Kursangebot | Kosten- und Leistungsrechnung | Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung

Kosten- und Leistungsrechnung

Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung

Merke

Hier klicken zum AusklappenZiel dieses Kapitels ist es, dass Sie den Zweck der Kostenstellenrechnung verstehen. Zudem sollen Sie dann eine innerbetriebliche Leistungsverflechtung rechnen und einen Betriebsabrechnungsbogen erstellen können.

Zweck der Kostenstellenrechnung

In der Kostenstellenrechnung geht es darum, Leistungen und Kosten zwischen den einzelnen Kostenstellen zu verteilen. Dies geschieht im Rahmen eines

durchgeführt werden muss.

Dabei stellt die Kostenstellenrechnung ein Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenträgerrechnung dar.

Aufgaben der Kostenstellenrechnung 

Zu den wichtigsten Aufgaben der Kostenstellenrechnung gehört:

  • die Verteilung der primären Gemeinkosten aus der Kostenartenrechnung auf die Kostenstellen im Unternehmen

  • die Verrechnung der innerbetrieblichen Leistungen und 

  • die Vorbereitung der Kalkulation durch Ermittlung von Gemeinkostenzuschlagssätzen und anteiliger

    Zurechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger 

Hilfs- und Hauptkostenstellen

Man unterscheidet bei der Kostenstellenrechnung zwischen Hilfskostenstellen (= Vorkostenstellen) und
Hauptkostenstellen:

Hilfskostenstellen geben Leistungen an andere Kostenstellen ab. Aus diesem Grund werden die in den Hilfskostenstellen entstandenen Gemeinkosten nicht unmittelbar auf die Kostenträger, sondern über die innerbetriebliche Leistungsverrechnung auf die empfangenden Kostenstellen verrechnet(Sekundärkostenverrechnung).

Hauptkostenstellen hingegen sind unmittelbar an dem eigentlichen Leistungsprozess des Unternehmens beteiligt, die dort entstehenden Kosten werden mit Hilfe von Gemeinkostenzuschlagssätzen direkt auf die Kostenträger verrechnet.

Methoden der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung

Methoden der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung:

  • Anbauverfahren (= Blockverfahren),

  • Stufenleiterverfahren (= Treppenverfahren),

  • Kostenstellenausgleichsverfahren,

  • Gutschrift-Lastschrift-Verfahren und das

  • mathematisches Verfahren (= Gleichungsverfahren).

Die genannten Verfahren werden anhand der folgenden Aufgabe erläutert:

Beispiel

Hier klicken zum Ausklappen

Folgende Daten werden für die Kostenstellen I bis V angenommen. Während I, II und III dabei Hilfskostenstellen darstellen, sind IV und V dagegen Hauptkostenstellen.

Außer den dargestellten Mengen gibt es keine weiteren Leistungsverflechtungen.

Alle Leistungsverflechtungen sind der nachfolgenden Tabelle gegeben. Demnach liefert I zum Beispiel insgesamt 20 ME an II, Stelle I versorgt III mit 10 ME usw.:

von/an I II III IV V ges. Menge Primärkosten (€)
I 201070 1001.000
II10 104020801.500
III1020  701002.000
IV      3.000
V      4.000

Tab.: Leistungsverflechtungen.

Die Leistungsverflechtung ist vorerst graphisch darzustellen!

Die innerbetriebliche Leistungsverflechtung sieht dann folgendermaßen aus:

Innerbetriebliche Leistungsverflechtung
Abb. 39: Innerbetriebliche Leistungsverflechtung

Berechnen Sie danach die innerbetrieblichen Verrechnungspreise nach:
- dem Anbauverfahren,
- dem Stufenleiterverfahren,
- dem Kostenstellenausgleichsverfahren, wobei nach 94 % Verrechnung abgebrochen werden soll,
- dem Gutschrift-Lastschrift-Verfahren, wobei die Verrechnungspreise $\ q_1 = 8\ €,\ q_2 = 20\ € $ und $\ q_3 = 15\ € $ betragen sollen und eventuelle Restbeträge im Verhältnis 2:3 umgelegt werden sollen,
- dem mathematischen Verfahren.