Inhaltsverzeichnis
- 01. Welche mehrfache Bedeutung hat der Begriff „Organisation“ in der Betriebswirtschaftslehre?
- 02. Welche Aufgabe erfüllt die Organisation?
- 03. Welche Elemente hat das System „Unternehmensorganisation“?
- 04. Wie lassen sich Organisation, Disposition und Improvisation voneinander abgrenzen?
- 05. Welche Vor- und Nachteile sind mit der Organisation bzw. der Improvisation verbunden?
- 06. Welche Ziele werden mit der Organisation verbunden?
- 07. Warum gibt es keine „auf Dauer angelegte, ideale“ Organisation?
- 08. Welche Bedeutung haben Outsourcing und Insourcing im Rahmen der Organisation?
- 09. Wie lassen sich Aufbau- und Ablauforganisation unterscheiden?
01. Welche mehrfache Bedeutung hat der Begriff „Organisation“ in der Betriebswirtschaftslehre?
Ein Unternehmen ist eine Organisation (Systemansatz).
Ein Unternehmen hat eine (bestimmte) Organisation.
Organisation ist eine zielgerichtete Tätigkeit.
Organisation ist das Ergebnis einer zielgerichteten Tätigkeit (Zustand).
Hinweis
Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie in den folgenden Kapiteln: Risikomanagement in der betrieblichen Organisation, Analyse des Bedarfs an Dienstleistungen.
02. Welche Aufgabe erfüllt die Organisation?
Die Betriebsorganisation legt (längerfristig oder vorübergehend) fest, wie die Faktoren Arbeitskräfte, Arbeitsmittel und Arbeitsstoffe so miteinander kombiniert werden, dass das Unternehmensziel ökonomisch und effizient erreicht werden kann.
Organisieren heißt, generell oder fallweise Regelungen für die Aufbau- und Ablaufstrukturen festlegen.
03. Welche Elemente hat das System „Unternehmensorganisation“?
Systemelemente | Beispiele |
Aufgaben | Sachaufgaben, Führungsaufgaben |
Menschen | Mitarbeiter, Führungskräfte |
Sachmittel | Büroausstattung, Maschinen |
Informationen | Nachrichten, Rechnungen, EDV-Ausdruck |
Die Organisation wird damit als sozio-technisches System angesehen.
04. Wie lassen sich Organisation, Disposition und Improvisation voneinander abgrenzen?
Organisation = Festlegen von Regelungen (generell oder fallweise).
Disposition = im Rahmen der fallweisen Regelung kann der Mitarbeiter innerhalb vorgegebener Grenzen entscheiden – er kann disponieren.
Improvisation = mitunter müssen Entscheidungen „aus dem Stand heraus“ getroffen werden. Man spricht in diesem Fall von Improvisation.
05. Welche Vor- und Nachteile sind mit der Organisation bzw. der Improvisation verbunden?
Organisation statt Improvisation | |
Vorteile | Nachteile |
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06. Welche Ziele werden mit der Organisation verbunden?
Als Ziele der Organisation bezeichnet man die Vorstellung, welches Ergebnis die Organisation bewirken soll. Es werden verschiedene Ziele verfolgt (die nachfolgende Auflistung wird in der Literatur zum Teil auch als „Prinzipien der Organisation“ behandelt).
Ziele der (idealen) Organisation | |
Produktivität | Die Organisation soll die Produktionsfaktoren so kombinieren, dass das mengenmäßige Ergebnis bestmöglichst ist. |
Wirtschaftlichkeit | Die Organisation hat wirtschaftlich zu sein. Ihr Aufwand muss durch ihren Nutzen gerechtfertigt werden. |
Zukunftssicherung | Die Organisation soll Kontinuität und Stabilität des Unternehmens sichern; bewährte Grundsätze der Unternehmenspolitik kommen konsequent zur Geltung. Die Organisation hat sich am Unternehmensziel zu orientieren. |
Image | Die Organisation ist so zu gestalten, dass sie intern und extern einen guten Ruf genießt (aus Kunden- und aus Mitarbeitersicht: am Markt orientiert; flexibel, aktuell, den derzeitigen Aufgaben angepasst usw.). |
Koordination, Motivation | Die Organisation soll Arbeitsvorgänge so koordinieren, dass Reibung und Leerlauf vermieden werden. Die Organisation soll sich am Delegationsprinzip orientieren (Motivation, Initiative, Eigenverantwortung der Mitarbeiter) und weniger wichtige Entscheidungen auf nachgelagerte Führungsebenen übertragen. |
Kontrolle | Die Organisation muss sicherstellen, dass keine Arbeit ohne Kontrolle bleibt. |
Transparenz | Die Organisation hat einfach (in Sprache und Bild), klar und transparent zu sein, sodass sie von allen Mitarbeitern verstanden wird. |
Flexibilität | Die Organisation soll dynamisch und flexibel sein, sodass sie sich kurzfristig geänderten Zielen oder Marktbedingungen anpassen kann. |
Humanität | Die Organisation soll menschlich sein und von den Menschen im Unternehmen mitgetragen werden. |
07. Warum gibt es keine „auf Dauer angelegte, ideale“ Organisation?
Bezogen auf ein bestimmtes Unternehmen gilt: Die ideale Organisation gibt es nicht. Organisieren ist eine ständige Gratwanderung zwischen Aufwand und Nutzen, zwischen Betriebserfordernissen und den Wünschen bzw. Erwartungen der Mitarbeiter, zwischen Aufbau- und Ablauforientierung, zwischen Zentralisation und Dezentralisation, zwischen generellen und fallweisen Regelungen – um nur einige Aspekte hervorzuheben.
Veränderungen der Betriebsgröße, der Produktpalette, der Vertriebsstrategie, der Technologie, der gesetzlichen Rahmenbedingungen usw. führen immer wieder zu der Notwendigkeit, die bestehende Organisation zu überprüfen und ggf. anzupassen.
08. Welche Bedeutung haben Outsourcing und Insourcing im Rahmen der Organisation?
Beim Outsourcing werden Betriebsteile oder interne Dienstleistungen ausgelagert (z. B. IT, Fortbildung, Personalbeschaffung). Die Unternehmen wollen damit ihre Kosten reduzieren, die Qualität steigern und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Dabei müssen Auftraggeber und Auftragnehmer die jeweiligen Prozesse genau definieren und aufeinander abstimmen.
Insourcing ist das Gegenstück zu Outsourcing. Die vorher an Dritte vergebenen Leistungen werden intern erbracht. Hier muss die bestehende, interne Aufbau- und Ablauforganisation angepasst werden. Oft erfolgt Insourcing als Konsequenz von missglücktem Outsourcing.
09. Wie lassen sich Aufbau- und Ablauforganisation unterscheiden?
Aufbauorganisation | Regelungen für den Betriebsaufbau; die Aufbauorganisation legt Orga-Einheiten fest, d. h. Stellen, Zuständigkeiten, Ebenen usw. |
Ablauforganisation auch: Prozessorganisation | Regelungen für den Betriebsablauf; die Ablauforganisation regelt den Ablauf nach den Kriterien Ort, Zeit oder Funktion zwischen Orga-Einheiten, Bereichen usw. |