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Operations Research - Dualität

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Operations Research

Dualität

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Inhaltsverzeichnis

Wir haben bislang das Maximierungsprobleme mit „≤“-Restriktionen thematisiert, wodurch sich diese Definition ergab: 
Man kann von einem Primalproblem in Normalform sprechen, wenn die Aufgabe wie folgt aussieht:

x1 ... xn

a11 ... a1n ≤ b1

⋮ ⋮ ⋮

am1 ... amn ≤ bm

c1 ... cn → max!

X1, ..., xn ≥ 0.

Merke

Charakteristisch für die Normalform sind: Restriktionen, Nichtnegativitätsbedingungen und ein Maximierungsproblem. 

Es grenzt sich präzise vom sog. Dualproblem ab:

u1 ... un

a11 ... a1n ≥ c1

⋮ ⋮ ⋮

am1 ... amn ≥ cn

b1 ... bm →  min!

b1, ..., bm ≥ 0.

Demnach wird die Koeffizientenmatrix transportiert. Aus den Zeilen des Primalproblems werden Spalten des Dualproblems.

Expertentipp

Folgende Punkte sind zentral:

statt der Primalvariablen xi werden nun die Dualvariablen uj optimiert.
Aus dem Maximierungs- wird ein Minimierungsproblem. Das heißt:

Dualvariablen uj werden optimiert, im Gegensatz zu den Primalvariablen xi 

  • die Optimierungsrichtung ändert sich (kehrt um)
     
  • zur rechten Seite des Dualproblems werden die Zielfunktionskoeffizienten cj des Primalproblems 
     
  • zu den Zielfunktionskoeffizienten des Dualproblems werden die Werte der rechten Seite bi des Primalproblems
     
  • die Schlupfvariablen des Dualproblems sind die Strukturvariablen des Primalproblems
     
  • die Nichtbasisvariablen des Dualproblems sind die Basisvariablen des Primalproblems
     
  • es kommt zur Veränderung der Restriktionen: von ≤-Restriktionen im Primalproblem werden ≥-Bedingungen im Dualproblem
     
  • die Anorndung der Koeffizienten im Primalproblem ändert sich hinsichtlich jener im Dualproblem. Somit werden Zeilen zu Spalten und umgekehrt.
     
  • den Nichtnegativitätsbedingungen unterliegen sowohl Primalvariablen xi als auch Dualvariablen uj

    An dem folgenden Beispiel (aus 1.3) lässt sich die Dualität veranschaulichen:

Beispiel

Schauen wir uns das Problem an:

2x1 + x2 ≥ 8
3x1 + 3x2 ≥ 12
x1 + 3x2 ≥ 6
x1, x2 ≥ 0.

Die Zielfunktion lautet K: 10x1 + 12x2 → min!

Die Lösung ist mit der Dualität und dem dualen Simplex-Algorithmus zu bestimmen.

Beschäftigen wir uns vorerst mit der Dualität. Das folgende Primalproblem liegt vor:

2x1 + x2 ≥ 8

3x1 + 3x2 ≥ 12

x1 + 3x2 ≥ 6

10x1, 12x2 → min!

mit x1, x2 ≥ 0.

Ausgedrückt in der Matrixschreibweise:

218
3312
136
1012

Dagegen ist das Dualproblem:

2y1 + 3y2 + y3 ≤ 10

y1 + 3y2 + 3y3 ≤ 12

8y1 + 12y2 + 6y3 → max!

Ausgedrückt in der Matrixschreibweise:

23110
13312
8126

mit y1, y2, y3 ≥ 0

Durch das Lösen des Dualproblems kann auf das Primalproblem geschlossen werden:

2y1 + 3y2 + y3 + x1 = 10

y1 + 3y2 + 3y3 + x2 = 12

8y1 + 12y2 + 6y3 → max!

x1 und x2 bilden hierbei die Schlupfvariablen. Strukturvariablen hingegen sind im Dualproblem y1, y2 und y3. Es ergibt sich das folgende Ausgangstableau:

BV

y1

y2

y3

x1

x2

RHS

x1

2

3

1

1

0

10

x2

1

3

3

0

1

12

-Z

8

12

6

0

0

0

Tab. 22: Ausgangstableau des Dualproblems

Das Dualproblem kann durch den Simplex-Algorithmus gelöst werden. 
Das zweite, dritte und vierte Tableau lautet:

BV

y1

y2

y3

x1

x2

RHS

y2

2/3

1

1/3

1/3

0

10/3

x2

-1

0

2

-1

1

2

-Z

0

0

2

-4

0

-40

Tab. 23: Zweites Tableau der Dualität

Es folgt dann:

BV

y1

y2

y3

x1

x2

RHS

y2

5/6

1

0

1/2

-1/6

3

y3

-1/2

0

1

-1/2

1/2

1

-Z

1

0

0

-3

-1

-42

Tab. 24: Drittes Tableau der Dualität

und letzendlich...

BV

y1

y2

y3

x1

x2

RHS

y2

1

6/5

0

3/5

-1/5

18/5

y3

0

3/5

1

-1/5

2/5

14/5

-Z

0

-6/5

0

-18/5

-4/5

-45 - 3/5

Tab. 25: Optimaltableau der Dualität

Schlussendlich können die Optimalwerte abgelesen werden, wodurch sich x1 = 18/5, x2 = 4/5, y1 = y3 = 0, y2 = 6/5 ergibt.

Zu berücksichtigen sind nochmals die umgekehrten Rollen von Basis- und Nichtbasisvariablen. Die xi – im Dualproblem Schlupf- und dann (im Endtableau) Nichtbasisvariablen – werden im Primalproblem Struktur- und dann Basisvariablen. Aus dem Grund können die Werte in der Zielfunktionszeile abgelesen werden. Dagegen sind die Variablen y1 und y3 – im Dual Struktur- und schließlich Basisvariablen, im Primalproblem Schlupf- und Nichtbasisvariablen, vom Wert null.

Video zur Dualität

Dieses Lernvideo beschreibt nochmals die Dualität: