Kursangebot | Steuern und überwachen betriebswirtschaftlicher Prozesse | Betriebliche Kennzahlen auswählen

Steuern und überwachen betriebswirtschaftlicher Prozesse

Betriebliche Kennzahlen auswählen

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01. Wie können Kennzahlen ausgewählt werden?

Die Jahresabschlussanalyse kann bei der Auswahl erster Kennzahlen helfen. Der Jahresabschluss enthält Informationen und Zahlen über die Entwicklung und Lage des Unternehmens zum Stichtag und des vergangenen Geschäftsjahres, welche bedarfsgerecht aufbereitet werden müssen.

Die Jahresabschlussanalyse liefert Kennzahlen zur Kontrolle und Steuerung des Unternehmens, z. B. bezüglich Rentabilität und Liquidität. Hier gilt Liquidität geht vor Rentabilität.

Kennzahlen können auch die Wertschöpfung darstellen. Dies kann anhand der Kette von Beschaffung, Produktion und Absatz geschehen.

 

 

02. Welche Kennzahlen können ausgewählt werden?

Im Folgenden ein kurzer Überblick über ausgewählte Kennzahlen zu den hauptsächlichen Analysegebieten:

VermögenFinanzenErfolg
  • Abschreibungsquote

  • Anlagenintensität

  • Anlagennutzungsgrad

  • Arbeitsintensität

  • Forderungsintensität

  • Investitionsdeckung

  • Investitionsquote

  • Umlaufintensität

  • Umschlagsintensität

    • Gesamtvermögen

    • Anlagevermögen

    • Vorratsvermögen

    • Forderungen

  • Vorratsintensität

  • Anlagendeckungsgrad

  • Eigenkapitalentwicklung

  • Eigenkapitalquote

  • Liquidität

  • Net Working Capital

  • Selbstfinanzierungsgrad

  • Verschuldungsgrad

  • Betriebserfolg

  • Cashflow

  • Eigenkapitalrentabilität

  • Gesamtkapitalrentabilität

  • Kostenstruktur

  • Produktivität

  • Return on Capital

  • Employed

  • Social Return on Investment

  • Umsatzrentabilität

 

03. Was ist ein wertorientierter Kennzahlenbaum?

Ein wertorientierter Kennzahlenbaum nach Coenenberg resultiert aus der Ermittlung des Übergewinns (EVA = economic value added), welcher in der folgenden Grafik dargestellt wird:

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Das im Folgenden dargestellte wertorientierte Kennzahlensystem ist als Baum angelegt. So können die Auswirkungen von Entscheidungen umgehend dargestellt und simuliert werden.

Das EVA (Economic Value Added)-Konzept gehört nach Horvath „zu den Instrumenten des Wertmanagements“. Hier wird der Übergewinn ermittelt:

$$Übergewinn \;=\; (Vermögensrendite\; -\; Kapitalkostensatz)\; \cdot\; Vermögen$$

Der EVA ist jedoch nicht nur eine Kennzahl für die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens, sondern auch für dessen Marktwert. Ein positiver EVA heißt demzufolge, dass das Unternehmen in seinen Wert weiter gesteigert werden konnte. Hier kann sowohl die Shareholder- als auch die Stakeholderperspektive berücksichtigt werden.

In dem folgenden Beispiel wird bei der gezeigten Prozessausbeute von 70 % eine Wertsteigerung (hier Wertvernichtung bzw. Verlust) von minus 36,8 Geldeinheiten erwirtschaftet.

Würde die Prozessausbeute nur auf 75 % gesteigert werden können, also um + 7,14 %, so würde eine Wertsteigerung von + 11 Geldeinheiten erreicht werden.

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04. Was ist eine wertorientierte Balanced Scorecard?

Die Balanced Scorecard ist ein mehrdimensionaler Ansatz, um verschiedene qualitative und quantitative Ziele gleichzeitig nebeneinander zu untersuchen und die gegenseitigen Abhängigkeiten zu analysieren.

Das Grundprinzip hierfür stammt von Norton und Kaplan und hat folgende Ausprägung:

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Die gleichzeitige Sicht auf die Produkte, Prozesse und Ressourcen findet sich auch bei der wertorientierten Balanced Scorecard wieder, welche nun dargestellt wird:

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Auf Basis der gezeigten Kennzahlensysteme Economic Value Added und Balanced Scorecard können betriebliche Kennzahlen ausgewählt werden.