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Es gibt einige wichtige Annahmen über Präferenzen der Konsumenten, ohne die das vorher dargestellte System nicht konsistent und plausibel ist.
1. Vollständigkeit: Dass die Präferenzen vollständig sind, bedeutet, dass der Konsument alle Güterbündel vergleichen und bewerten kann. Es entsteht so eine subjektive Rangordnung der Warenkörbe.
Wichtig sind bei der Bewertung allein die Präferenzen des Konsumenten und nicht die Preise. Ein Bündel kann dem anderen auch vorgezogen werden, obwohl es billiger ist als ein anderes.
2. Reflexivität: Dieses ist eine der trivialeren Annahmen. Sie besagt nur, dass ein Bündel mindestens genauso gut ist wie es selber: ($\ x_1; x_2 $) ≥ ($\ x_1; x_ 2 $).
3. Transitivität: Dies sagt aus, dass ein Wirtschaftssubjekt, das den Warenkorb X dem Warenkorb Y vorzieht und zudem Y dem Warenkorb Z, auch X gegenüber Z vorzieht. Aussagen über Warenkörbe können also durch logisches Verbinden auf andere Warenkörbe übertragen werden.
4. Monotonie ("Mehr ist besser als weniger"): Verbraucher ziehen größere Mengen eines Gutes kleineren vor. Sie sind niemals mit einer gegebenen Menge zufrieden und gesättigt, so dass sie zusätzliche Einheiten nicht ablehen würden. (Die vierte Annahme wird deshalb auch "Nichtsättigung" genannt.)
Diese Aussage ist nicht unbedingt direkt verständlich. Natürlich sind Fälle denkbar, in denen jemand nicht mehr von einem Gut haben will, sei es weil er satt ist, keinen Platz mehr hat oder nicht weiß, was er damit anfangen soll. Möglich ist zudem, dass er ein Weniger einem Mehr vorzieht, weil er das betreffende Gut nicht leiden kann oder es ihm anderweitig schlechter stellt. Ein Beispiel dafür wäre Müll, verständlich das ein Mehr an Müll nicht wünschenswert ist.
Hier ignorieren wir aber diese Ausnahmefälle.
Alle vier Annahmen fasst dieses Video zusammen und verdeutlicht diese anhand praktischer Beispiele nochmals.
Lernvideo - Annahmen über die Präferenzen
Die vier Punkte sind natürlich nur Annahmen, die in der Realität so nicht immer gelten. Zum Beispiel sind Fälle denkbar, in denen ein Konsument nicht immer alle Alternativen vergleichen und bewerten kann. Dies liegt daran, dass Menschen nicht völlig rational handeln und oft nicht über genügend Informationen für fundierte Entscheidungen verfügen.
Auch auf die Kritik beim vierten Punkt sei nochmal verwiesen.
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