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Rechnungswesen (Fachwirte) - Selbstkontrollaufgaben

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Rechnungswesen (Fachwirte)

Selbstkontrollaufgaben

Aufgabe 1:

Bei einer Planbeschäftigung von 300 Stück entstehen gesamte Plankosten von 60.000 €. Diese sind zur Hälfte fix. Nach Ablauf der Periode wurde eine Beschäftigung von 400 Stück festgestellt, die zu Istkosten von 70.000 € führen. Ermittle

a) die Verbrauchsabweichung, (5 Punkte)

b) die Beschäftigungsabweichung und (5 Punkte)

c) die Gesamtabweichung. (1 Punkt)

Vertiefung

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Lösung:

Die gesamten Plankosten liegen bei KP = 60.000 €, diese teilen sich jeweils zur Hälfte auf die variablen und fixen Plankosten auf, d.h. KvP = 30.000 € und KfP = 30.000 €. Die Funktion der verrechneten Plankosten kalkuliert man als KVP = (KP/xP)·xI = (60.000/300)·xI = 200·xI.

LAMBERT-TRICK:

Es empfiehlt sich, zunächst die Istbeschäftigung nicht einzusetzen, d.h. hier insbes. nicht sofort KVP = ...= 200·300 = 60.000 € zu schreiben. Wir empfehlen dies deshalb, damit man sieht, dass die verrechneten Plankosten nicht nur an der Stelle xI = 300 ME definiert sind, sondern auch für xI = 200 ME oder xI = 500 ME, aber auch für xI = xP = 400 ME usw.

Für die Funktion der Sollkosten benötigen wir die Aufteilung auf variable und fixe Plankosten, denn KP = Kf+ KvP = 30.000 + 30.000 = 60.000 €, d.h. KS = Kf+ (KvP/xP)·x= 30.000 + (30.000/300)·xI. Halten wir die beiden Funktionen fest, denn wir brauchen sie gleich noch für die Abweichungen:

  • verrechnete Plankosten: KVP = 200·xI,

  • Sollkosten: KS = 30.000 + 100·xI.

a) Für die Verbrauchsabweichung setzt man die Istbeschäftigung in die Sollkosten ein und zieht diese von den Istkosten ab:

VA = K- KS(xI)

= K- KS(400)

= 70.000 – (30.000 + 100·400)

= 70.000 – 70.000

= 0 €.

Die Verbrauchsabweichung ist hier also gewissermaßen nicht vorhanden, denn die Sollkosten sind genauso hoch wie die Istkosten. Deshalb taucht sie in der Zeichnung nicht als geschweifte Klammer auf.

b) Für die Beschäftigungsabweichung setzt man die Istbeschäftigung in die Sollkosten als auch in die verrechneten Plankosten ein und bildet die Differenz:

BA = KS(xI) - KVP(400)

= (30.000 + 100·400) - (200·400)

= 70.000 - 80.000

= -10.000 €.

c) Die Gesamtabweichung ist die Summe aus Verbrauchs- und Beschäftigungsabweichung, wenn die Preisabweichung gleich null ist:

GA = VA + BA = 0 – 10.000 = -10.000 €.

Aufgabe 2:

Für die Fertigungsstelle eines Maschinenbaubetriebes wurde eine Planbeschäftigung von 8.000 Stück errechnet. Die Planfixkosten, die hier gleich den Istfixkosten sein mögen, betragen 30.000 €. Hierbei lag der Plankostenverrechnungssatz auf Vollkostenbasis bei 7 €/ME. Nach der abgelaufenen Periode wurden allerdings tatsächlich 100.000 € Istgesamtkosten bei einer tatsächlichen Beschäftigung von 6.000 ME ermittelt. Die Istkosten wurden hierbei auf Grundlagen von Planpreisen ermittelt.

Wie hoch sind die

a) Verbrauchs- und die (4 Punkte)

b) Beschäftigungsabweichung? (4 Punkte)

Vertiefung

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Lösung:

Zunächst liegt die Planbeschäftigung bei xP = 8.000 ME. Die fixen Plankosten KfP betragen Kf= 30.000 €, der Plankostenverrechnungssatz ist PKVS = KP/xP = 7. Man muss also zunächst die gesamten Plankosten KP ausrechnen. Es ist bekannt, dass diese sich aufspalten auf variable und fixe Plankosten, dass also gilt KP = KfP + KvP. Die fixen Kosten sind bekannt, man schreibt daher KP = KfP + Kv= 30.000 + Kvund setzt ein:

PKVS = KP/xP = 7 ‹=› (30.000 + Kv)/xP = 7

‹=› (30.000 + Kv)/8.000 = 7

‹=› 30.000+ Kv= 7·8.000 = 56.000

‹=› KvP = 26.000 €.

Die Istkosten sind KI = 100.000 €, die Istbeschäftigung beträgt xI = 6.000 ME. Für die Abweichungen ist es ratsam, die Sollkosten und die verrechneten Plankosten zu kalkulieren. Man rechnet

KVP = (KP/xP)·xI = (56.000/8.000)·xI = 7·xI

für die verrechneten Plankosten und

KS= Kf+ (KvP/xP)·x= 30.000 + 3,25·xI

für die Sollkosten.

a) Die Verbrauchsabweichung liegt damit bei

VA = KI – KS(xI)

= 100.000 – (30.000 + 3,25·6.000)

= 100.000 – 49.500

= 50.500 €.

b) Die Beschäftigungsabweichung BA liegt bei

BA = KS(xI) – KVP(xI)

= 49.500 – 7·6.000

= 49.500 – 42.000

= 7.500 €.