Bei der Zielkostenfindung werden zu Beginn die Absatzmengen sowie der Marktpreis bestimmt. So kann man den Umsatz eines Produktes während des Produktlebenszyklus bestimmen. Durch diese Informationen kann sodann der geplante Verkaufspreis bestimmt werden (= Target Price). Zieht man nachfolgend den geplanten Gewinn pro Produkt (= Target Profit) vom geplanten Verkaufspreis ab, so erhält man die maximal erlaubten Kosten (= allowable costs).
Merke
Maximal erlaubte Kosten = geplanter Verkaufspreis – geplanter Gewinn
Des Weiteren werden die aktuellen Kosten bei eigener Fertigung oder bei einem Zukauf ermittelt (= drifting costs).
Zuletzt werden die Zielkosten (= Target Costs) bestimmt. Ausgehend von den aktuellen Kosten (= drifting costs) werden dafür Einsparungspotenziale auf Basis der aktuellen organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen abgezogen. Demnach sind die Zielkosten kleiner als die aktuellen Kosten. Trotzdem sind die Zielkosten regelmäßig immer noch größer als die maximal erlaubten Kosten. Um zu erreichen, dass diese beiden Größen übereinstimmen, werden kontinuierlich weitere Kosteneinsparungspotenziale gesucht.
Merke
Ziel: Zielkosten = maximal erlaubte Kosten
Prinzipiell gibt es sechs Verfahren, die sich zur Bestimmung der Zielkosten eignen:
1.) Markt Into Company:
Hier werden Zielkosten und erlaubte Kosten gleichgesetzt. Dies ist insbesondere bei Unternehmen mit hohem Wettbewerb relevant. In deer Praxis wird dies nur selten angewendet.
2.) Out of Company:
Hier liegt die Konzentration auf den beiden unternehmensinternen Faktoren produktionstechnische und betriebswirtschaftliche Potenziale. Dabei wird der Markt außer Acht gelassen. Die Standardkosten und die Zielkosten sind ungefähr gleich groß.
3.) Into and out of Company:
Hier handelt es sich um eine Kombination von internen (Technologie) und externen (Marktpreis) Faktoren.
4.) Out of Competitor:
Als Indikator dienen hier Zielkosten der Konkurrenz. Die Ermittlung erfolgt bspw. durch Benchmarking.
5.) Out of Standard Costs:
Die Zielkostenbestimmung erfolgt auf Basis von Vergangenheitswerten der Ziel- und Standardkosten. Dies ist insbesondere für unterstützende Abteilungen geeignet.
6.) Out of Value Chain:
Hier werden Wertschöpfungsaktivitäten des Unternehmens berücksichtigt. Die Abschläge vom Standardkostenniveau sind relevant und die Bestimmung der Zielkosten kann mit der Prozesskostenrechnung verknüpft werden.
Der grundsätzliche Aufbau der Vorgänge wird noch einmal in der folgenden Grafik veranschaulicht:
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