Inhaltsverzeichnis
01. Welche Ergebnisse wurden aus Kundenlaufstudien gewonnen?
Die meisten Konsumenten sind rechtshändig und orientieren sich daher überwiegend nach rechts. Daher leitet ein Großteil der Geschäfte die Konsumenten gegen den Uhrzeigersinn durch den Laden.
Konsumenten orientieren sich aus Sicherheitsgründen an der Wand entlang. Daher werden Produkte an der linken Regalseite besser wahrgenommen.
Kunden verfügen über eine „mental map“ (gedankliche Landkarte) „ihres“ Ladens.
Kunden bewegen sich nach dem Betreten des Ladens zunächst geradeaus.
Kunden besuchen nur selektierte Gänge.
Unklare Wegeführung und schlechte Warenpräsentation wirken sich auf das Wohlbefinden des Kunden negativ aus (Aufenthaltsdauer im Laden sinkt).
Im Allgemeinen gelten daher als
verkaufsstarke Zonen:
Hauptwege im Verkaufsgeschäft
Warenträger rechts vom Kundenstrom
Kreuzung von Laufwegen (der Kunde muss sich entscheiden)
Auflaufzone (Kassenzone; auch: Quengelzone)
Bedienzonen
Zonen den Beförderung (Rolltreppe, Fahrstuhl).
verkaufsschwache Zonen:
Warenträger/Zonen links vom Kundenstrom
Eingangszone (wird vom Kunden schnell passiert)
Sackgassen und vom Eingang weit entfernte Zonen
Ecken
Mittelgang.
02. Welchen Nutzen liefert die Bonanalyse?
Sortimentsanalyse:
systematische Auswertung des Kaufverhaltens der Kunden
Wirksamkeit von Aktionen auf die Kaufentscheidung
Basisdaten für Kundenlaufstudien
Überprüfung von Werbemaßnahmen
Ermittlung von Verbundwirkungen
Erkennen von Artikelkombinationen; sog. Regelsätze (conjunctive rules) geben Auskunft über die Beziehung zwischen Artikeln; Regelsätze können mit Confidence-, Support- und Lift-Werten verbunden sein.
Beispiel
Beispiel einer Artikelkombination (Regelsatz): Wer die 125 g-Tüte Z-Chips kauft, kauft auch vielfach die 0,5 l-Flasche Bier der Marke Y. Support = 15 % Häufigkeit der Regel Confidence = 75 % Stärke der Regel Lift = 6,3 Käufer von Z-Chips kaufen 6,3-mal häufiger Y-Bier als der Durchschnitt. Optimierung des Personaleinsatzes an Kassen und Bedienbereichen durch die Darstellung von Tagesbelastungsprofilen.
Analyse deliktischer Handlungen: Durch die Suchfunktion für kritische Vorfälle (Storno, Leergut, Schwund) im Analyseprogramm können deliktische Handlungen bei Mitarbeitern und zum Teil auch bei Kunden (Kundenkarte, EC-Karte) aufgeklärt werden.
Quellen: www.uni-köln.de/rzk/kompass; www.superdata.deBeispiel
Beispiele für die Aufklärung deliktischer Handlungen mithilfe von Datamining Beispiel 1 Ein sehr teurer Champagner verzeichnet einen hohen Schwund. Gleichzeitig „läuft“ ein Artikel mit einem Instore-Etikett hervorragend. Die Bonanalyse bestätigt die Vermutung: Ein Kunde (er bezahlte mit EC-Karte) überklebte regelmäßig den EAN-Code mit dem Instore-Etikett. Der Schaden betrug ca. 10.000 € und wurde vom Kunden erstattet. Beispiel 2 Eine Mitarbeiterin, die seit über 25 Jahren in einem Handelsunternehmen beschäftigt war, zeigte im Kassierverhalten überdurchschnittlich viele Storni. Die daraufhin eingesetzte Überwachungskamera ergab: Verwandschaftsverkäufe, Schaden über mehrere 1.000 €. Beispiel 3 An einer Kasse traten gleiche Beträge von Leergutbons gehäuft auf. Die Untersuchung ergab: Die Kassiererin hatte die Leergutbons nicht entwertet und für eigene Einkäufe verwendet. Beispiel 4 In einem anderen Fall führten nicht entwertete Leergutbons über einen Zeitraum von sechs Jahren zu einem Schaden über 5.000 €.
03. Welche Regalzonenwertigkeit kennt man?
Man unterscheidet:
Vertikale Regalzonenwertigkeit (Einteilung nach der Höhe):
z. B. werden in Augenhöhe (Sichtzone, ca. 160 cm) Artikel mit hoher Gewinnspanne präsentiert.Im Einzelnen:
Vertikale Regalzonenwertigkeit Regalzone Höhe, ca. (in cm) Wertigkeit Beispiele Reckzone über 160 3 Suchartikel mit geringem Gewicht, schutzbedürftige Ware Sichtzone (auch: Goldene Zone) 160 1 Artikel mit hoher Gewinnspanne und/oder hoher Umschlagshäufigkeit, Impulsartikel, Trendartikel Griffzone unter 150 2 Impulsartikel, Zusatzartikel, Waren mit hohem Interesse für den Kunden Bückzone unter 80 4 Artikel mit hohem Eigengewicht bzw. preisgünstige Artikel, Massenartikel Horizontale Regalzonenwertigkeit (Einteilung nach der Breite):
z. B. ist ein Artikel/eine Warengruppe dann optimal präsentiert, wenn der Kunde die Regalbreite noch mit dem Blickwinkel des Auges erfassen kann.
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