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Was geschieht nun, wenn exogene Effekte Angebot oder Nachfrage beeinflussen?
Bisher haben wir nur Preis und Menge betrachtet. Diese beiden Faktoren sind allerdings "endogene" Variablen, da sie in unserem Modell erklärt werden.
Um exogene Effekte zu analysieren wird zunächst immer nur ein einzelner Einflussfaktor geändert. Dies wird auch ceteris paribus genannt. Der Ausdruck stammt aus dem Lateinischen und bedeutet, dass nur eine Änderung betrachtet wird, der Rest aber gleich bleibt. Da exogene Effekte nicht in unserem Modell erfasst sind, führt dies grundsätzlich zu einer Verschiebung der betroffenen Kurve.
Merke
Einflussfaktoren auf die Nachfrage
Viele verschiedene Einflussfaktoren können die Nachfrage beeinflussen. Ein Beispiel ist das Einkommen der Individuen. Steigt dieses, sind sie eher bereit mehr zu kaufen trotz eines hohen Preises. Auch die Preise anderer Güter, die mit dem eigentlich betrachteten Gut ähnlich sind, sind interessant. Wird ein ähnliches Gut billiger, werden die Konsumenten eher dieses kaufen. Die Nachfrage nach dem einen Gut sinkt damit. Ein sehr wichtiger Faktor sind auch die Präferenzen. Präferenzen sind praktisch die verschiedenen "Geschmäcker" der Leute, wie Modeströmungen oder gesellschaftliche Entwicklungen.
Beispiel
So hat der Sieg von Boris Becker bei Wimbledon zu einer erhöhten Nachfrage nach Tennisschlägern geführt.
Die Nachfragekurve kann sich nach rechts oben verschieben, wenn es zu einer Erhöhung der Nachfrage kommt, oder auch nach links unten, wenn die Nachfrage zurückgeht. Dabei ist zu beachten, dass die Verschiebung parallel zur ursprünglichen Gerade erfolgt.
Warum kommt es gerade zu einer Parallelverschiebung? Die Antwort darauf ist einfach. Gehen wir davon aus alle Nachfrager bekommen mehr Einkommen. Einkommen ist ein exogener Faktor in unserem Modell, der die Nachfragekurve verschiebt. In diesem Fall nach rechts außen. Für jeden gegebenen Preis sollten die Nachfrager nun bereit sein mehr zu kaufen, da sie über mehr Einkommen verfügen. Zeichnen wir für mehrere angenommene Preise die neuen Mengen in ein Diagramm ein und verbinden diese Punkte, erhalten wir eine neue Nachfragekurve, die parallel ist zur alten.
Beispiel
- Einkommen
- Modeerscheinungen
- Preise verwandter Güter
- Präferenzen
Einflussfaktoren auf das Angebot
Ähnliche Effekte beeinflussen das Güterangebot. So können schlechte Ernten das Angebot senken und den Preis erhöhen. Kriege können das Angebot an Ressourcen wie Öl senken, was zum Beispiel eine Folge des Irak-Kriegs war. Revolutionen, die zu Unsicherheiten auf den Märkten führen, haben ähnliche Effekte. Technologische Veränderungen sind auch sehr wichtig. Verbesserungen in diesem Bereich ermöglichen es Unternehmen Güter billiger anzubieten als bisher.
Auch hier verschiebt sich die Angebotskurve parallel, entweder nach links oben oder rechts unten. Es tritt der selbe Effekt auf, wie bei der Nachfragekurve. Die Unternehmen sind bereit zu jedem gegebenen Preis mehr anzubieten.
Beispiel
- Politische Ereignisse
- Preise für Rohstoffe oder sich verändernde Löhne
- Technologische Veränderungen
Man muss besonders darauf achten, ob nun die Nachfragekurve oder die Angebotskurve betroffen ist und in welche Richtung sich der Effekt auswirkt.
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