Inhaltsverzeichnis
01. Warum gelten die QM-Ziele als Vorgaben zur Qualitätsverbesserung?
Die globalen Ziele eines Qualitätsmanagementsystems (siehe 9.1.1/02.) müssen zur vollen Wirksamkeit des Systems weiter untersetzt werden. Mit der Detaillierung der Ziele und für die daraus folgenden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung sind Verantwortlichkeiten und Befugnisse zu definieren und zuzuordnen. Die Akzeptanz der Ziele durch alle Mitarbeiter ist dazu unerlässlich. Die Mitarbeiter müssen sich mit den Zielen identifizieren können. Die Zielsetzungen wiederum müssen so gestellt sein, dass diese Identifikation ermöglicht wird. Eine dauerhafte Qualitätsverbesserung, verbunden mit einer hohen Prozesssicherheit, kann nur durch konkrete Zielstellungen, nicht durch sporadische Qualitätsarbeit, erreicht werden.
02. Wie wird die Realisierung und Einhaltung der QM-Ziele kontrolliert?
Die Kontrolle der QM-Ziele erfolgt durch ein Audit. Audits haben einen sehr hohen Stellenwert, da sie von den Normen des Qualitäts- und Umweltmanagements zwingend gefordert werden. Die Zertifizierung eines Unternehmens nach DIN EN ISO 9000:2005 ff. ist nur nach einer erfolgreichen, externen Auditierung möglich.
03. Was ist ein Audit?
Ein Audit ist eine qualitätsorientierte Bewertungsmethode, durch Befragung (Audit-Fragenkatalog), Anhörung und Untersuchung von definierten Einheiten die Erreichung der jeweiligen Forderungen festzustellen.
Die ISO 9000 definiert das Audit folgendermaßen:
„Audit ist ein systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Erlangung von Auditnachweisen (Aufzeichnungen, Feststellungen und andere Informationen, Anm. d. Verf.) und zu deren objektiven Auswertung, um zu ermitteln, inwieweit Auditkriterien (QM-Ziele, Anm. d. Verf.) erfüllt sind.“
04. Wer darf Auditierungen durchführen?
Audits dürfen nur durch speziell ausgebildete, offiziell geprüfte Qualitätsexperten, den Auditoren, durchgeführt werden. Die DIN EN ISO 19011 stellt eine Anleitung für das Auditieren von Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen bereit.
05. Welche Auditarten gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man Audits nach ihrer Objektbezogenheit und ihrer organisatorischen Art. Prinzipiell ist zu jeder Einheit ein Audit möglich. Die Wesentlichsten sind in den nachfolgenden Tabellen enthalten:
Objektbezogene Audits:
Audit Aufgabe System-Audit Prüfung der Organisation eines Unternehmens Produkt-Audit Prüfung eines Produktes oder einer Produktgruppe Prozess-Audit Prüfung der Prozesse und/oder technologischen Verfahren Umwelt-Audit (Öko-Audit) Prüfung des Umweltmanagements eines Unternehmens Arbeitsplatz-Audit Prüfung der Arbeitsbedingungen und Ergonomie an einem Arbeitsplatz oder bei Arbeitsplatzgruppen Logistik-Audit Prüfung der Logistik eines Unternehmens Audits nach ihrer organisatorischen Art:
Audit Inhalt Externes Audit wird durch externe Auditoren („neutrale Dritte“) durchgeführt Lieferanten-Audit der Kunde prüft die Qualitätsfähigkeit des Lieferanten Kunden-Audit der Lieferant wird durch den Kunden geprüft Zertifizierungs-Audit Audit, in dessen Ergebnis über die Erstzertifizierung bzw. Wiederzertifizierung des Unternehmens entschieden wird Überwachungs-Audit Audit im Zeitraum zwischen den Zertifizierungsaudits Internes Audit wird durch Auditoren des eigenen Unternehmens durchgeführt