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Unternehmensführung und -steuerung

Rentabilität

01. Wie kann die Größe Rentabilität ermittelt werden?

Die Rentabilität misst die Ergiebigkeit des Kapitaleinsatzes. Die Kennziffer wird gebildet als Verhältniszahl von Gewinn (auch: Ertrag, Return) und Kapitaleinsatz. Betrachtet werden vor allem folgende Rentabilitäten:

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Die Problematik der Rentabilitätsberechnung liegt in der Definition der Größe „Gewinn“: Der Gewinn wird in der Praxis von den Unternehmen meist als „Return“ bezeichnet und kann unterschiedlich definiert sein, z. B.

  • Return = Gewinn

  • Return = Gewinn + Fremdkapitalzinsen (Regelfall)

  • Return = Cashflow (z. B. Gewinn + Zinsen + Abschreibungen)

02. Welche Aussagekraft hat der Return on Investment (ROI)?

Der ROI entspricht rechnerisch der Gesamtkapitalrentabilität (auch: Unternehmensrentabilität):

 

$$Gesamtkapitalrentabilität = \frac{Return}{durchschnittlicher\; Kapitaleinsatz} * 100$$

Mitunter wird als Return (vereinfacht) die Größe Gewinn genommen:

 

$$Gesamtkapitalrentabilität = \frac{Gewinn}{durchschnittlicher\; Kapitaleinsatz} * 100 = \frac{G}{K} * 100$$

Durch die Erweiterung des Quotienten (G • 100 : K) mit der Größe Umsatz (U) entsteht eine differenzierte Berechnungsgröße, die sich aus den Faktoren (Umsatzrendite) und (Kapitalumschlag) zusammensetzt:

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Das Kennzahlensystem ROI ist vom amerikanischen Chemieunternehmen Du Pont entwickelt worden. Es ermöglicht – im Gegensatz zur Kennzahl Gesamtkapitalrentabilität (= Unternehmensrentabilität) – die Aussage, ob Veränderungen in der Verzinsung des eingesetzten Kapitals auf einer Veränderung der Umsatzrendite oder des Kapitalumschlags beruhen.

Der ROI lässt sich daher auf folgendes Schema erweitern (hier Gewinn = EK + FK-Zinsen):

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Aus dem Kennzahlensystem von Du Pont lassen sich Maßnahmen zur Verbesserung des ROI (bzw. der Unternehmensrentabilität) ableiten; die nachfolgenden Beispiele gelten unter der Voraussetzung, dass alle anderen Größen jeweils unverändert bleiben:

Der ROI steigt, wenn

  • der Kapitaleinsatz sich verringert

  • die Forderungsbestände sinken

  • der Gewinn steigt

  • der Aufwand sinkt

  • die Verbindlichkeiten steigen.