Kursangebot | Qualitätsmanagement | Formen der Mitarbeiterbeteiligung als Maßnahmen der Qualitätsverbesserung

Qualitätsmanagement

Formen der Mitarbeiterbeteiligung als Maßnahmen der Qualitätsverbesserung

 

01. In welcher Form können Mitarbeiter in die Qualitätsverbesserung einbezogen werden?

  • Qualitätsschulungen

  • Integration in KVP-Teams (KVP = Kontinuierlicher Verbesserungsprozess)

  • Durchführung von Qualitätszirkeln

  • Selbstprüfersystem

  • Realisierung von Gruppenarbeit und Übertragung von Entscheidungskompetenzen

  • Mitwirkung bei Entscheidungen und Problemlösungen sowie in QM-Projekten

  • Visualisierung von Qualitätsergebnissen, z. B. Darstellung von Qualitätskennzahlen auf Plakaten/Infowänden, Einsatz der Metaplantechnik, Vergleichsdiagramme, Audiosysteme (Foto, Film, Video u. Ä.).

  • Förderung durch Anerkennung und Prämien

  • Teilnahme an Präsentationen und Messebesuchen.

 

02. Was ist das Ziel von Qualitätsschulungen?

Ein Mitarbeiter kann nur dann Qualität produzieren, wenn er weiß, warum er die Tätigkeit ausführt, wie sie in den Gesamtablauf eingeordnet ist und welche Folgen sie hat. Ziele der Qualitätsschulung:

  • Kennen lernen der Gesamtzusammenhänge

  • Verständnis bekommen für vorgegebene Abläufe

  • Darstellung und Diskussion der aktuellen Qualitätssituation

  • Hilfestellung zur Bewältigung von Qualitätsproblemen

  • Motivation zur Qualitätsverbesserung.

 

03. Wodurch ist der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) gekennzeichnet?

Durch die Integration der Mitarbeiter in das KVP-Team erhalten sie die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Ideen zur Verbesserung des Prozesses direkt beizutragen und umzusetzen. Dabei wirkt der KVP in drei Zielrichtungen, die jede für sich, aber auch zusammengefasst, Gegenstand einer KVP-Aufgabenstellung sein können.

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04. Worin ist die Notwendigkeit von Qualitätszirkeln begründet?

Qualitätszirkel, auch unter den Begriffen Qualitätsarbeitskreis oder Qualitätskreis bekannt, finden in regelmäßigen Abständen statt und dienen entsprechend ISO 9001:2015 der Erhöhung der Wirksamkeit des QM-Systems. Sie haben im Wesentlichen die aktuelle Qualitätsproblematik zum Inhalt.

  • Ziele:

    • Förderung des Qualitätsbewusstseins der Mitarbeiter,

    • Einbeziehen der Mitarbeiterkenntnisse und -erfahrungen sowie Verbesserung der Mitarbeitermotivation (Erfolge erleben lassen, Mitverantwortung),

    • gemeinsame Lösung aktueller Qualitätsprobleme,

    • Festlegung von operativen, kurz- und langfristigen Maßnahmen zur Fehlervermeidung mit Termin und Verantwortlichkeit (Protokoll),

    • Kontrolle der festgelegten Maßnahmen und erreichten Ergebnissen.

  • Teilnehmer:

    • Fertigungsleiter

    • Fertigungstechnologe/Arbeitsvorbereiter

    • Qualitätsmitarbeiter

    • Konstrukteur/Serienbetreuer

    • Meister

    • Mitarbeiter der betreffenden Fertigungsbereiche

  • Vorgehensweise:

    • Festlegung des Funktionsmerkmals

    • Ermittlung des Fehlers

    • Bewertung des Fehlers

    • Analyse der Fehlerursache

    • Festlegung erforderlicher Abstellmaßnahmen

    • Kontrolle und Neubewertung nach Durchführung der Abstellmaßnahmen

  • Methoden, Techniken, z. B.:

    • Kreativitäts- und Problemlösungsmethoden

    • Rhetorik und Argumentationstechniken des Moderators

    • Q7 und Methoden der statistischen Prozessregelung

    • Prozess- und Kundenorientierung.

 

05. Wodurch ist die Selbstprüfung charakterisiert?

Die Selbstprüfung ist mitarbeiterbezogen. Der Mitarbeiter führt an seinem Arbeitsplatz die Qualitätsprüfung seines Arbeitsergebnisses selbst durch.

 

06. Welche Zielsetzung hat die Selbstprüfung?

  • Stärkung des Qualitätsbewusstseins des Mitarbeiters

  • Durchführung der Prüfung direkt im Fertigungsprozess

  • Verkürzung der Durchlaufzeiten durch Entfall von separaten Prüfprozessen

  • Reduzierung der Qualitätskosten

  • Steigerung der Motivation des Mitarbeiters.

 

07. Welche Voraussetzungen müssen beim Mitarbeiter für die Durchführung der Selbstprüfung vorliegen bzw. geschaffen werden?

  • Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit

  • Qualifikation hinsichtlich Qualitätsprüfung

  • Kenntnisse über die Anwendung geeigneter Prüftechnik

  • Kenntnisse über die Auswirkungen von Fehlern

  • Kenntnisse im Umgang mit Prüfanweisungen.

 

08. Welche Besonderheiten sind für die Gruppenarbeit von Bedeutung?

  • Der Gruppensprecher sollte nicht vom Vorgesetzten bestimmt werden, sondern von den Gruppenmitgliedern gewählt werden.

    Hierbei gibt es zwei Varianten:

    • der Gruppensprecher wird auf Zeit gewählt, z. B. vierteljährlich, dann wird ein anderes Gruppenmitglied gewählt. So wird jeder einmal der „Bestimmer“.

    • der Gruppensprecher wird auf unbestimmte Dauer gewählt.

  • Die Kompetenzen des Gruppensprechers sind genau zu definieren.

  • Die Gruppengröße sollte „überschaubar“ sein. Sozial-psychologische Untersuchungen nennen als optimale Gruppengröße 5 bis 6 Mitarbeiter. In der Praxis orientiert sich die Gruppengröße an den betrieblichen Fertigungsbedingungen und liegt oftmals höher.

  • Das Entlohnungssystem sollte für die Gruppenarbeit spezifiziert sein.

 

09. Wie kann die Mitwirkung der Mitarbeiter bei Entscheidungen zur Qualitätsverbesserung gestaltet sein?

Die Mitarbeiter entwickeln nicht nur Vorschläge und Lösungen zur Qualitätssteigerung, sondern erarbeiten auf dieser Grundlage im Rahmen der Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung entscheidungsreife Vorlagen.

Die Qualität dieser Vorlagen wird bestimmt durch die Erarbeitung und Gegenüberstellung von Lösungsvarianten.

 

10. Ist die Einbeziehung von Mitarbeitern aus der Fertigung in die Projektarbeit sinnvoll?

Ja! Die Nutzung der praktischen Erfahrungen aus der Fertigung kann einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Produktes und der Fertigungsprozesse darstellen. Die Mitarbeit in einem Projekt führt zur Motivationssteigerung und trägt zur Erhöhung des Qualitätsbewusstseins bei.

 

11. Über welche Fähigkeiten/Kompetenzen sollten Mitarbeiter verfügen, die in Qualitätszirkeln/Projekten mitarbeiten?

  • Einschlägige Fachkenntnisse über die zu bearbeitenden Themen

  • Sozialkompetenz, z. B.:

    • Konfliktfähigkeit

    • Zuhören können

  • Methodenkompetenz, z. B.:

    • Moderationsfähigkeit

    • Dialogfähigkeit

    • Techniken der Kreativität

    • Fähigkeiten der Problemlösung

  • Persönliche Eigenschaften, z. B.:

    • Kreativität

    • Motivation zur Zusammenarbeit.