In diesem Kapitel soll anhand eines ausführlichen Beispiels die Eröffnung und der Abschluss der Bestandskonten aufgezeigt werden. Dazu wird als erstes die Bilanz des Unternehmens XY aus dem letzten Geschäftsjahr (hier als Beispiel: 2011) betrachtet:
Die für die jeweiligen Bilanzpositionen angebebenen Endbestände des Jahres 2011 stellen gleichzeitig die Anfangsbestände des Jahres 2012 dar. Um nun diese Anfangsbestände in die einzelnen Bestandskonten zu buchen, wird die Bilanz spiegelverkehrt in Form der Eröffnungsbilanz dargestellt. Damit gemäß SOLL an HABEN gebucht werden kann, müssen die Anfangsbestände der aktiven Bestandskonten in der Eröffnungsbilanz auf der HABEN-Seite stehen, da sie innerhalb der aktiven Bestandskonten auf der SOLL-Seite stehen. Genau anders herum sieht es bei den passiven Bestandskonten aus. Die Anfangsbestände stehen hier auf der HABEN-Seite, demnach in der Eröffnungsbilanz auf der SOLL-Seite.
Man kann jetzt mit dem buchen der Anfangsbestände aus der Eröffnungsbilanz in die Bestandskonten beginnen. Veranschaulicht wird dies anhand des Kontos Verbindlichkeiten aus Lieferungen (Verbindlichkeiten a. L&L) sowie des Bankkontos (Bank).
Das Konto "Verbindlichkeiten a. LL ist ein passives Bestandskonto (siehe Bilanz 2011). Dementsprechend werden die Anfangsbestände (AB) auf der HABEN-Seite aufgeführt. In der Eröffnungsbilanz befindet sich der Anfangsbestand auf der SOLL-Seite. Gemäß SOLL an HABEN wird gebucht:
Eröffnungsbilanzkonto | an | Verbindlichkeiten a. L&L | 100.000 |
Das Bankkonto ist hingegen ein aktives Bestandskonto. Die Anfangsbestände werden auf der SOLL-Seite des Bankkontos aufgeführt. In der Eröffnungsbilanz steht der Anfangsbestand auf der HABEN-Seite. Gemäß SOLL an HABEN wird gebucht:
Für das Konto Bank sieht der Buchungssatz dann folgendermaßen aus:
Bank | an | Eröffnungsbilanzkonto | 80.000 |
Diese Bestände werden dann in die jeweiligen Bestandskonten (T-Konten) übertragen:
Im laufe des Geschäftsjahres (hier: 2012) werden nun alle Geschäftsvorfälle in die jeweiligen Bestandkonten gebucht. Dies wird weiter am Beispiel der zwei oben genannten Konten veranschaulicht.
Beispiel
Begleichung einer Verbindlichkeit aus der Lieferung von Waren durch Banküberweisung in Höhe von 15.000 €.
Das Bankkonto nimmt ab (Abgang im HABEN) und das Konto Verbindlichkeiten a. L&L nimmt ebenfalls ab (Abgang im SOLL), gemäß SOLL an HABEN:
Verbindlichkeiten a. L&L | an | Bank | 15.000 |
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