Inhaltsverzeichnis
Zunächst einmal wird die Wirtschaftspolitik bei vollkommener Kapitalmobilität im Flexkurssystem thematisiert.
Verschiebung der IS-Kurve durch die Fiskalpolitik
Zu Beginn wird die IS-Kurve in Abb. 42, aufgrund der expansiven Fiskalpolitik nach rechts verschoben (von IS1 nach IS2). In Folge dessen, steigt der Zinssatz von i0 nach i1. Bei einem Abfall des inländischen Zins, werden die Geldanlagen im Inland attraktiver, sodass mehr Kapital importiert und weniger Kapital exportiert wird.
Kette des Zinssatzes und die vollkommene Kapitalmobilität
In jedem einzelnen Fall der vollkommenen Kapitalmobilität wird über die Kette des Zinssatzes hinausgegangen und der dadurch verursachten, geringeren oder höheren Kapitalbewegungen. Daher ist dies von besonders hoher Wichtigkeit.
Im Falle einer vorliegenden, vollkommenen Kapitalimmobilität, kann diese nicht über den Zins gelöst werden. Demnach können keine steigenden Kapitalimporte durch steigende Zinsen verursacht werden. Aus diesem Grund wird der Weg über das Volkseinkommens für die vollkommene Kapitalimmobilität eingeschlagen.
Merke
Eine steigende Staatsnachfrage erhöht das Volkseinkommen Y. Diese sorgt wiederum für steigende Importe usw.
Abb. 43: Devisenmarkt mit Preisnotierung
Durch die steigenden Kapitalimporte kommt es zu einer Rechtsverschiebung der Devisenangebotskurve DA im Devisenmarktdiagramm 43 von DA0 auf DA1. Auf gleiche weise kommt es durch sinkende Kapitalexporte zu einer Linksverschiebung der Devisennachfragekurve DN und demnach von DN0 nach DN1. Insgesamt kommt es zu einem Rückgang des Wechselkurses in der Preisnotierung von e0 nach e1.
Devisenmarkt mit Mengennotierung
Ebenso kommt es zu einer Bewegung im Euromarktdiagramm“ Abb. 44, indem die €-Angebotskurve nach links wandert, da die Kapitalexporte fallen.
Aufgrund der steigenden Kapitalimporte, geht die €-Nachfragekurve nach rechts – von €-N0 auf €-N1.
Allumfassend kommt es zu einer Erhöhung des Wechselkurses in der Mengennotierung.
Vergleich des Wechselkurses in der Preis- und Mengennotierung
Es ist ganz „logisch“, dass der Wechselkurs in der Preisnotierung fällt, wenn dieser in der Mengennotierung fällt. Daher ist es auch stets notwendig die Notierung zu erwähnen, wenn man über das Fallen oder Steigen des Wechselkurses spricht. Kurz gesagt, wird die heimische Währung aufgewertet, wenn sich der Wechselkurs in der Mengennotierung erhöht bzw. in der Preisnotierung sinkt. Solch eine Formulierung ist präzise und eindeutig.
Zusammenfassend gesprochen:
- wird die heimische Währung aufgewertet und die ausländische abgewertet, wenn…
◊ der Wechselkurs in der Mengennotierung steigt bzw.
◊ der Wechselkurs in der Preisnotierung fällt.
- wird die heimische Währung abgewertet und also ausländische Währung aufgewertet, wenn
◊ der Wechselkurs in der Mengennotierung fällt bzw.
◊ der Wechselkurs in der Preisnotierung steigt.
Hinweis
Demnach wird die heimische Währung in dem genannten Fall aufgewertet, wodurch jedoch gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Anbieter sinkt. Die IS-Kurve in Abb. 42 verschiebt sich daher zurück nach links, aufgrund des damit verbundenen, restriktiven Nachfrageimpuls (Rückbewegung von $\ {IS}_2$ nach $\ {IS}_1$).
Merke
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