Inhaltsverzeichnis
01. Welche Zielsetzung ist mit der Budgetierung verbunden?
Begriff:
Der Begriff „Budget“ kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „Haushaltsplan, Voranschlag“. Im Controlling kann Budgetierung gleichgesetzt werden mit Planung. Für den Meister bedeutet das, in seinem Bereich ein Gerüst von Zahlen zu erstellen (Planung), die für ihn Gradmesser des Erfolges sind.
Arten:
In der betrieblichen Praxis sind zwei Arten von Budgets geläufig:
Ein Costcenter, z. B. Forschung, Verwaltung, werkärztliche Abteilung, betreibt keine Markttätigkeit und hat daher kein Gewinnziel, sondern es soll ein vorgegebenes Kostenbudget nicht überschreiten. Ein Profitcenter, z. B. Produktion, Vertrieb, hat dagegen Eigenverantwortung für Gewinne, Kosten und Erträge.
Allgemein enthält ein Budget Planzahlen für Kosten, Leistungen und Erfolge. Aber: Für die Struktur von Budgets gibt es keine allgemein gültigen Regeln; das Budget kann differieren
in zeitlicher Hinsicht, z. B.:
Monats-, Quartals-, Jahresbudget
in sachlicher Hinsicht, z. B.:
Kostenbudget/Ergebnisbudget (vgl. oben), auf einen Bereich bezogen oder eine einzelne Kostenstelle usw.
in funktioneller Hinsicht, z. B.:
Produktionsbudget, Absatzbudget, Finanzbudget, Investitionsbudget.
Welche Daten letztendlich in einem bestimmten Budget zusammengestellt werden, hängt von der betrieblichen Funktion (z. B. Lager, Fertigung, Montage, Logistik usw.) und dem Verantwortungsbereich des Vorgesetzten ab.
Beispiel
Kostenbudget
Das nachfolgende Beispiel zeigt die Budgetierung der Kostenstelle 23031 für das kommende Planjahr (Kostenbudget; vereinfachte Darstellung auf der Basis der starren Plankostenrechnung, d. h. die Abweichungen werden en bloc ermittelt; Angaben in Tsd. €):
Kostenstelle 23031 | Plan 20.. (in Tsd. €) |
Materialkosten | 300 |
Personalkosten | 288 |
Sondereinzelkosten | 84 |
Sachkosten | 36 |
Betriebsumlage | 60 |
Gesamtkosten | 768 |
Bei einer gleichmäßigen Verteilung über das Gesamtjahr kann das Jahresbudget in ein Monatsbudget aufgesplittet werden (vereinfacht: Division durch 12), sodass im Verlauf des kommenden Jahres die Monatsergebnisse im Ist mit den Plandaten verglichen werden können; aufwändige Budgetkontrollen nehmen folgende Vergleiche vor:
Soll-Ist, monatlich
Soll-Ist, aufgelaufen (z. B. kumulierte Werte von Januar bis Mai)
Ist-Ist, monatlich
Ist-Ist, kumuliert.
02. Welche Kostenarten sollte der Meister im Rahmen der Budgetkontrolle besonders überwachen?
Für den Meister ist insbesondere die Kontrolle folgender Kostenarten bzw. folgender Daten/Kennzahlen relevant:
Materialkosten, z. B.:
Materialeinstandspreise:
→ Senkung der Materialkosten z. B. durch Angebotsvergleiche/Lieferantenauswahl
Änderungen in der Konstruktion:
→ Senkung der Materialkosten durch Substitution (Verwendung anderer kostengünstigerer Materialien)
→ Veränderung/Überprüfung der notwendigen Materialeigenschaften
→ Überprüfung der notwendigen Abmessungen, Toleranzen, Dimensionierungen
Änderungen im Produktionsablauf:
→ Kostenvergleich von Eigen- und Fremdfertigung
→ Verringerung der Bestellkosten durch Änderung des Bestellverfahrens, der Lagerhaltung (z. B. JiT, Kanban)
Kosten der Anlagen, z. B.:
Beschäftigungsgrad/Kapazitätsauslastung
Maschinenproduktivität
Energiekosten
Instandhaltungskosten
Sondereinzelkosten der Fertigung
Werkzeugkosten
Kosten des Umweltschutzes
Qualitätskosten, z. B.:
Prüfkosten
Fehlerverhütungskosten
Fehlerkosten
Lohnkosten, z. B.:
Arbeitsproduktivität
Ausfallzeiten (Absentismus).
Die Umlagekosten enthalten Gemeinkosten, mit denen die Kostenstellen des Betriebes nach einem ermittelten Schlüssel belastet werden, z. B. Kosten für Kommunikation, Verwaltung, Zinsen, Energiekosten u. Ä. Auf diese Umlagekosten hat der Meister in der Regel keinen Einfluss, da sie von der Geschäftsleitung/dem Rechnungswesen ermittelt und vorgegeben werden.
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