Kursangebot | Makroökonomie | Normalfall einer expansiven Fiskalpolitik im IS-LM-Modell

Makroökonomie

Normalfall einer expansiven Fiskalpolitik im IS-LM-Modell

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Zunächst betrachten wir ein Lernvideo zur expansiven Fiskalpolitik.

Wirkung der expansiven Fiskalpolitik auf die IS-Kurve

Durch die expansive Fiskalpolitik wird die IS-Kurve nach rechts verschoben (von IS0 nach IS1).

Abb. 23: Expansive Fiskalpolitik
Abb. 23: Expansive Fiskalpolitik

Unterscheidung von Rechts- und Linksverschiebungen

Man könnte denken, dass die IS-Kurve bei einer expansiven Fiskalpolitik nach oben zu verschieben sei, da man auf diese Weise den Unterschied zwischen einer Verschiebung nach rechts und einer Verschiebung nach oben sehen würde. Erkennbar wird dadurch ein großer Unterschied. Bei zunächst gleichbleibendem Zins i0 resultiert das Einkommen Y1. Zu einer Bewegung kommt es in dem Punkt B (s. Abb. 23). Der Gütermarkt befindet sich hier im Gleichgewicht, da B auf der neuen IS-Kurve IS1 liegt, jedoch nicht der Geldmarkt, denn hier liegt B rechts von der LM-Kurve. Bekannt ist, dass rechts von der LM-Kurve eine Überschussnachfrage nach Geld vorhanden ist (s. Abb. 16).

Merke

Die Ursache liegt darin, dass das Einkommen "zu groß“ ist. Die Geldnachfrage steigt aus dem Transaktionsmotiv heraus bei steigendem Einkommen Y. Aus diesem Grund liegt rechts von der LM-Kurve eine Überschussnachfrage nach Geld vor und links ein Überschussangebot an Geld.

Wie ist die Überschussnachfrage nach Geld zufrieden zu stellen?

Die Antwort darauf führt uns zur folgenden Regel:

Das Geld macht sich selbst! Genauer gesagt wird von der Zentralbank kein zusätzliches Geld produziert, nur weil die Nachfrage danach steigt. Aus diesem Grund machen sich die Wirtschaftssubjekte das Geld selbst, durch das Verkaufen von Wertpapieren.

Dies hat zur Folge, dass durch die Wertpapierverkäufe der Kurs der Wertpapiere sinkt, der Zins jedoch entsprechend steigt (in Abb. 23 von i0 auf i1). Der Zinsanstieg verursacht jedoch einen Abfall an Investitionen  (diese sind zumindest im IS-LM-Modell negativ zinsabhängig). In diesem Zuge geht auch das Volkseinkommen zurück, somit von Y1 auf Y2. Wir sprechen bei diesem Effekt von dem Crowding-Out-Effekt.

Crowding-Out-Effekt

Merke

Unter dem Crowding-Out-Effekt versteht man das Zurückdrängen der privaten Investitionen mittels des Anstiegs der Staatsnachfrage.

Es bewegt sich deshalb vom Punkt B hin nach Punkt C. Der Prozess hat hier ein Ende.

Hinweis

Zu verwechseln sind nicht die beiden Crowding-Out-Effekte.
Der Transaktions-Crowding-Out wurde zuvor beschrieben und ist zinsinduziert. Daneben gibt es auch noch den sog. Vermögens-Crowding-Out oder den vermögensinduzierten.

Unterscheidung der beiden Crowding-Out-Effekte

Zu unterscheiden ist also zum einen zwischem dem:

  • zinsinduzierten Transaktions-Crowding-Out und

  • vermögensinduzierten Vermögens-Crowding-Out.
     

Merke

Crowding-Out-Effekte können nur bei einer expansiven Fiskalpolitik vorkommen und nicht bei einer Geldpolitik.