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Führen und entwickeln von Personal

Führungsinstrumente

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01. Was sind Führungsinstrumente?

Führungsinstrumente sind Methoden, die eine Führungskraft einsetzen kann, um die Führung der Mitarbeiter überhaupt erst zu ermöglichen, aber auch zu erleichtern. Die folgende Übersicht veranschaulicht die Dimensionen der Führung und Führungsinstrumente.

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02. Wie kann das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument eingesetzt werden?

Das Instrument für eine systematische Zielvereinbarung und die Evaluation der Erreichung ist das Mitarbeitergespräch:

  • Gespräche mit Mitarbeitern sind das wichtigste und effektivste Führungsmittel überhaupt.

  • Das strukturierte Mitarbeitergespräch ist Pflichtteil jeder Kommunikationsstrategie.

  • Am Anfang jeder Potenzialerkennung muss das Mitarbeitergespräch stehen.

Ein Mitarbeitergespräch ist ein geplantes und vorbereitetes ein- bis zweistündiges Gespräch:

  • zwischen Mitarbeitern und unmittelbaren Vorgesetzten

  • unabhängig vom Tagesgeschäft

  • nach vereinbarten Regeln

  • entlang eines Gesprächsleitfadens

  • dessen gemeinsam getroffenen Vereinbarungen am Ende schriftlich festgehalten werden.

Es beinhaltet folgende Elemente:

  • Rückblick auf das vergangene Jahr (Ziele und deren Umsetzung)

  • Rückblick auf die Zusammenarbeit zwischen Führungskraft und Mitarbeiter

  • Vereinbarung von Schwerpunkten und daraus abgeleiteten Zielen für das nächste Jahr

  • Entwicklungsmaßnahmen für die Mitarbeiter.

Das Mitarbeitergespräch ist ein wesentlicher Grundbaustein der Personalentwicklung:

  • Mitarbeitergespräche verbessern die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Führungskräften.

  • Mitarbeitergespräche kommunizieren die Arbeitserfahrungen von Führungskräften und Mitarbeitern und machen sie transparent.

  • Die Ziele für die Arbeit werden gemeinsam verbindlich vereinbart und ausgewertet.

  • Mitarbeitergespräche beseitigen Arbeitshindernisse.

  • Mitarbeitergespräche fördern die Entwicklung von Mitarbeitern und erhöhen dadurch insgesamt die Arbeitszufriedenheit.

 

03. Welchen Nutzen hat das Mitarbeitergespräch für Vorgesetzte und Mitarbeiter?

Nutzen Mitarbeiter

Die Mitarbeiter

  • wirken aktiv an der Planung künftiger Aufgaben mit.

  • gewinnen durch eine gemeinsame Zielvereinbarung Klarheit über ihre künftigen Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte und erkennen deutlicher ihren Beitrag am Gesamterfolg ihrer Abteilung bzw. Einrichtung.

  • erhalten einen größeren Handlungsspielraum und entwickeln mehr Eigeninitiative.

  • bekommen direkte Rückmeldungen seitens der Führungskräfte. Dadurch wird ihre Arbeit wertgeschätzt.

  • überprüfen regelmäßig, ob sie entsprechend ihren Fähigkeiten optimal eingesetzt sind und wie Defizite durch Entwicklungsmaßnahmen beseitigt werden können.

  • haben die berufliche Weiterentwicklung kontinuierlich im Blick.

Nutzen Führungskräfte

  • Die einzelnen Mitarbeiter rücken stärker ins Bewusstsein der Führungskräfte und ihr Beitrag für die Abteilung bzw. das Unternehmen wird besser sichtbar.

  • Die Planung für das kommende Jahr wird stärker an die Potenziale der Mitarbeiter gekoppelt.

  • Der offene Dialog fördert die Kooperation und das gegenseitige Verständnis bei der Lösung von Aufgaben und Problemen.

  • Das Mitarbeitergespräch hilft den Führungskräften, Mitarbeiter besser wahrzunehmen und einzuschätzen.

  • Vereinbarte Maßnahmen geraten nicht in Vergessenheit.

  • Führungskräfte erhalten Rückmeldungen seitens der Mitarbeiter.

 

04. Welche Grundregeln bestehen für eine effektive Gesprächsführung?

Für das Mitarbeitergespräch ist neben einer guten Strukturierung die Beachtung bestimmter Grundregeln notwendig.

Merke

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„Wichtige Regeln sind:

  1. Gesprächsvorbereitung (Mein Ziel, meine Einstellung, mein Gefühl zum anderen, meine Fallen, meine Stärken?)

  2. dem Anderen respektvoll gegenübertreten

  3. Kontakt herstellen (Blickkontakt, Körperausdruck beobachten und auf Kongruenz achten)

  4. Erwartungen klären (Worum geht es? Was wollen wir voneinander?)

  5. Informationen zum Thema einholen (Nicht werten, öffnende Fragen stellen, statt Alternativen vorzugeben, Informationsflut stoppen, strukturieren und auswählen lassen)

  6. im Hier und Jetzt arbeiten (Keine „alten Kamellen“ durchkauen)

  7. „Ich“ statt „man“ und „wir“ verwenden

  8. Wichtige Gesprächsinhalte paraphrasieren. (Als Paraphrasierung wird in der Kommunikationstheorie die sachliche Wiederholung einer empfangenen Botschaft mit eigenen Worten verstanden.)

  9. Körperausdruck und Gefühlsinhalte beachten

  10. Interpretationen deutlich machen (sparsam anwenden, kennzeichnen, anbieten)

  11. Authentisch und selektiv miteinander reden. (Nicht alles, was wahr ist, muss ich sagen; aber alles was ich sage, muss wahr sein.)

  12. 50 -Regel beachten (Mindestens 50 der Energie zur Problemlösung müssen beim Gesprächspartner liegen.)

  13. Bilanz ziehen (Was haben wir geklärt und was ist offen geblieben? Welche Fragen sind neu entstanden? Welche nächsten Schritte stehen an? Feedback.)“.

    Quelle: Gührs, Manfred/Nowak, Claus: Das konstruktive Gespräch. Ein Leitfaden für Beratung, Unterricht und Mitarbeiterführung mit Konzepten der Transaktionsanalyse, Meezen 2002

 

05. Wie kann ein Workshop als Führungsinstrument eingesetzt werden?

Ein Workshop ist ein personalwirtschaftliches Instrument, mit dem die Teilnehmer Lösungsansätze für ein bestimmtes Thema erarbeiten. Die Gruppe wird dabei von einem Leiter oder Moderator unterstützt. Ziele eines Workshops können das Lösen von Problemen, das Treffen von Entscheidungen oder die Stärkung des Zusammenhalts der Teilnehmer sein.

Ein Workshop wird für einen Zeitraum von einem halben bis zu zwei Tagen geplant. Dadurch soll gewährleistet werden, dass ein Thema in aller Ruhe besprochen werden kann und die Lösungswege und weiteren Aktivitäten diskutiert werden können.

Der Ablauf eines Workshops lässt sich in vier verschiedene Phasen unterteilen:

  • Vorbereitung

  • Diskussion

  • Entscheidung

  • Nachbereitung.

 

06. Wie kann Mentoring als Führungsinstrument eingesetzt werden?

Bei der Führung von Mitarbeitern und der daraus resultierenden Strategie der Personalentwicklung kann sich die Führungskraft professionelle Hilfe durch einen Mentor holen.

Mentoring ist daher ein Führungsinstrument, bei der eine erfahrene Person (Mentor/in), ihr fachliches Wissen und ihre Erfahrungen an eine unerfahrene Personen (Mentee) weitergibt.

Ziel ist die Unterstützung bei der beruflichen und persönlichen Entwicklung.

Formal zielt Mentoring auf die Förderung außerhalb des üblichen Vorgesetzten-Untergebenen-Verhältnisses ab. Inhaltlich geht es darum, informelle Regeln zu vermitteln, in bestehende Netzwerke einzuführen, praktische Tipps zu geben und langfristig die Karriere zu fördern. Es geht darum, Erfahrungen und Wissen weiterzugeben, dabei aber nicht auszuschließen, dass im Prozess stets neue Erfahrungen, neues Wissen, neue Sicherheiten hinzu erworben werden.

Unternehmen können mit einem nachhaltigen Mentoringkonzept ihre Chancen vergrößern, trotz eines zu erwartenden knappen Angebots an potenziellen Führungskräften einen Pool zukunftsorientierter Talente zu gewinnen. Das alte, eindimensionale, auf Kontinuität ausgerichtete Lebenslaufbild ist überholt. Geistiges Kapital wird durch Erfahrene weitergegeben, die ein Potenzial an Lebenserfahrung und sozialer Intelligenz besitzen.

 

07. Welche Anreizmodelle können als Führungsinstrument eingesetzt werden?

Erfolgreiche und nachhaltige Führungsarbeit ist nicht nur der gezielte Einsatz der richtigen Führungsinstrumente, sondern auch eine Frage der inneren Haltung, wie eine Führungskraft auf Mitarbeiter und Kollegen zugeht und welche Form des professionellen Miteinanders gewählt wird. Weiterhin ist jedes Individuum im beruflichen Kontext immer nur ein Teil eines mehr oder weniger gut funktionierenden Systems. Dieses System wirkt auf Menschen und Menschen haben Wirkungen auf das System. Dabei spielen Anreizmodelle eine wesentliche Rolle.

Das folgende Schaubild gibt eine Übersicht über gängige Anreizmodelle:

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08. Wie lässt sich das Cafeteria-Modell als Anreizsystem nutzen?

Mitarbeiterbindung ist heute ein zentrales Thema in den Unternehmen. Zufriedene Mitarbeiter steigern die Wertschöpfung im Betrieb, gleichzeitig verringern sich Kosten durch geringere Fluktuation.

Das Cafeteria-Modell funktioniert folgendermaßen: Der Mitarbeiter kann ganz nach seinen individuellen Bedürfnissen zwischen verschiedenen Angeboten auswählen. So kann er zum Beispiel direkte Leistungen wie Versicherungen, Pensionspläne, Arbeitgeberdarlehen oder auch Sachleistungen wie Firmenfahrzeuge, Kinderbetreuung, Sportprogramme, zusätzliche Urlaubstage in Anspruch nehmen. Die Mitarbeiter verfügen über ein „Wahlbudget“, mit dem sie zwischen den Angeboten auswählen können. Diese Systeme sind zeitlich flexibel, da je nach Lebenssituation unterschiedliche Angebote bereitstehen.

Cafeteria-Systeme fördern somit die Motivation der einzelnen Arbeitnehmer und binden den Mitarbeiter längerfristig an das Unternehmen. Für den Arbeitgeber haben diese Systeme den Vorteil, dass er auf dem Arbeitsmarkt als „attraktives“ Unternehmen gilt und so interessant für qualifiziertes Personal ist.

 

09. Wie kann die Balanced Scorecard als Führungsinstrument genutzt werden?

„Die Balanced Scorecard soll den strategischen Führungsprozess im Unternehmen unterstützen bzw. als Handlungsrahmen für diesen Prozess dienen. Ihr aktuell durchschlagender Erfolg in der Unternehmenspraxis zeigt sowohl den hohen Bedarf einer Ergänzung monetärer Steuerungsgrößen als auch die erkannte Dringlichkeit, Strategien besser mit dem operativen Geschäft zu verzahnen. Für ersteren Aspekt bilden die vorgeschlagenen vier Perspektiven der Balanced Scorecard einen tragfähigen Ansatz, da sie letztlich die gesamte Wertschöpfungskette abbilden.“

Quelle: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/balanced-scorecard.html