Die Zielkostenspaltung hat das Ziel, marktorientierte Vorgaben für einzelne Produktmerkmale zu bekommen und mit den Kundenwünschen zu vergleichen. Eine Ressourcenverteilung, die den Kundennutzen berücksichtigt, soll dadurch sichergestellt werden. Die Identifikation des Stellenwertes einzelner Produktkomponenten wird in einer Funktionen-Komponenten-Matrix angezeigt. Dies wird in der folgenden Tabelle beispielhaft dargestellt:
Funktion 1 (%) | Funktion 2 (%) | Funktion 3 (%) | Nutzenanteil Komponente (%) | |
Komponente 1 | 20 | 40 | 9 | 14 |
Komponente 2 | 10 | 0 | 80 | 44 |
Komponente 3 | 70 | 60 | 11 | 42 |
Summe | 100 | 100 | 100 | 100 |
Tabelle: Funktionen-Komponenten-Matrix.
Die Stellenwerte der einzelnen Komponenten werden in der rechten Spalte abgebildet.
Die Summe der Werte der einzelnen Spalten müssen stets 100 % betragen. Für die Zeilen gilt dies nicht.
Im nächsten Schritt werden mithilfe eines Zielkostendiagramms (= Value Control Chart) einzelne Komponenten genauer untersucht. Dazu wird deren Bedeutungsgrad mit dem Ist-Kostenanteil in Verbindung gebracht.
Merke
Optimalerweise gilt: Bedeutungsgrad = Ist-Kostenanteil
Dies ist in jedoch regelmäßig nicht der Fall. Es gibt daher zusätzlich einen Toleranzbedarf, in welchem auch kein Handlungsbedarf besteht. Dieser kann mit der folgenden Formeln berechnet werden:
Methode
Untere Kostengrenze: $(x^2 – q^2) ^ {0,5}$
Obere Kostengrenze: $(x^2 + q^2) ^ {0,5}$
Dabei bezeichnet x die Bedeutung der jeweiligen Komponente, während q ein Toleranzparameter ist, welcher individuell festgelegt werden kann.
Merke
Es gilt: Je höher q, desto höher der Toleranzbereich.
Hinweis
Je höher der Kostendruck ist, desto niedriger sollte der Toleranzparameter sein.
Es besteht kein Handlungsbedarf, wenn die Ist-Kosten einer Komponente zwischen der Ober- und Untergrenze liegen. Demnach ist der Kostenanteil der Komponente für deren Bedeutungsgrad sinnvoll.
Befindet sich die Komponente allerdings oberhalb der Grenzen, so ist eine Kostensenkung erforderlich, da der Kostenanteil der Komponente im Hinblick auf deren Bedeutungsgrad zu hoch und die Fertigung demnach zu aufwändig ist.
Es besteht allerdings ein Wertsteigerungsbedarf, wenn die Komponente unterhalb der Grenzen liegt. Dann werden nämlich nicht genug Kosten aufgebracht, um dem Bedeutungsgrad der Komponente gerecht zu werden, weshalb die Fertigung dementsprechend zu einfach ist.
Merke
untere Grenze < Komponente < obere Grenze | kein Handlungsbedarf |
Komponente > obere Grenze | Kostensenkungsbedarf |
Komponente < untere Grenze | Wertsteigerungsbedarf |
Die Darstellung im Zielkostendiagramm könnte wie folgt aussehen:
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