitätsvorgaben | Maße und Gewicht |
04. Welche wichtigen Verkehrsträger gibt es?
Straße: Straßengüterverkehr (Ladungsverkehr und Sammelgutverkehr)
Schiene: Eisenbahngüterverkehr
Schifffahrt:
Binnenschifffahrt
Seeschifffahrt
Lufttransport
kombinierter Verkehr
Rohrleitungssystem.
05. Welche Formen des kombinierten Verkehrs gibt es?
Beim kombinierten Transport versucht man die Vorteile der einzelnen Transportsysteme zu verbinden (z. B. Schiene – Wasser – Straße – Luft).
Quelle: in Anlehnung an: Ehrmann, Logistik, Kompakttraining, S. 65
Formen des kombinierten Verkehrs | |
Straße – Schiene(Huckepackverkehr) | Rollende Landstraße:Komplette Lastzüge werden auf die Schiene verladen. |
Transport von Sattelaufliegern:Der Sattelauflieger wird ohne die Zugmaschine auf die Schiene verladen. | |
Wechselbehälter werden vom Lkw auf die Schiene verladen. | |
Straße – Schifffahrt(Ro/Ro-Verkehr) | Schwimmende Landstraße:Lkws werden auf Schiffe umgeladen und befördert. |
Binnenschifffahrt –Seeschifffahrt | Lash-Verkehr:Schwimmende Leichter werden auf Seeschiffe verladen und transportiert. |
Straße – Schiene – Luftfracht – Schifffahrt | Container wechseln laufend das Transportmittel. |
Rail Ro Cargo:Haus-zu-Haus-Verkehr unter Einsatz von Straße, Schiene, Schifffahrt und Lufttransport |
06. Welche Vor- und Nachteile bieten die einzelnen Transportsysteme?
Quelle: in Anlehnung an: Ehrmann, Logistik, Kompakttraining, S. 65
Transportsystem | Vorteile | Nachteile |
Straße |
|
|
Schiene |
|
|
Binnenschifffahrt |
|
|
Seeschifffahrt |
|
|
Lufttransport |
|
|
KombinierterVerkehr |
|
|
07. Welche Variablen bestimmen die Höhe der Transportkosten?
Transportstrecke
Ladungsgewicht
Art des Beförderungsgutes (Größe, Sperrigkeit, zerbrechlich usw.)
Handlingkosten.
08. Welche außerbetrieblichen Transporteure gibt es?
Transport zu Land
Deutsche Post AG (z. B. DHL Paket Services), Deutsche Bahn AG, private Paket- und Kurierdienste, private FuhrunternehmenTransport zu Wasser
Binnenschifffahrt, z. B. Einzelschiffer, Reedereien, BefrachterSeeschifffahrt, z. B. Reedereien
Transport in der Luft
Luftpost der DP AG; Luftfracht, z. B. Lufthansa Cargo.
09. Welche Merkmale sind bei der Entscheidung „Eigen- oder Fremdtransport“ zu berücksichtigen?
Quantitative Merkmale, z. B.:
Investitionskosten für den eigenen Fuhrpark (Lkw/AfA, Kapitalbindung, Stellflächen/Garagen, Betankungsanlage usw.)
variable Kosten (Treibstoffe, Wartungskosten, Steuern, Personalkosten usw.)
Lizenzgebühren, Maut
ggf. Subventionen/Investitionsförderhilfen/Steuervorteile für eigenen Fuhrpark
externe Frachtkosten/Frachtsätze
Fragen der Haftung und Versicherung.
Qualitative Merkmale, z. B.:
Know-how, ggf. Know-how-Verlust
Verfügbarkeit über die Transportkapazität/Flexibilität
Einflussnahme auf die Besonderheiten der Beförderung
Nutzen der Werbefläche bei eigenem Fuhrpark (Image).
10.Welche Bedeutung hat die Bündelung von Transportleistungen für Hersteller und Handel?
Durch die Bündelung von Transportleistungen können Handelsunternehmen in Zusammenarbeit mit Herstellern erhebliche Kostenreduzierungen beim Service, Handling und Transport realisieren, z. B. Reduzierung der Transportdisposition und -überwachung, der Anzahl der Anlieferungen an der Laderampe, der Umschlagsvorgänge und der Lagerkosten. Große Handelsunternehmen haben für diese Querschnittsfunktion eine eigene Abteilung bzw. Gesellschaft (vgl. bei der METRO Group die MGL, METRO Group Logistics, die für fast alle Vertriebslinien in Europa spartenübergreifend zuständig ist).
11.Welche innerbetrieblichen Transportsysteme werden eingesetzt?
Fördermittel
Stetigförderer
Unstetigförderer
Flurförderfahrzeuge (Gabelstaplerarten usw.)
Hebezeuge.
Förderhilfsmittel
Paletten, Behälter, Rollen, Gebinde, Gitterboxpaletten, Container, Kisten usw.Technik der Lagereinrichtung
Regallager, Bodenlager, Hochregallager usw.