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Unternehmensführung und -steuerung

Risikomanagement in der betrieblichen Organisation

01. Was ist Risikomanagement?

Jedes unternehmerische Handeln birgt Risiken, d. h. die Gefahr, dass durch externe oder interne Risiken die geplanten Unternehmensziele nicht oder nicht vollständig erreicht werden.

Risikomanagement umfasst sämtliche Maßnahmen zur systematischen Erkennung, Analyse, Bewertung, Überwachung und Kontrolle von Risiken.

  • Im Detail betrifft dies

  • die Festlegung von Kriterien, nach denen die Risiken eingestuft und bewertet werden

  • die Methoden der Risikoermittlung

  • die Verantwortlichkeiten bei Risikoentscheidungen

  • die Bereitstellung von Ressourcen zur Risikoabwehr

  • die interne und externe Kommunikation über die identifizierten Risiken

  • sowie die Qualifizierung des Personals für das Risikomanagement.

Vgl. dazu: Aufgabenverteilung in der Unternehmensorganisation

02. Was ist ein Risiko?

Das Risiko ist eine quantifizierte Unsicherheit über zukünftige Zustände. Bei einer Risikosituation ist der Eintritt des Ereignisses zwar unsicher, ihm kann jedoch objektiv eine Eintrittswahrscheinlichkeit zugeordnet werden. Bei einem unsicheren, ungewissen Zustand liegt dessen Eintrittswahrscheinlichkeit nicht vor, sein Eintritt lässt sich nicht mithilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung erfassen.

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03. Welche rechtlichen Regelungen gibt es zum Risikomanagement?

Das Aktiengesetz fordert ein System zur Erkennung bestandsgefährdender Risiken einzurichten (§ 91 II AktG in Verbindung mit dem KonTraG – Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbreich). Auch Geschäftsführer einer GmbH müssen zeigen, dass sie im Fall von Unternehmenskrisen Maßnahmen zur Früherkennung und Abwehr von Risiken vorbereitet haben (§ 43 I GmbHG). Risikomanagement ist jedoch nicht nur zur Erfüllung gesetzlicher Pflichten notwendig: Auch Banken und Ratingagenturen verlangen nach einem Risikomanagement im Unternehmen.

04. Welche Risiken können aus Corporate Governance entstehen?

Corporate Governance (dt.: Grundsätze der Unternehmensführung) stellt für die Leitung von Gesellschaften einen Ordnungsrahmen her im Sinne des Ausgleichs der Interessen der beteiligten Gruppen (z. B. Stakeholder und Shareholder). Die Geschäfte sind so zu führen, dass die Interessen der Gruppen gewahrt sind.

Risiken aus Corporate Governance können aus folgenden Faktoren resultieren, z. B.:

  • praktizierter Führungsstil

  • Betriebsklima

  • Art der Entlohnung

  • Motivation der Mitarbeiter

  • Information und Kommunikation (vgl. Führungsstil)

  • Organisation des Unternehmens.

05. Was versteht man unter Compliance?

Compliance (dt.: Regeltreue) ist die freiwillige Einhaltung von Gesetzen, Standards und Richtlinien und frei gewählter Unternehmensleitlinien.