ZU DEN KURSEN!

Grundlagen der Mikroökonomie - Staatliche Eingriffe und die Budgetgerade

Kursangebot | Grundlagen der Mikroökonomie | Staatliche Eingriffe und die Budgetgerade

Grundlagen der Mikroökonomie

Staatliche Eingriffe und die Budgetgerade

Wie bereits betrachtet greift auch der Staat in das Wirtschaftsgeschehen ein. In jeder Volkswirtschaft werden eine Vielzahl an Steuern erhoben, wie zum Beispiel Einkommens- oder Mehrwertsteuern. Auch Steuern haben eine Auswirkung auf die Konsummöglichkeiten der Haushalte.

Auswirkung staatlicher Eingriffe auf die Budgetgerade

Was sind mögliche Auswirkungen von Steuern auf unsere Budgetgerade?
Betrachten wird den Fall einer Einkommenssteuer. Hier wird ein bestimmter Prozentsatz des Einkommens an den Staat abgeführt. Diesen Prozentsatz nennen wir t, nach dem englischen Begriff "tax" für Steuern. Die neue Gerade lautet nun:

Merke

$$\ p_1 \cdot x_1 + p_2 \cdot x_2 = (1 - t) \cdot m $$

Das Einkommen verringert sich, was zu einer Parallelverschiebung nach links unten führt. Es ist die selbe Reaktion, wie bereits im vorherigen Abschnitt dargestellt.

Der Staat kann aber auch auf Produkte Steuern erheben, um verschiedene Ziele zu erreichen. Mögliche Ziele sind die Erzielung von Einnahmen, die Senkung der Nachfrage nach dem Produkt (zum Beispiel bei Zigaretten), oder aber auch die Erhöhung der Nachfrage. Im letzteren Fall wird das Produkt subventioniert.

Es gibt für den Staat nun zwei Möglichkeiten zur Ausgestaltung der Steuer. Er kann einen bestimmten Betrag auf den Preis eines Gutes aufschlagen, dies wird eine Mengensteuer genannt: $\ p_1+t $. Bei Subventionierung des Gutes wird der Preis um den Betrag verringert: $\ p_1-t $.
Der zweite Fall ist eine Wertsteuer, bzw. -subvention. In diesem Fall wird ein bestimmter Prozentsatz auf den Preis auf-, respektive abgeschlagen: $\ (1+\mu) \cdot p_1 $.
Die Auswirkungen einer Steuer auf den Konsumeten sind natürlich dieselben wie bei jeder Preisänderung auch.

Eine weitere Möglichkeit seitens des Staates, auf den Konsum Einfluss zu nehmen, sind Rationierungen. Diese sind allerdings in liberalen Wirtschaftssystemen eher selten zu finden. Auch hier bestehen zwei Wege.
Zum Einen kann der Konsum durch eine Höchstgrenze absolut beschränkt werden. Ein Konsum über diese Grenze hinweg ist nicht möglich.

Rationierung des Staates
Rationierung des Staates

Zum Anderen kann ab einer bestimmten Menge eine Steuer auf das Gut erhoben werden, was den Preis erhöht und somit die Konsummenge verringert.

Steuer auf Gut 1
Budgetgerade bei Steuer auf Gut 1

Wie bereits erwähnt sind Rationierungen durch den Staat selten. Die letztgenannte Variante wird aber in der anderen Richtung (d.h "Subventionierung") regelmäßig von Unternehmen angewandt, als Form eines Mengenrabattes. Sie bietet für den Konsumenten den Anreiz, mehr zu konsumieren, um in den Genuss des Rabattes zu gelangen. Insgesamt erhöht sich der Absatz des Unternehmens.

Beispiel für Rabatt auf Produkte

Die Preisänderung muss sich auch in der Schreibweise der Budgetgeraden widerspiegeln.

Beispiel

Gehen wir dazu von dem folgenden Beispiel aus:

 $\ p_1 = 2 $ ; $\ p_2 = 2 $ ; $\ m = 40 $; Rabatt von einer Geldeinheit für Gut 1 ab dem Konsum von 15 Einheiten.

Überschreitet der Konsument die nötige Menge für Gut 1 nicht, gilt weiterhin die alte Form der Budgetgeraden.
Wenn er sie aber überschreitet, ändert sie sich: $\ 40=(2 \cdot 15)+1 \cdot (x_1-15)+2x_2 $.
Die erste Klammer gibt den Konsum der 15 Einheiten zum alten Preis an, der nötig ist, um den Rabatt zu erhalten. In der zweiten Klammer steht die weitere Konsummenge des Verbraucher. Da aber bereits 15 Einheiten konsumiert wurden (erste Klammer), müssen diese wieder abgezogen werden. Vor der Klammer steht natürlich der neue Preis.
Insgesamt sieht die Schreibweise so aus: 

Berechnung der Budgetgeraden bei Rabatt
Berechnung der Budgetgeraden bei Rabatt