ZU DEN KURSEN!

Marketing und Vertrieb für Wirtschaftsfachwirte - Internationale / Interkulturelle Kommunikation

Kursangebot | Marketing und Vertrieb für Wirtschaftsfachwirte | Internationale / Interkulturelle Kommunikation

Marketing und Vertrieb für Wirtschaftsfachwirte

Internationale / Interkulturelle Kommunikation

wiwiweb JETZT WEITER LERNEN!

Weitere Lernvideos sowie zahlreiche Materialien erwarten dich:
Komplettpaket für wiwi-Studenten


1743 Lerntexte mit den besten Erklärungen

470 weitere Lernvideos von unseren erfahrenen Dozenten

3817 Übungen zum Trainieren der Inhalte

2142 informative und einprägsame Abbildungen

Inhaltsverzeichnis

Internationale Geschäftsbeziehungen und Geschäftsentwicklung - Interkulturelle Kommunikation

Einführung in den Außenhandel

01. Was bezeichnet man als Außenhandel?

Der Außenhandel umfasst die Beschaffung und/oder den Absatz von Waren über die nationalen Grenzen eines Staates hinaus. Den Gegensatz bildet der Binnenhandel.

Die Grundformen des Außenhandels sind:

  • Import

  • Export

  • Transithandel.

02. Welchen Stellenwert hat der Außenhandel für Deutschland (Bedeutung und Tendenzen)?

Die Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland ist in sehr hohem Maße vom Außenhandel abhängig:

  • Rund ein Drittel der im Inland produzierten Güter wird exportiert.

  • Mehr als jeder vierte deutsche Arbeitsplatz ist exportabhängig.

  • Deutschland ist eine der weltgrößten Exportnationen.

  • Der Ausfuhrüberschuss (Export – Import) ist in den zurückliegenden Jahren – bis auf das Jahr 2009 – von Jahr zu Jahr gestiegen.

  • Der Export von Gütern stützt die relativ schwache Inlandsnachfrage und sichert damit die Beschäftigungssituation.

  • Eine positive Handelsbilanz (Güterexporte > Güterimporte) ist für Deutschland notwendig, um die meist kontinuierlichen Unterdeckungen der Dienstleistungsbilanz (Auslandsreisen, Transportleistungen, Lizenznahmen) und der Übertragungsbilanz (Entwicklungshilfe, Zahlungen an die EU und die UNO, Rentenzahlungen an das Ausland) auszugleichen.

  • „Exportschlager“ sind Autos, Maschinen, chemische Erzeugnisse und Metalle/Metallerzeugnisse.

  • Der deutsche Außenhandel erstreckt sich auf alle Länder der Erde. Der Schwerpunkt des Exports entfällt auf die EU (rd. 70 %), die USA (rd. 12 %), Japan (rd. 9 %) sowie Schwellen- und Entwicklungsländer (rd. 10 %).

03. Welche Faktoren stützen die Marke „Made in Germany“?

Trotz hoher Inlandskosten und einem damit verbundenen hohen Preisniveau deutscher Produkte auf dem Weltmarkt sowie mancher Negativerscheinungen (Rückrufaktionen, Korruption in Vorstandsetagen deutscher Unternehmen, qualitative Mängel) werden als „Trümpfe deutscher Produkte“ immer noch überwiegend genannt:

  • Qualität

  • Erfahrung

  • Termintreue

  • Lieferbereitschaft

  • Umfang und Flexibilität im Service

  • Technologievorsprung und Innovation

  • Zahlungs- und Lieferkonditionen.

04. Welche Entwicklungen werden mit den Begriffen „Internationalisierung“ und „Globalisierung“ umschrieben?

Mit Globalisierung bzw. Internationalisierung bezeichnet man die Zunahme der internationalen Verflechtung der Wirtschaft und das Zusammenwachsen der Märkte über die nationalen Grenzen hinaus. Einerseits versuchen die Unternehmen, ihre internationale Präsenz auf den Absatzmärkten zu festigen durch Gründung von Tochtergesellschaften im Ausland, Firmenzusammenschlüsse und Joint Ventures, andererseits ist man bestrebt, sich neue Einkaufsquellen zu erschließen, um dem wachsenden Kostendruck zu entgehen.

05. Welche Tendenzen lassen sich als Folge der Globalisierung erkennen?

Als Folge der Globalisierung sind folgende Tendenzen zu verzeichnen (die nachfolgende Aufzählung kann nur unvollständig sein):

  • Informationstechnologie, Informationsgewinnung:

    Zunahme der Informationsgeschwindigkeit (Computervernetzung); Verdichtung von Raum und Zeit; damit gewinnt der „Rohstoff Wissen“ als Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung an Bedeutung.

    Wissensintensive Industrien und Dienstleistungen weisen in allen entwickelten Volkswirtschaften die größten Wachstumsraten auf. Die Unternehmen sind gezwungen, sich diesen Veränderungen der Produktionsbedingungen und Märkte flexibel anzupassen. Neue unternehmensorientierte Dienstleistungen, die Weiterentwicklung und breite Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnik, Multimedia sowie bio- und gentechnische Innovationen zeigen beispielhaft, welche Beschäftigungschancen der Strukturwandel bietet.

    Durch die zunehmende Globalisierung der Märkte wird die Zahl der Kunden so hoch, dass sie von einem Unternehmen kaum noch überschaut werden kann. Dies führt zu einer wachsenden Bedeutung international orientierter Marktforschung.

    Speziell im Handel werden neue Angebots- und Vertriebsformen auf elektronischer Basis weiterhin zunehmen (grenzüberschreitende Vernetzung informationstechnischer Systeme; B2B, B2C usw.).

  • Internationale Arbeitsteilung:

    Konkurrenz des Produktionsfaktors Arbeit (z. B. unterschiedliches Lohnniveau deutscher, holländischer und polnischer Bauarbeiter); die Globalisierung der Märkte sowie die Verkürzung der Produktlebenszyklen führen u. a. zu einem ansteigenden Kostendruck und damit zu dem Zwang, den Faktor Arbeit noch wirtschaftlicher einzusetzen. Zum Beispiel: Entwicklung und Konstruktion eines neuen Produkts in Deutschland, Herstellung der Teile in Polen und Tschechien, Montage in Spanien, Vertrieb weltweit.

    Die Globalisierung der Märkte verlangt immer häufiger Fremdsprachenkompetenz der Mitarbeiter.

  • Konkurrenz der Standorte:

    Tendenz zur Verlagerung der Produktionsstandorte in das Ausland mit einhergehenden Chancen und Risiken (Abbau von Arbeitsplätzen am nationalen Standort, Kostenvorteile, ggf. Qualitätsprobleme)

  • Logistik:

    Zunahme des internationalen Verkehrsaufkommens und der Bedeutung der Logistik

  • Internationale wirtschaftliche Verflechtung:

    Wachsende Abhängigkeit der nationalen Unternehmens- und Wirtschaftsentwicklung vom Weltmarkt (z. B. Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von den Entwicklungen in den USA und in Japan); zunehmende Abhängigkeit der Güter- und Geldmärkte; durch die zunehmende Globalisierung nimmt die Komplexität der Beschaffung immer mehr zu.

    Neben dem politischen Willen, den freien Handel international zu fördern (z. B. erklärtes Ziel der EU), schützt am besten die gegenseitige Abhängigkeit der Volkswirtschaften davor, dass dauerhaft Handelshemmnisse errichtet werden. Keine Volkswirtschaft ist autark. Globalisierung ist somit nicht nur die Folge freien Handels, sondern garantiert ihn zugleich.

  • Wachsende internationale Einflüsse auf nationale Wirtschafts- und Sozialpolitiken:

    Als Folge der Globalisierung hat z. B. die Arbeitsmarktpolitik mit zusätzlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Durch die Globalisierung werden nationalstaatliche Maßnahmen und Sozialsysteme z. T. „ausgehebelt“.

  • Rechtssysteme, Patente/Lizenzen:

    Angesichts der fortschreitenden Globalisierung wird es immer wichtiger, auch für Auslandsinvestitionen einheitliche internationale rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen; die Bedeutung gewerblicher Schutzrechte – weltweit – nimmt zu.

    Die steigende Standortflexibilität von Unternehmen führt dazu, dass neue, innovative Produkte und Verfahren häufig dort entstehen, wo die Infrastruktur für Forschung und Entwicklung sowie der Produktion besonders günstig sind. Damit ist der weltweite Wettstreit der großen ökonomischen Kraftfelder Japan, China, Indien, USA und Europa mittlerweile auch zu einem Wettstreit von Patenten und Lizenzen geworden. Wer auf diesem Feld nichts zu bieten hat, der kann in dem globalen Kampf um die Märkte nicht mithalten.

06. Was ist der europäische Binnenmarkt?

Durch die Bildung der Europäischen Union (EU) als Fortentwicklung der EWG und später der EG und weitergehender Integration der Mitgliedstaaten sowie dem Beitritt weiterer Staaten ist ein neuer Binnenmarkt entstanden, der die Grenzen zwischen den Mitgliedsstaaten abgeschafft und inzwischen weltweit neben den USA die größte Bedeutung erlangt hat. Im europäischen Binnenmarkt besteht vollständige Freiheit des Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs, die Freizügigkeit für Personen und die Niederlassungsfreiheit für Selbstständige. Probleme, die bislang erst zum Teil gelöst sind; die gegenseitige Anerkennung von beruflichen Qualifikationen, da die vermittelten Bildungsinhalte teilweise große Unterschiede aufweisen. Probleme entstehen auch bei der Führung des Meistertitels im Handwerk, der in der deutschen und österreichischen Form in den übrigen Mitgliedsstaaten nicht vergeben wird sowie bei der Überwindung von Sprachschwierigkeiten.

 

 07. Ist die Euro-Stabilität gesichert?

Die Diskussion um die Euro-Stabilität wurde vor allem durch das schwindende Vertrauen der Finanzmärkte in die griechische Wirtschaft entfacht. Das tiefergehende Problem liegt in der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit einiger Staaten der EU (z. B. Spanien, Irland, Portugal und Italien). Unabhängig vom Euro-Rettungsschirm (ESM) wird gelten: Wenn es gelingt, die Wettbewebsfähigkeit der Euro-Staaten anzugleichen, die Flexibilität des europäischen Arbeitsmarktes zu steigern und die unterschiedlichen Steuer- und Sozialsysteme der Länder mit gemeinsamer Euro-Währung anzupassen, wird man es schaffen, die Euro-Stabilität langfristig zu retten. Möglicherweise sind auch die „Vereinigten Staaten von Europa“ (ein Gesamtstaat) notwendig, um den Euro zu „retten“.

08. Welche Staaten sind Mitglied der EU?

Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Dänemark, Großbritannien (inkl. Nordirland),

Ob der beantragte EU-Austritt realisiert wird, war zum Überarbeitungszeitpunkt des Buches (immer noch) unklar.

Irland, Griechenland, Portugal, Spanien, Finnland, Österreich und Schweden; die hier „unterstrichenen“ Länder sind sog. „pre-ins“, d. h. sie betreiben noch eine eigenständige Geld- und Währungspolitik.

Beitritt 2004: Zum 01.05.2004 wurden folgende Staaten Mitglied der EU: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern.

Beitritt 2007: Rumänien, Bulgarien.

Beitritt 2013: Kroatien

Großbritanien hat am 29.03.2017 beantragt, die EU zu verlassen (Brexit).

Quelle: www.auswaertiges-amt.de.

Die EU der 28 Mitgliedstaaten hat ca. 500 Mio. Einwohner. Nach dem (möglichen) Austritt von Großbritannien hat die EU 27 Mitgliedstaaten mit ca. 435 Mio. Einwohnern.

09. Welche Ziele verfolgt die EU?

Die wirtschafts-, währungs- und sozialpolitischen Ziele der EU sind:

  • Förderung eines ausgewogenen und dauerhaften wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts über folgende Maßnahmen:

    • Binnenmarkt

    • Wirtschafts- und Währungsunion

    • Abstimmung einzelner Politikbereiche, z. B. Verkehrs-, Kommunikationspolitik, gemeinsame Forschung, Umwelt- und Verbraucherschutz, Wettbewerb

  • gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)

  • gemeinsame Innen- und Rechtspolitik, z. B. Bekämpfung der Kriminalität, Asylrecht.

10. Welche Wirtschafts- und Währungsbeziehungen existieren zwischen den Mitgliedsstaaten der EU?

1.

Zollunion:

Ein- und Ausfuhrzölle sowie Abgaben zwischen den Mitgliedsstaaten der EU sind verboten. Gegenüber Drittländern existiert ein gemeinsamer Zolltarif.

2.

Gemeinsamer Markt:

Der EU-Markt ist ein „Gemeinsamer Markt“, der

  • die Freiheit des Waren- und Kapitalverkehrs garantiert sowie

  • die Freizügigkeit für Arbeitnehmer und die Niederlassungsfreiheit für Unternehmer gewährleistet (für das Neumitglied Kroatien gibt es Übergangsfristen).

3.

Währungsunion:

Das Ziel einer gemeinsamen Währung ist zum Teil innerhalb der EU seit 2002 erreicht (Ausnahme: z. B. Dänemark).

11. Welche Voraussetzungen müssen die Mitgliedsländer der EU für die Aufnahme in das Eurosystem erfüllen?

Die im sog. Maastricht-Vertrag festgelegten Konvergenzkriterien, die ein Mitgliedsstaat der EU erfüllen muss, um den Euro einführen zu können, sind:

  1. Die Inflationsrate darf nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über der Inflationsrate jener drei Mitgliedsstaaten liegen, die auf dem Gebiet der Preisstabilität das beste Ergebnis erzielt haben.

  2. Die öffentlichen Budget-Defizite dürfen höchstens 3 % des Bruttoinlandsprodukts betragen.

  3. Die Staatsverschuldung soll 60 % des Bruttoinlandsprodukts nicht überschreiten.

  4. Der Wechselkurs der Landeswährungen muss sich zwei Jahre innerhalb der Bandbreite (± 15 %) des Wechselkursmechanismus II bewegt haben und die Währung darf nicht abgewertet worden sein.

  5. Der Nominalzins für langfristige staatliche Wertpapiere darf um nicht mehr als zwei Prozentpunkte über dem Satz der drei Länder mit der besten Preisstabilität liegen.

12. Was versteht man unter Wechselkursmechanismus II?

Die EU-Länder, die den Euro noch nicht einführten, müssen am Wechselkursmechanismus II (WKM II; seit 1999; vor 1999 Europäisches Währungssystem, EWS I oder WKM I) teilnehmen. Es gibt für verschiedene Länder Sonderregelungen (z. B. Dänemark). Der WKM II sieht eine Bandbreite von ± 15 % um den zum Euro festgelegten Leitkurs vor (für Dänemark ± 2,25 %).

Der Zweck des WKM II besteht darin, die potenziellen Euro-Beitrittsländer auf eine Wirtschaftspolitik ohne Abwertung vorzubereiten. Wenn der Euro eingeführt ist, dann können die Länder nicht mehr individuell abwerten, um ihre Wirtschaft anzukurbeln.

Daher soll jedes Land, das am WKM II teilnimmt, zwei Jahre lang spannungsfrei den Wechselkurs innerhalb der Bandbreiten bewegen, wobei die Bandbreiten mit jedem Land auch individuell vereinbart werden können.

Um den Wechselkurs innerhalb dieser Bandbreiten zu halten, sind unbegrenzte Devisenmarktinterventionen der beteiligten Zentralbanken vorgesehen. Das Oberziel der Preisniveaustabilität darf durch die Devisenmarktinterventionen nicht verletzt werden.

13. Welche betriebs- und volkswirtschaftlichen Änderungen (z. B. Vorteile/Nachteile für Unternehmen, private Haushalte) haben sich durch die Einführung der Europäischen Währungsunion in Deutschland ergeben?

  • Vorteile/Risiken für deutsche Unternehmen, z. B.:

    • keine Devisentransaktionskosten

    • kein Wechselkursrisiko

    • verbesserte Preistransparenz für die Unternehmen

    • Ausdehnung des in einer Währung abrechnenden Absatzmarktes

    • verbesserter Zugang zum europäischen Kapitalmarkt

    • verstärkter Wettbewerb mit entsprechendem Preisdruck.

  • Nachteile/Risiken für deutsche private Haushalte, z. B.:

    • ggf. Kaufkraftverlust durch Inflation (als Folge einer nicht ausreichend stabilitätsorientierten Geldpolitik des ESZB)

    • Wertverlust bei der individuellen Altersversorgung (Vertrauensverlust der europäischen Währung, Niedrigzinspolitik)

    • ggf. Wertverlust bei Gläubigern langfristiger Anleihen

    • Risiko des Arbeitsplatzverlustes (verschärfter und transparenterer Wettbewerb im Euroland).

  • Vor allem zwei wichtige wirtschaftspolitische Bereiche gehen in die Zuständigkeit der Europäischen Währungsunion über:

    • die Geld-/Zinspolitik

    • die Wechselkurspolitik.

  • Veränderte Bedeutung der nationalen Wirtschaftspolitik, z. B.:

    Durch die Ausgliederung der Geld- und Wechselkurspolitik aus der nationalen Wirtschaftspolitik können konjunkturelle Schwankungen im Wesentlichen nur noch durch eine adäquate Lohnpolitik und ggf. durch eine antizyklische Fiskalpolitik korrigiert werden. Die Tarifparteien gewinnen damit an wirtschaftspolitischer Bedeutung. Zu empfehlen ist daher, dass die Staaten im Euroland ihre Arbeitsmärkte weniger regulieren und damit stärker flexibilisieren sowie grenzüberschreitende Netzwerke der Vermittlung und Beratung etablieren.

14. Welche Organe hat die EU?

Entsprechend dem demokratischen Staatsaufbau bestehen folgende Organe:

  • der Europäische Rat (Mitglieder: Staats- und Regierungschefs, Kommissionspräsident).

    Aufgaben: Festlegung allgemeiner politischer Ziele und Prioritäten, Befassung mit sensiblen und komplexen Problemen zwischen den Staaten

  • Rat der Europäischen Union (Ministerrat) – nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Rat – nationale Fachminister der EU-Mitgliedstaaten der jeweiligen Politikfelder (z. B. Umwelt, Wirtschaft, Finanzen usw.)

    Aufgaben: Verabschiedung der Rechtsvorschriften der EU, Abstimmung der Grundzüge der Wirtschaftspolitik in den Mitgliedstaaten, Genehmigung Haushaltsplan EU, gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU.

  • Die Kommission ist die Exekutive (Verwaltung Haushaltsplan der EU, EU-Recht durchsetzen, Vertretung der EU auf internationaler Ebene usw.).

  • Das Europäische Parlament übt Haushalts- und Kontrollrechte aus und stellt die gesetzgebende Gewalt dar (Legislative).

  • Der Europäische Gerichtshof ist das oberste rechtsprechende Organ, d. h. die Judikative.

  • sonstige Organe:

    • Europäischer Rechnungshof

    • Wirtschafts- und Sozialausschuss (WSA)

    • Ausschuss der Regionen

    • Europäische Zentralbank (EZB)

    • Europäische Datenschutzbeauftragte.

 

Bitte Beschreibung eingeben

 

15. Welchen Rechtscharakter haben Verordnungen, Richtlinien und Empfehlungen der EU?

  • Verordnungen der EU werden unmittelbar in allen Mitgliedsstaaten Gesetz. Eine EU-Verordnung steht im Zweifels- oder Streitfall über jedem nationalen Gesetz. Eine EU-Verordnung darf nicht mit dem deutschen Begriff Rechtsverordnung verwechselt werden.

  • Richtlinien der EU sind gewissermaßen Gesetzesrahmen, die erst noch ausgefüllt werden müssen. Jedes Mitgliedsland der EU ist verpflichtet, innerhalb einer vorgegebenen Frist nationale Gesetze zu erlassen, die gewährleisten, dass das in der Richtlinie geforderte Ziel erreicht wird. Erst durch diese nationale Gesetzgebung wird eine Richtlinie in geltendes Recht verwandelt. Versäumt ein Mitgliedsstaat die gesetzliche Frist, kann er von der Kommission ermahnt und nach einer weiteren Frist vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt werden.

  • EU-Empfehlungen haben keine bindende Wirkung. Sie sind aber i. d. R. die Vorstufe einer Richtlinie und sollen den Mitgliedsstaaten signalisieren, in welcher Weise künftige einheitliche Regelungen aussehen werden, damit sich die einzelnen Länder entsprechend vorbereiten können.

16. Welche Vor- und Nachteile hat der Freihandel?

Die Vorteile des Freihandels:

  • Die Wohlfahrt eines Landes nimmt aufgrund (komparativer) Kostenvorteile (Theorem von David Ricardo) zu, da die teurere Eigenproduktion durch billige Importe ersetzt wird.

  • Das Angebot an Gütern nimmt zu; der Nachfrager hat mehr Wahlmöglichkeiten.

  • Die Produktionsfaktoren eines Landes werden in die Bereiche gelenkt, die eine hohe Wertschöpfung erzeugen. Im Rahmen des Freihandels sind das die exportorientierten Branchen, die bei entsprechender Marktstellung (z. B. wegen technischen Fortschritts) höhere Preise auf dem Weltmarkt und somit höhere Gehälter im Inland zahlen können.

  • Der inländische Wettbewerb wird durch den ausländischen Wettbewerb ergänzt.

  • Durch Freihandel wachsen Volkswirtschaften friedlich zusammen.

  • Freihandel ersetzt Faktorwanderung (Theorem von Heckscher-Ohlin); die Lebensverhältnisse der Länder gleichen sich durch Freihandel tendenziell an, ohne dass z. B. der Faktor Arbeit in ein anderes Land wandert.

  • Reiner Freihandel reduziert Bürokratie und Handelshemmnisse.

Die Nachteile des Freihandels:

  • Da beim reinen Freihandel keine Staatseingriffe vorkommen, resultieren ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilungen. Durch den Liberalismus werden tendenziell die Bezieher höherer Einkommen und Vermögen noch reicher und die Bezieher geringerer Einkommen noch ärmer.

  • Verlierer gibt es in den Branchen, die nicht exportorientiert sind und keine hohen Gehälter zahlen können.

  • Arbeitskräfte wandern in die exportorientierten Branchen mit hohen Einkommen, sodass sie in anderen Branchen fehlen (z. B. Handwerker arbeiten in der Automobilbranche).

17. Welche Möglichkeiten des Protektionismus gibt es?

Im Rahmen eines Protektionismus (to protect = schützen) versucht ein Land durch tarifäre und nicht tarifäre Handelshemmnisse die heimische Wirtschaft zu schützen.

  • Importbeschränkungen:

    • tarifäre Handelshemmnisse: Zölle

    • nicht tarifäre Handelshemmnisse: Bürokratieaufbau, technische Normen, Importkontingente.

  • Exportförderung:

    • Subventionierung

    • Dumping (geringerer Angebotspreis im Ausland als im Inland).

18. In welche Bereiche gliedert sich die WTO?

Die World Trade Organization wird in drei Kernbereiche unterteilt:

  • GATT (General Agreement on Tarifs and Trade)

    • Gründung 1947

    • Liberalisierungsprinzip, Verbot protektionistischer Maßnahmen

    • Prinzip der Meistbegünstigung: Wird einem WTO-Mitgliedsland eine Handelsvergünstigung gewährt, muss es auch den anderen Mitgliedsländern oder Drittstaaten gewährt werden.

  • GATS (General Agreement on Trade in Services): betrifft den Dienstleistungssektor

  • TRIPS (Agreement on Trade Related Aspects of Intellectual Property Rights): Markenschutz, Produktpiraterie, Urheberrechte.

Ein Kernziel der WTO besteht darin, den (freien) Welthandel zu fördern.

19. Welche weiteren internationalen Organisation gibt es im Welthandel?

  • Internationaler Währungsfonds (IWF):

    • gegründet 1944 in Bretton Woods (USA)

    • Sitz in Washington; rechtlich selbstständige Organisation der UN

    • Einzahlungen durch Mitgliedsländer

    • Fondsvermögen wird durch Sonderziehungsrechte (SZR) bewertet

    • Kredite aus dem Fondsvermögen, wenn Mitgliedsländer in Zahlungsbilanzschwierigkeiten sind

    • IWF agiert auf makroökonomischer Ebene

  • Weltbank:

    • vergibt Kredite an Mitgliedsländer für Entwicklungs- und Aufbauprojekte

    • Armutsbekämpfung

  • OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

    • Gründung 1961; Mittel des Marshallplans verteilen

    • Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung

    • Wirtschaftsprognosen, Wirtschaftsstatistiken

    • Verhinderung diskriminierender Praktiken im Welthandel

    • Forum zur Abstimmung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen.

20. In welcher Weise vereinfacht SEPA den zwischenstaatlichen Handel?

Mit SEPA (Single Euro Payment Area) soll ein einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum geschaffen werden. Bisher existierende Unterschiede bei der Abwicklung von grenzüberschreitenden Zahlungen werden damit schrittweise aufgehoben. Bankkunden in der EU müssen die neue internationale Kontonummer mit 22 Stellen (IBAN; International Bank Account Number) sowie die BIC (Bank Identifier Code) verwenden.

Kooperationen im Außenhandel

01. Welche Kooperationen sind im Außenhandel vorherrschend?

Kooperationen sind der Zusammenschluss von wirtschaftlich und rechtlich selbstständigen Unternehmen. Im Außenhandel wird damit meist eine langfristige Zusammenarbeit („Strategische Allianz“) angestrebt, um z. B. folgende Ziele zu realisieren:

  • Synergieeffekte in- und ausländischer Unternehmen

  • Bündelung von Know-how (Forschung & Entwicklung)

  • Erschließung von Absatzmärkten

  • Sicherung der Versorgung mit Rohstoffen.

Vorherrschend sind vier Kooperationsformen:

Kooperationsformen im Außenhandel
Horizontale KooperationZusammenschluss von Unternehmen gleicher Produktionsstufe und Branche, z. B.:
  • Fluggesellschaften bedienen gleiche Flugrouten.
  • Pharmaunternehmen betreiben eine gemeinsame Forschungseinrichtung.
Vertikale KooperationZusammenschluss von Unternehmen unterschiedlicher Produktionsstufen aber meist gleicher Branche, z. B.:
  • Mehrere Automobilhersteller entwickeln und produzieren gemeinsam bestimmte Baugruppen.
Komplementäre KooperationZusammenschluss von Unternehmen mit sich ergänzenden Produkten auf gleichen Auslandsmärkten, z. B.:
  • gemeinsame Nutzung einer Vertriebsorganisation (Vertriebskanal, Lager, Ausstellungsfläche)
Heterogene KooperationZusammenschluss verschiedenartiger Unternehmen (unterschiedliche Produktionsstufe, unterschiedliche Branche) bei gemeinsamer Interessenlage, z. B.:
  • Exportgemeinschaft verschiedener Hersteller für einen Rohstoff

Quelle: in Anlehnung an: Jahrmann, 2010, S. 72

02. Was ist ein Joint Venture?

Bei einem Joint Venture gründen zwei oder mehrere rechtlich selbstständige und voneinander unabhängige Unternehmen ein Gemeinschaftsunternehmen unter gemeinsamer Leitung der Gesellschafterunternehmen (z. B. XY AG in Deutschland mit der Z AG in China; Zweck: Bau und Vertrieb landwirtschaftlicher Traktoren). Die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen ist besonders häufig bei Investitionen im Ausland gegeben, wenn der ausländische Staat die Beteiligung von Ausländern beschränkt bzw. die Zusammenarbeit mit einheimischen Unternehmen fordert.

03. Welche Möglichkeiten gibt es beim internationalen Franchising?

Durch Franchising erhält der Franchisenehmer vom Franchisegeber ein Nutzungsrecht an einem Markt- und Vertriebskonzept. Der Franchisenehmer erhält die Übertragung der Rechte, wie z. B. Markennamen, Logo, und wird durch den Franchisegeber beim Geschäftsaufbau sowie bei Werbemaßnahmen unterstützt. Der Franchisenehmer zahlt eine Franchisegebühr an den Franchisegeber.

Grundsätzlich wird zwischen direktem und indirektem Franchising unterschieden:

  • Ein Franchisegeber aus Land A schließt Franchiseverträge mit Franchisenehmern aus Land B jeweils individuell ab (direktes Franchising).

  • Beim indirekten Franchising vergibt der Franchisegeber aus Land A im Rahmen eines internationalen Franchisevertrages die Rechte an einem Masterfranchisenehmer, der in seinem Land Subfranchisenehmer hat.

Die Vorteile des internationalen Franchising liegen darin, den Absatz schnell mit geringen Kosten zu erhöhen. Zudem können Wettbewerbsvorteile entstehen, wenn das inländische Franchisekonzept im Ausland ausgebreitet wird. Aufgrund der höheren Absatzmengen durch die Internationalisierung können Einkaufsvorteile resultieren.

Interkulturelle Kommunikationsdimensionen

01. Was bezeichnet man als „interkulturelle Kommunikation“?

Als interkulturelle Kommunikation bezeichnet man eine soziale Interaktion von Akteuren aus unterschiedlichen Kulturen. Diese Akteure können z. B. Individuen, soziale Gruppen, Organisationen, Gemeinden, Gesellschaften und Staaten sein.

Die Bedeutung der interkulturellen Kommunikation ist darin zu sehen, dass bestimmte Aspekte der Kommunikation eine höhere Bedeutung haben als bei der Kommunikation innerhalb einer Kultur, z. B.:

  • Missverständnisse durch Ausdrucks-, Darstellungs- und Handlungsweisen wie Lautstärke, Tonfall, Mimik, Gestik, Grad der Höflichkeit/Freundlichkeit.

  • Vorurteile können Probleme verursachen. Sie sind meist negativ besetzt und können zu Missverständnissen oder Konflikten führen.

Interkulturelle Kommunikation hat durch zunehmende Globalisierung und weltweiten Handel eine verstärkte Bedeutung erfahren.

02. Welche Kulturunterschiede lassen sich nennen?

Beispiele für Aspekte kultureller Unterschiede (in Anlehnung an: Geert Hofstede, Michael Harris Bond, Michael Minkov, Edward T. Hall ):

KulturunterschiedeBeispiele
Individualismusindividuelle Anreizeeigene Fähigkeiten, Ausbildung, Beruf, Einkommen, Vermögen
↓↑↓↑ 
KollektivismusGruppenzugehörigkeit (Jobidentität, geringe Individualität)Solidarität, geringe Mobilität
FemininitätKonfliktlösung durch Gleichheitsprinzip, Orientierung zu Gesamtheitlichkeit und LebensqualitätFrauen: bescheiden, sensibel, sich versorgen lassen
↓↑↓↑ 
MaskulinitätKonfliktlösung durch fairen Kampf, WettbewerbsorientierungMänner sollen stark und leistungsorientiert sein; Statussymbole
Grad der UnsicherheitsvermeidungBedürfnis nach FormalismusRegeln
 ↓↑



 Widerstand gegen FormalismusEmotionalität ausdrücken
  Distanz zur Macht tatsächlicher oder empfundener Unterschied zwischen hierarchischen Stufen  hohe Machtdistanz: starke Abhängigkeit zwischen dem Vorgesetzten und Angestellten, Gehorsam, Respekt gegenüber Lehrern

niedrige Machtdistanz: Diskussion möglich, Kooperation
Langzeitorientierungzukunftsorientiertsparen, investieren
↓↑↓↑ 
KurzzeitorientierunggegenwartsorientiertKonsum, „Ich lebe heute!“
Partikularismusausschließend, nach Unabhängigkeit strebendBeziehungen, Freundschaften maßgeblich
↓↑↓↑ 
UniversalismusuniversalGesetze werden als allgemeine Regeln für wichtig erachtet
monochroneins nach dem andernPünktlichkeit, Disziplin
↓↑↓↑ 
polychronvieles gleichzeitigmehrere Aufgaben gleichzeitig
Risikobereitschaft Freiheit, Möglichkeit von hohem Einkommen und Vermögen
↓↑  
Risikominimierung Sicherheit, Sozialstaat
Strukturmerkmalez. B. Werteorientierung, Zeit- und Raumerleben, selektive Wahrnehmung, nonverbale Kommunikation und Verhaltensmuster

Konkrete Beispiele für Aspekte kultureller Unterschiede:

Quelle: vgl. Broszinsky-Schwabe, 2011

Aspekte kultureller Unterschiede – Beispiele
WahrnehmungIn arabischen Ländern werden Gerüche häufig differenzierter wahrgenommen als z. B. in Nordamerika.

In asiatischen Ländern ist das Zeitgefühl eher an der Vergangenheit orientiert (Vorfahren, Werte). In lateinamerikanischen, afrikanischen sowie südeuropäischen Ländern ist das Zeitgefühl eher an der Gegenwart und in Westeuropa sowie Nordamerika eher an der Zukunft orientiert (Ziele erreichen).
Verhalten und GestenEin aufwärtsgerichteter Daumen bedeutet in Europa, den USA und Lateinamerika Erfolg (Sieg) während es in einigen islamischen Ländern als ein unanständiges Zeichen verstanden wird.

Daumen und Zeigefinger, die ein „O“ bilden, bedeuten in westeuropäischen Ländern, besonders zwischen Piloten und Tauchern, „Alles in Ordnung“. Dieses Zeichen bedeutet in Japan „Wir können jetzt über Geld sprechen“; im südlichen Frankreich bedeutet es das Gegenteil: „Es gibt nichts ohne irgendeinen Wert“. In einigen lateinamerikanischen Ländern, Osteuropa und Russland ist es eine unanständige Geste.

In Indien, Bulgarien und Griechenland bedeutet das Kopfschütteln „ja“, ganz im Gegensatz zur entsprechenden westlichen Interpretation.

Ist man in einigen asiatischen Ländern und in Mittelamerika zum Mittagessen eingeladen, beweist man gute Manieren, wenn man direkt nach dem Essen aufbricht: Diejenigen, die nicht gleich gehen, weisen auf diese Art darauf hin, dass sie noch nicht genug gegessen haben. Wer dagegen in Indien, Nordamerika oder Mitteleuropa gleich geht, erscheint unhöflich, denn dort bedeutet dieses Verhalten, dass es dem Gast nur ums Essen ging, nicht aber um die Gesellschaft mit den Gastgebern.

Im Mittelmeerraum, in Lateinamerika und im südlichen Afrika ist es normal oder wird es zumindest weitgehend toleriert, wenn man etwa eine halbe Stunde zu spät bei einer Einladung zum Abendessen erscheint. In Deutschland und der Schweiz ist dies eine Beleidigung des Gastgebers.

Augenkontakt zu vermeiden oder auf den Boden zu starren, während man mit seinen Eltern oder einer höhergestellten Person spricht, ist in Afrika ein Zeichen von Respekt. Im Gegensatz dazu gilt dieselbe Handlung in Nordamerika und dem größten Teil Europas als Signal von unangemessener Scheu oder Unehrlichkeit.
Aussagen und SprechenWenn man in Afrika südlich der Sahara einer Freundin, die man eine Weile nicht gesehen hat, sagt, sie „ hätte zugenommen “, ist dies ein Kompliment für ihre gute Gesundheit. In Europa, Nordamerika und Australien würde diese Aussage als Beleidigung aufgefasst.

Im Vereinigten Königreich, Irland und dem Commonwealth hat das Wort „Kompromiss“ eine positive Bedeutung. Der Kompromiss gilt als Abmachung bzw. Vereinbarung, die beiden Parteien zugute kommt. In Nordamerika hat der Kompromiss eher eine negative Bedeutung: die Parteien verlieren einen Teil ihrer Macht.

Vielreden (USA, arabischer Sprachraum) steht der Wortkargheit bis hin zum Schweigen gegenüber in Japan, wo dem Schweigen zwischen den Wörtern entscheidende, sogar in den Worten entgegengesetztem Sinne, Bedeutung zukommt. Langes Schweigen wird dort durchaus als behaglich empfunden, während dies in Indien, Europa und Nordamerika bald zu Unsicherheit und Verlegenheit führt.

03. Welche Kriterien zur interkulturellen Kommunikation liefert die „Kulturzwiebel“?

Die Kulturzwiebel zeigt verschiedene Ebenen, welche sich an der Haut der Zwiebel orientieren:

  • Erste Ebene (äußerste Hautschicht): Symbole

    • direkt wahrnehmbar

    • Kleidung, Sprache, Nahrung, Architektur

  • Zweite Ebene: Helden

    James Bond, berühmte Fussballer oder Läufer

  • Dritte Ebene: Rituale

    • Fasching im Rheinland, Rio

    • Oktoberfest München

  • Vierte Ebene: Werte

    • Regeln, wie Normen

    • Kleidervorschriften (Schleier für Frauen usw.).

  • Kern der Zwiebel: Fundamentale Annahmen der Gesellschaft, wie z. B. Freiheit (USA), Sozialstaat (Schweden).

Quelle: vgl. Broszinsky-Schwabe, 2011, S. 85