Kursangebot | Beschaffung und Logistik | Bedarfsmengen ermitteln

Beschaffung und Logistik

Bedarfsmengen ermitteln

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01.Welche Ziele, Aufgaben und Funktionen hat die Materialdisposition?

  • Begriff
    Die Materialdisposition umfasst alle Tätigkeiten, die erforderlich sind, um ein Unternehmen mit den Objekten der Materialwirtschaft nach Art, Menge und Qualität termingerecht zu versorgen.

  • Aufgaben
    Optimale Kombination der Zielsetzungen der Materialwirtschaft:
    „Hohe Lieferbereitschaft ZY niedrige Lagerhaltungskosten“, Art, Menge und Zeitpunkt der Lagerbestände in Bestellmengen und -termine umsetzen.

  • Ziele

    • Gewährleistung einer hohen Lieferbereitschaft

    • Minimierung der Lagerhaltungskosten

  • Funktionen

    • Bedarfsermittlung

    • Bestandsrechnung

    • Bestellmengenrechnung.

Hinweis

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Weitere Informationen finden Sie unter dem folgenden Kapitel: Beschaffungs- und Logistikcontrolling.

02.Mit welchen grundlegenden Entscheidungen befasst sich die Beschaffungsplanung?

Die Beschaffungsplanung bildet die Ausgangsbasis für die konkrete Durchführung der Beschaffung; es sind vor allem folgende Entscheidungen zu treffen:

Beschaffungsplanung – Entscheidungsfelder
BeschaffungsprinzipienVorratsbeschaffung EinzelbeschaffungJust in time (JiT)
Beschaffungswegedirekte Beschaffungswegeindirekte Beschaffungswege
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03.Welche Verfahren der verbrauchsgesteuerten Disposition gibt es?

Bestellpunktverfahren: Hierbei wird bei jedem Lagerabgang geprüft, ob ein bestimmter Bestand (Meldebestand oder Bestellpunkt) erreicht oder unterschritten ist.

Merkmale:

  • feste Bestellmengen

  • variable Bestelltermine

 

$$Meldebestand=(ø\; Tagesabsatz * Beschaffungszeit)\; +\; Sicherheitsbestand$$

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Bestellrhythmusverfahren: Hierbei wird der Bestand in festen zeitlichen Intervallen überprüft. Er wird dann auf einen vorher fixierten Höchstbestand aufgefüllt.

Merkmale:

  • feste Bestelltermine

  • variable Bestellmengen

 

$$Höchstbestand=ø\; Verbrauch/Zeiteinheit * (Beschaffungszeit\; +\; Überprüfungszeit)$$

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04.Wie wird der Materialmenge bedarfsgesteuert ermittelt?

Beispiel

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Für das kommende Quartal wird die Absatzmenge eines bestimmten Produkts auf 2.000 ME prognostiziert. Es ist damit zu rechnen, dass 2,5 % der Absatzmenge von Kunden retourniert wird. Aktuell beträgt der Lagerbestand dieses Artikels noch 300 ME, davon sind 75 ME für einen Kunden wegen eines Abrufkaufs reserviert, die noch im laufenden Quartal abgerufen werden. 250 ME sind von Kunden für das kommende Quartal bereits vorbestellt worden. Unser Lieferer hat für den Artikel eine Mindestabnahmemenge von 200 ME vorgesehen.

 Prognostizierter Bedarf2.000 
+Ersatz für Retoure 2,5 %50 
=Gesamtprognosebedarf2.050 
-verfügbarer Lagerbestand225(= Ist-Lagerbestand - Abrufbestand)
-von Kunden vorbestellt250 
=Nettobedarf1.575 

Der Nettobedarf liegt deutlich über der Mindestabnahmemenge unseres Lieferers, sodass 1.575 ME bestellt werden müssen. Diese Menge reicht aus, um die aktuellen und die prognostizierten Lieferverpflichtungen erfüllen zu können und deckt auch die Neulieferungen für die Kundenretournierungen ab.

Voraussetzung ist, dass die Absatzprognose für das kommende Quartal auch tatsächlich eintritt. Bevor die 1.575 ME bestellt werden, ist allerdings noch zu prüfen, ob der Einstandspreis pro ME bei einer höheren Abnahmemenge (z. B. 1.600 ME) durch bessere Konditionen (z. B. Mengenrabatt, Transportkosten) niedriger ausfallen würde als bei einer Abnahmemenge von 1.575 ME.

Video: Bedarfsermittlung - Methode des gleitenden Durchschnitts