Kursangebot | Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation und Planung | Betriebssysteme zur Prozessverarbeitung

Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation und Planung

Betriebssysteme zur Prozessverarbeitung

01. Welche Funktion hat ein Betriebssystem?

Ein Betriebssystem verwaltet die Betriebsmittel (Ressourcen) eines Computers und stellt diese den einzelnen Prozessen, die diese Betriebsmittel anfordern, zur Verfügung. Zur Verfügung stellen bedeutet, dass den Prozessen Betriebsmittel zugewiesen und auch wieder entzogen werden. Die Ressourcen eines Computers sind Rechenzeit (CPU-Zeit), Hauptspeicher, Festspeicher, Eingabegeräte (z. B. Tastatur, Maus und Scanner), Ausgabegeräte (z. B. Monitor und Drucker) und sonstige Peripheriegeräte (z. B. Soundkarte). Da die oft gleichzeitig ablaufenden Prozesse bzw. Tasks eines Computers dieselben Ressourcen in Anspruch nehmen wollen (z. B. CPU und Arbeitsspeicher), ist es Aufgabe des Betriebssystems zu entscheiden, wer für welchen Zeitraum auf die einzelnen Ressourcen zugreifen darf. Dabei versucht das Betriebssystem, unter Berücksichtigung von Prioritäten, die Ressourcen gleichmäßig und möglichst effizient zu verteilen.

Neben der Ressourcenverwaltung ist das Betriebssystem für die Steuerung des Ablaufs der Anwendungs-Software und die Steuerung der Peripheriegeräte über so genannte Geräte-Treiber zuständig.

Beim Wechsel auf ein anderes Betriebssystem ist insbesondere zu prüfen:

  • Lauffähigkeit der derzeitigen und zukünftigen Programme unter dem neuen Betriebssystem?

  • Ist die derzeitige Hardware für das neue Betriebssystem ausreichend dimensioniert (Arbeitsspeicher, Rechnergeschwindigkeit) und kompatibel zur EDV-Architektur im Unternehmen?

  • Mit welchem Aufwand und in welcher Zeit sind die erforderlichen Mitarbeiterschulungen durchführbar?

 

02. Wie lässt sich der Begriff Multi-User erklären?

Multi-User bedeutet übersetzt Mehrbenutzer. Der Begriff tritt in Verbindung mit Betriebssystemen und Netzwerken auf. Ein Multi-User-Betriebssystem eignet sich für den Einsatz in einem Netzwerk und ist in der Lage, mehrere Benutzer gleichzeitig zu verwalten. Von einem Multi-User-Betrieb spricht man, wenn mehrere Anwender von ihren jeweiligen Arbeitsplatzrechnern über ein Netzwerk auf gemeinsame Datenbestände zugreifen wollen.

 

03. Was versteht man unter Multitasking?

Mit Multitasking bezeichnet man die gleichzeitige Ausführung mehrerer Programme (Tasks) auf einem Rechnersystem. Ein Beispiel hierzu: Während man in einer Datenbank auf die Ergebnisse von Suchabfragen wartet, kann man über die Textverarbeitung ein Dokument ausdrucken und gleichzeitig im Internet surfen.

Voraussetzung für Multitasking ist ein multitaskingfähiges Betriebssystem. Zu berücksichtigen ist natürlich auch, dass sich die Geschwindigkeit eines Rechnersystems beim Ausführen der einzelnen Tasks mit steigender Anzahl der gleichzeitig aktiven Tasks reduziert.

 

04. Was sind Hilfsprogramme?

Hilfsprogramme sind Dienstprogramme zur Abwicklung häufig vorkommender anwendungsneutraler Aufgaben bei der Benutzung des EDV-Systems, dazu zählen Editoren, Sortier-, Misch- und Kopierprogramme, Diagnose-, Test- und Dokumentationsprogramme.

 

05. Was bezeichnet man als „Echtzeitverarbeitung“?

Bei der Echtzeitverarbeitung (Real time processing) werden die Daten vom Betriebssystem in einem engen zeitlichen Zusammenhang zur realen Entstehung verarbeitet (im Gegensatz zur Stapelverarbeitung; Batch processing); findet Anwendung hauptsächlich bei der Steuerung von technischen Prozessen.

 

06. Welche grundlegenden Funktionen weisen die Betriebssysteme DOS, WINDOWS, UNIX, OS/2 und Mac OS X auf?

  • DOS = Disk Operating System ist ein Betriebssystem der älteren Generation. Der Anwender kommuniziert mit dem Betriebssystem über Texteingaben (= textorientiertes Betriebssystem); ist nur als Single-User-System einsetzbar, schwerfällig und kann die heutigen EDV-Anforderungen (z. B. bei anspruchvoller Software) nicht mehr erfüllen.

  • WINDOWS ist ein Multi-User- und Multi-Tasking-System und hat eine grafische Benutzeroberfläche (Menüleisten, Fenstertechnik). Die Festplatte enthält Verzeichnisse (Ordner) und Dateien (z. B. Programme, Dokumente).

    Die Weiterentwicklungen von WINDOWS sind WINDOWS XP, Vista, Windows 7, Windows 8 und Windows 10; die Programme wurden für Netzwerke entwickelt und erlauben den Zugriff auf andere Rechner.

  • UNIX ist ein textorientiertes Betriebssystem und wurde ursprünglich für Großrechner entwickelt. Es ist ein Multi-User- und Multi-Tasking-System. Aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Hard- und Softwareerfordernisse ist der Einsatz auf PC-Systemen wieder angestiegen.

  • OS/2 wurde von IBM entwickelt, ist WINDOWS sehr ähnlich, aber deutlich weniger verbreitet.

  • Mac OS X ist ein sehr leistungsfähiges Betriebssystem von Apple.