Inhaltsverzeichnis
- 01. Was bezeichnet man als Sortimentspolitik?
- 02. Was bezeichnet man als Sortimentskompetenz?
- 03. Was sind die Aufgaben der Sortimentspolitik?
- 04. Welche Ziele verfolgt die Sortimentspolitik?
- 05. Welche Warenklassifikation ist üblich (Sortimentspyramide)?
- 06. Was bezeichnet man als Sortimentsbreite und Sortimentstiefe?
- 07. Welche Sortimentsarten lassen sich unterscheiden?
- 08. Welche Faktoren bestimmen die Sortimentsbildung?
- 09. Welche Produkteigenschaften bestimmen über den Verkaufserfolg?
- 10. Was ist Category Management?
01. Was bezeichnet man als Sortimentspolitik?
Der Begriff Sortiment ist i. d. R. im Handel üblich, während man in der Industrie den Begriff Produktpolitik verwendet. Die Sortimentspolitik beinhaltet die Zusammenstellung verschiedener Artikel oder Artikelgruppen in der Weise, dass sie den Kunden „ansprechen“ und ihn zum Kauf anregen. Das Warensortiment kann dabei zusätzlich mit Dienstleistungen, wie Beratung oder Kreditgewährung, verbunden sein.
02. Was bezeichnet man als Sortimentskompetenz?
Sortimentskompetenz ist die Fähigkeit eines Handelshauses sein Sortiment überzeugend und wettbewerbsfähig darzustellen und zu vermarkten. Wichtige Faktoren sind dabei: breites oder spezialisiertes Warenangebot, überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis, ansprechende Warenpräsentation (übersichtlich, logisch), orientiert an den tatsächlichen Kundenbedürfnissen.
03. Was sind die Aufgaben der Sortimentspolitik?
Die Sortimentspolitik umfasst alle Maßnahmen zur Planung, Realisation und Kontrolle des Sortiments, um dieses zeitlich und örtlich in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.
Die sortimentspolitischen Maßnahmen können sich auf verschiedene Bereiche beziehen: Bei Waren z. B. auf Warenarten (z. B. Schuhe), auf Warenbereiche (z. B. Damenschuhe), auf Artikelgruppen (z. B. Damen-Wildlederschuhe), auf Artikel oder Sorten. Sie können auf eine Ausweitung des Sortiments (Sortimentsexpansion), seine Variation (Sortimentsvariation) oder seine Einengung (Sortimentskontraktion) zielen. Dadurch werden Sortimentsbreite, -tiefe und -lage festgelegt. Die Entscheidungen können kurz-, mittel- oder langfristig sein.
04. Welche Ziele verfolgt die Sortimentspolitik?
Hauptziel der Sortimentspolitik ist die Realisierung der Unternehmensziele (z. B. Umsatz, Gewinn, Marktanteil u. Ä.). Als eigenständige Unterziele existieren:
klares Erscheinungsbild des Sortiments
für den Kunden erkennbare Abstufung der Preislagen
Profilierung gegenüber dem Wettbewerb
Image der Betriebsform/des Unternehmens.
05. Welche Warenklassifikation ist üblich (Sortimentspyramide)?
06. Was bezeichnet man als Sortimentsbreite und Sortimentstiefe?
Ein breites Sortiment hat eine große Anzahl von Warenarten und Warengruppen.
Ein tiefes Sortiment hat ein großes Angebot innerhalb einer Warengruppe.
07. Welche Sortimentsarten lassen sich unterscheiden?
Nach der Bedeutung des Sortiments:
Sortimentsarten nach der Bedeutung Kernsortiment Saisonsortiment Spitzensortiment Neuheitensortiment Randsortiment Ramschsortiment Branchenfremdes Sortiment Nach der Ausrichtung des Sortiments:
Herkunftsbezogenes Sortiment Materialien gleicher Herkunft oder gleicher Technik Textilien, Porzellan, Hifi-Geräte Hinkunftsbezogenes Sortiment Unterschiedliche Materialien für eine bestimmte Zielgruppe Sportartikel, Anglerbedarf Preislagenbezogenes Sortiment Waren werden nach dem Preisniveau zusammengestellt (meist: Niedrigpreisniveau) Resteverwerter, Insolvenzware, Kleinpreisgeschäft Erklärungsbedürftiges Sortiment Das Produkt ist in der richtigen Anwendung komplex und ohne gezielte Werbung und Beratung nicht einsetzbar (z. B. Sortiment für Werkzeuge) Fachmärkte, Fachhandel
08. Welche Faktoren bestimmen die Sortimentsbildung?
Interne Faktoren der Sortimentsbildung:
Kosten - Je tiefer ein Sortiment ist, umso mehr nimmt die Erklärungsbedürftigkeit der Produkte zu. Dies erfordert fachkundiges Personal (Anzahl der Verkäufer, hohe Personalkosten).
- Ein breites und tiefes Sortiment erfordert eine große Verkaufsfläche.
Finanzausstattung, Liquidität Breite, Tiefe und Warenverfügbarkeit sind abhängig von der Finanzkraft des Unternehmens. Geschäftspolitik Es werden z. B. hochpreisige Artikel angeboten, weil hier die Gewinnspannen besser sind. Externe Faktoren der Sortimentsbildung:
Branche, Betriebsform Die Branche bzw. die Betriebsform bestimmen das Sortiment, z. B.: Vom Warenhaus erwartet der Kunde ein breites Sortiment. Produkteigenschaften, Marken Die Eigenschaften eines Produkts (vgl. Frage 02.) können für den Verkaufserfolg entscheidend sein (Image, Lebensdauer usw.). Von daher können sich Notwendigkeiten ergeben, bestimmte Produkte oder Marken in das Sortiment aufzunehmen. Kaufverhalten der Kunden Der Handel muss sich je nach Betriebsform und Branche schnell auf veränderte Kundenwünsche einstellen (Mode, Trend, Neuerscheinungen, Substitution von Produkten, Testberichte, Rückrufaktionen, ökologische Veränderungen). Kundenstruktur In einer Region mit geringer Kaufkraft ist es nicht profitabel, ein hochpreisiges Sortiment zu führen. Herstellerwerbung Hersteller betreiben zum Teil eigene, direkte Kundenwerbung, sodass der Kunde umworbene Artikel nachfragt und der Handel gezwungen ist, diese in sein Sortiment aufzunehmen. Randsortiment Bei bestimmten Warengruppen erwartet der Kunde, dass auch ergänzende Artikel, die zum Hauptprodukt gehören, mit angeboten werden (Staubsauger + Staubsaugerbeutel). Wettbewerb Ein Händler kann gezwungen sein, einen Artikel/eine Artikelgruppe mit in das Sortiment aufzunehmen, weil der Wettbewerber dies anbietet und die Kunden entsprechend nachfragen.
09. Welche Produkteigenschaften bestimmen über den Verkaufserfolg?
Im Einzelnen können folgende Produkteigenschaften für den Verkaufserfolg entscheidend sein:
Produkteigenschaften | |||
Verfügbarkeit | Image | Marke | Lebensdauer |
Qualität | Preis | Nutzen | Form |
Service | Verpackung | Erhältlichkeit | Umwelteigenschaften |
10. Was ist Category Management?
Category Management (CM; auch: Warengruppenmanagement) ist die Abstimmung von Planungsprozessen zwischen Händler und Hersteller, um das Warensortiment optimal auf die Bedürfnisse der Kunden abzustellen. Dazu werden eine Fülle interner und externer Daten ausgewertet. Ziel von CM ist die Absatz- und Ertragssteigerung.
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