Inhaltsverzeichnis
01. Welche Kriterien muss der Vorgesetzte bei einem effektiven Mitarbeitereinsatz berücksichtigen?
Der Vorgesetzte kann den Personaleinsatz seiner Mitarbeiter nicht dem Zufall überlassen; er muss ihn planen – kurzfristig und auch mittelfristig. Seine Hauptverantwortung besteht darin, eine Gesamtaufgabe zu erfüllen – mit der ihm zur Verfügung stehenden Gruppe. Außerdem wird er seine Mitarbeiter entsprechend ihrer Eignung und Neigung einsetzen. Dies vermeidet Über- und Unterforderung, verbessert die Motivation und beugt Fehlzeiten und Fluktuation vor.
Der effektive Mitarbeitereinsatz muss sich an folgenden Kriterien orientieren:
Quantitative Zuordnung:
die täglich und wöchentlich anfallenden Arbeiten; das Arbeitsvolumen im Verhältnis zur Anzahl der Mitarbeiter
Qualitative Zuordnung:
- 2.1
die Anforderungen der einzelnen Arbeitsplätze
(Stellenbeschreibung und Anforderungsprofil)
- 2.2
Eignung und Neigung der Mitarbeiter – „das Können und das Wollen“
(Eignungsprofil*, Mitarbeiterbeurteilung, Neigung/Interesse).
*Beim Eignungsprofil sind in der Regel folgende Anforderungen zu prüfen:
>> 7.2.1/04.Allgemeine und persönliche Merkmale:
Alter, Geschlecht, Familienstand, körperliche Merkmale (Größe, Kraft, Motorik, Hören, Sehen, physische und psychische Belastbarkeit, Arbeitstempo, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Sozialverhalten, Verhalten gegenüber Vorgesetzten)
Fachliche Merkmale:
Schulausbildung, Berufsausbildung, Fortbildung, Berufserfahrung, Wissen, Können
Physiologische Merkmale:
Seh- und Hörvermögen, körperliche Beanspruchung usw.
Psychologische Merkmale:
Denkvermögen, sprachlicher Ausdruck, Einsatzbereitschaft, Stressstabilität usw.
Zeitlich-organisatorische Zuordnung:
Zu welchen Terminen in welchen Arbeitsgruppen werden Mitarbeiter benötigt?
Müssen für den Einsatz Vorbereitungen geplant werden?
Rechtliche Rahmenbedingungen:
Einschränkungen des Weisungsrechts durch Betriebsvereinbarungen, Tarif oder Gesetz.
Bei Versetzungen/Umsetzungen bleibt die Vergütungsseite unberührt.
Enthält der Arbeitsvertrag eine Versetzungsklausel?
Grundsätzlich gilt: Je genauer die Tätigkeit des Mitarbeiters im Arbeitsvertrag vereinbart wurde, umso geringer ist der Spielraum für die Zuweisung anderer Tätigkeiten.
Die Mitbestimmung des Betriebsrates bei Versetzungen ist zu beachten (Ausnahme: betriebliche Notfallsituation).
Diese Merkmale sind nicht für jeden Arbeitsplatz gleich wichtig. Es empfiehlt sich daher, die Kriterien je Arbeitsplatz zu gewichten (z. B. Ausprägung: gering, mittel, hoch). Die ausgewogene und planmäßige Berücksichtigung dieser Merkmale bildet die Basis für einen optimalen Personaleinsatz nach dem Motto:
„Der richtige Mann am richtigen Platz!“
Dem Vorgesetzten stehen beim flexiblen Einsatz seiner Mitarbeiter Instrumente zur Verfügung, die er unterschiedlich kombinieren kann, z. B.:
flexible Handhabung der Arbeitszeiten
wie z. B. Überstunden, kurzfristige Schichtänderungen u. Ä.
Leiharbeitnehmer
Umsetzungen
Versetzungen.
Der Vorgesetzte kann die Maßnahmen des Personaleinsatzes gegenüber den Mitarbeitern anordnen; er hat das Weisungsrecht. Seine Grenzen findet das Weisungsrecht
in den individual-rechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Arbeitsvertrages
in den kollektiv-rechtlichen Bestimmungen (z. B. Mitbestimmung des Betriebsrates in den Fällen des § 87 BetrVG, Mitbestimmung bei Versetzungen, § 95 Abs. 3 BetrVG)
in der Frage, wie die geplante Maßnahme unter dem Aspekt der Führung zu bewerten ist (Aspekt der Motivation).
Beispiel
Beispiel für die Einsatzplanung/Mitarbeiterauswahl: Zu Beginn des Jahres sollen Sie die Fortbildungsplanung für Ihre Mitarbeiter an die Personalabteilung weitergeben. Die Auswahl der Mitarbeiter erfolgt nach betrieblichen Erfordernissen und den (berechtigten) Erwartungen der Mitarbeiter, z. B.:
betriebliche Erfordernisse, z. B.:
Bedarf für zukünftige Qualifizierungen
zeitlich/organisatorische Erfordernisse
Förderung eines Mitarbeiters aus betrieblicher Sicht.
Erwartungen der Mitarbeiter, z. B.:
eigene Fortbildungsplanung
Neigungen/Wünsche
Befragung der Mitarbeiter.
Weitere interessante Inhalte zum Thema
-
Ergänzende individuelle Bildungsmaßnahmen für Auszubildende
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Ergänzende individuelle Bildungsmaßnahmen für Auszubildende (Planen und Durchführen der Ausbildung) aus unserem Online-Kurs Führen und entwickeln von Personal interessant.
-
Projektorganisation, -koordination und -überwachung steuern
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Projektorganisation, -koordination und -überwachung steuern (Planen, Organisieren, Koordinieren, Überwachen und Evaluieren von Projekten und Projektgruppen) aus unserem Online-Kurs Gestaltung von Schnittstellen und Projekten interessant.