Kursangebot | Beschaffung und Logistik | Analyse des Warenbedarfs

Beschaffung und Logistik

Analyse des Warenbedarfs

01.Wie lässt sich der Warenbedarf mithilfe der ABC/XYZ- Methode analysieren?

Die ABC/XYZ-Analyse ist ein Verfahren zur verbesserten Klassifizierung von Lagerbeständen. Sie setzt sich zusammen aus der ABC-Analyse und der XYZ-Analyse.

ABC-Analyse: Hier erfolgt ein Vergleich nach Werten. Nach dem Wertanteil wird eine Einteilung des Materials in A-, B- und C-Teile vorgenommen.

  • Zuerst wird ein Periodenbedarf in Geldeinheiten erfasst (= Menge • Preis; Sp. 4).

  • Danach wird eine Einteilung nach Rangziffern vorgenommen (Sp. 6)

  • Danach werden die Materialien nach der Rangziffer geordnet und anschließend kumuliert.

  • Im Allgemeinen nimmt man eine Einteilung in

A: 70 - 80 %, B : 15 - 20 %, C: 5 - 10 % vor; in der Praxis unterschiedlich.

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

ABC-Analyse

Mithilfe der ABC-Analyse können die zu beschaffenden Sachmittel entsprechend ihrer Wertigkeit in A-, B- und C-Güter klassifiziert werden; auf der Basis dieser Information kann dann z. B. eine Analyse des Verbrauchs nach Materialen oder nach Lieferanten erfolgen. Außerdem zeigt die Analyse, welche Materialen bei der Bedarfsplanung im Mittelpunkt stehen müssen bzw. welche Methode der Beschaffung wirtschaftlich ist.

Beispiel

Hier klicken zum Ausklappen
WareMengeStückPreis in €Menge • Preis in €in %Rangziffern% kumuliertEinteilung
(1)(2)(3)(4)(5)(6)(7)(8)
Ware 12.4005,0012.00022,99 %280,46 %B
Ware 215.0002,0030.00057,47 %157,47 %A
Ware 310070,007.00013,41 %393,87 %B
Ware 45.0000,502.5004,79 %498,66 %C
Ware 51.0000,707001,34 %5100,00 %C
   52.200100,00 %   

Merke

Hier klicken zum AusklappenXYZ-Analyse

Die XYZ-Analyse stellt nicht wie die ABC-Analyse den Wert der zu beschaffenden Güter in den Mittelpunkt, sondern klassifiziert nach dem Grad der Vorhersagbarkeit des Verbrauchs. Eine mögliche Einteilung kann z. B. in folgender Form erfolgen:

Beispiel

Hier klicken zum Ausklappen
MaterialartGrad der VorhersagegenauigkeitBeispiel
X-Güterhochkonstanter Verbrauch; kaum Schwankungen
Y-Gütermittelschwankender, dennoch planbarer Verbrauch
Z-Güterniedrigsehr unregelmäßiger Verbrauch

Merke

Hier klicken zum AusklappenABC/XYZ-Analyse

Um die Effizienz einer reinen ABC-Analyse oder einer isolierten XYZ-Analyse zu verbessern, kombiniert man beide Instrumente zu einer ABC-/XYZ-Analyse. Durch die Verknüpfung erhofft man sich eine Verbesserung der Analyseergebnisse für die Materialwirtschaft, da die Wertigkeit eines Gutes und seine Vorhersagegenauigkeit zahlreiche Entscheidungen in der Materialwirtschaft beeinflussen.

imported

Beispiel

Hier klicken zum Ausklappen
  • AX- und BX-Artikel haben einen hohen bis mittleren Wertanteil und sind gut zu prognostizieren. Sie sind daher relativ einfach zu steuern.

  • AZ- und BZ-Artikel sind problematisch: Sie haben zwar einen hohen bzw. mittleren Wertanteil, sind aber aufgrund des unregelmäßigen Bedarfs schwer zu steuern. Werden zu viele AZ- und BZ-Artikel gelagert, steigen die Lagerhaltungskosten. Werden zu wenig gelagert, kann es zu Engpässen in der Produktion/Lieferung kommen.

Hinweis

Hier klicken zum Ausklappen

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Kapitel: Situation auf den Märkten analysieren (Marktanalyse).

02.Wie kann man mithilfe des Portfolios den Warenbedarf analysieren?

Ermittelt man für sein Sortiment die Deckungsbeiträge (DB) sowie die Lagerumschlagshäufigkeit (LUH) der einzelnen Produkte, so lassen sich die Ergebnisse in einem Portfolio abtragen (Ordinate: DB; Abzisse: LUH).

Beispiel

Hier klicken zum Ausklappen
SorteEPVPAbsatzø LBDeckungs-beitrag (DB)Lagerumschlagshäufigkeit (LUH)
15,007,0012.00030024.00040
28,008,809.0002507.20036
36,207,5017.00025022.10068
46,809,903.0002009.30015
56,507,303.0001002.40030
imported

Beispiel für die Analyse der Sorte 4:

  • Sorte 4 ist ein Hochpreisprodukt.

  • ggf. auslisten; es sei denn, dass die Sorte aus Imagegründen benötigt wird

  • prüfen, ob Preissenkung sinnvoll ist

  • Regalplatz reduzieren

  • Lagerbestand und Bestellmenge senken.

Beispiel für die Analyse der Sorten 1 und 3:

  • die Sorten sind im unteren Preissegment angesiedelt

  • sie gehören zu den „Gewinnern“

  • evt. prüfen, ob eine Preisanhebung möglich ist

  • auf keinen Fall die Lagerbestände senken und einen „Out of Stock“ riskieren.