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Zunächst ein Video zur Maschinenstundensatzrechnung:
Video: Maschinenstundensatzrechnung
Die Maschinenstundensatzrechnung ist eine spezielle Zuschlagskalkulation. Man ermittelt die sogenannte Maschinenbeanspruchung und verteilt die restlichen Kosten oftmals mit einer Zuschlagskalkulation. Folgendes Beispiel möge die Problematik erhellen.
Beispiel
Produkt | Beanspruchung Maschine 1 ($\ {Min \over ME} $) | Beanspruchung Maschine 2 ($\ {Min \over ME} $) | produzierte und verkaufte ME | Fertigungseinzelkosten ($\ {€ \over ME} $) |
A | 15 | 10 | 5.000 | 8 |
B | 0 | 20 | 8.000 | 6 |
C | 10 | 0 | 4.000 | 2 |
- Verteile die maschinenabhängigen Kosten mit einer Maschinenstundensatzrechnung.
- Verteile die nicht maschinenabhängigen Kosten mit einer Zuschlagskalkulation auf die drei Produkte. Die Fertigungseinzelkosten sind dabei die Zuschlagsbasis.
- Ermittle dadurch schließlich die Fertigungskosten pro Stück für die drei Produkte A, B und C.
Berechnung des Maschinenstundensatzes
a) Für die Maschinenstundensatzrechnung muss man die Beanspruchungen der Maschinen ermitteln. Die erste Maschine wurde $$\ B_1 = 15 \frac{Min}{ME} \cdot 5.000\ ME + 0 \frac{Min}{ME} \cdot 8.000\ ME + 10 \frac{Min}{ME} \cdot 4.000\ ME =
75.000\ Min + 40.000\ Min = 115.000\ Min $$ in Anspruch genommen. Die 50.000 € Fertigungskosten der ersten Maschine sind somit auf 115.000 Minuten zu verteilen, was einen Minutensatz von $\ Minutensatz_1 = {50.000\ € \over 115.000\ Min} = 0,43478\ {€ \over Min} $ ergibt.
Genauso rechnet man für die zweite Maschine, hier liegt die Beanspruchung nämlich bei $\ B_2 = 10 \frac{Min}{ME} \cdot 5.000\ ME + 20 \frac{Min}{ME} \cdot 8.000\ ME + 0 \frac{Min}{ME} \cdot 4.000\ ME = 210.000\ Min $, der Satz liegt damit bei $\ Minutensatz_2 = {60.000\ € \over 210.000\ Min} = 0,2857\ {€ \over Min} $.
Berechnung der Stückkosten
Damit ermittelt man die Stückkosten der einzelnen Produkte:
Produkte | Rechnung | Stückkosten ($\ {€ \over ME} $) |
A | $\ 15 \frac{Min}{ME} \cdot 0,43478 \frac{€}{Min} + 10 \frac{Min}{ME} \cdot 0,2857 \frac{€}{Min} $ | $\ 9,38 $ |
B | $\ 0 \frac{Min}{ME} \cdot 0,43478 \frac{€}{Min} + 20 \frac{Min}{ME} \cdot 0,2857 \frac{€}{Min} $ | $\ 5,71 $ |
C | $\ 10 \frac{Min}{ME} \cdot 0,43478 \frac{€}{Min} + 0 \frac{Min}{ME} \cdot 0,2857 \frac{€}{Min} $ | $\ 4,35 $ |
Tab. 36: Ermittlung der Stückkosten.
Berechnung des Zuschlagssatzes
b) Die nachfolgende Zuschlagskalkulation benötigt zunächst einen Zuschlagssatz. Diesen ermittelt man – wie gewohnt – durch Division der Gemeinkosten durch die Einzelkosten, also durch
Merke
$$\ = {40.000\ € + 50.000\ € + 20.000\ € \over 5.000\ ME \cdot 8 \frac{€}{ME} + 8.000\ ME \cdot 6 \frac{€}{ME} + 4.000\ ME \cdot 2 \frac{€}{ME}} $$ $$\ = {110.000\ € \over 40.000\ € + 48.000\ € + 8.000\ €} $$
$$\ = {110.000\ € \over 96.000\ €} $$
$$\ = 1,1458 $$
$$\ = 114,58\ \% $$
Daher kalkuliert man nach der Zuschlagskalkulation.
Produkte | A | B | C |
Fertigungseinzelkosten | 8 | 6 | 2 |
Fertigungsgemeinkosten ($\ = 1,1458 \cdot FEK $) | 9,17 | 6,87 | 2,29 |
Summe | 17,17 | 12,87 | 4,29 |
Tab. 37: Ergebnisse nach Zuschlagskalkulation.
c) Schließlich ermittelt man die Stückkosten durch Summierung der Ergebnisse aus Maschinenstundensatzrechnung und Zuschlagskalkulation, denn man hatte die
- maschinenabhängigen und die
- maschinenunabhängigen
Ergebnisse zu kalkulieren und zu addieren:
Produkte | A | B | C |
Maschinenstundensatzrechnung | 9,38 | 5,71 | 4,35 |
Zuschlagskalkulation | 17,17 | 12,87 | 4,29 |
Stückkosten | 26,55 | 18,58 | 8,64 |
Tab. 38: Summierung der Ergebnisse.
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