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Das optimale Güterbündel kann sich ändern. Wirtschaftswissenschaftler interessieren sich dafür, wie Verbraucher ihr Verhalten anpassen, wenn sich Dinge in ihrem Umfeld ändern. Hier geht es darum, was geschieht, wenn der Preis eines der Güter steigt oder sinkt.
In einem solchen Fall ändern sich zwei Dinge. Zum einen verändert sich das Ausstauschverhältnis beider Güter. Zum Beispiel kann der Preis des ersten Gutes sinken, das zweite Gut ist nun im Vergleich zum ersten Gut ebenfalls "billiger" geworden, da weniger von Gut 2 aufgegeben werden muss, um eine weitere Einheit Gut 1 zu erwerben.
Ein weiterer Effekt ist, dass insgesamt mehr gekauft werden kann, also die Kaufkraft des Verbrauchers steigt.
Die erste Auswirkung wird Substitutionseffekt genannt, der zweite Einkommenseffekt.
Bestimmung der Effekte durch die Slutsky-Zerlegung
Um diese beiden Wirkungen der Preisänderung geht es hier. Beide lassen sich durch die sogenannte Slutsky-Zerlegung bestimmen.
Dieses Konzept zur Aufspaltung beider Effekte wurde vom russisch-ukrainisch-stämmigen Mathematiker Jewgeni Jewgenjewitsch Sluzki (in der Übersetzung Slutsky) entwickelt.
Um das Vorgehen deutlich zu machen, schauen wir uns die folgende Grafik an.
Vor der Preissenkung konsumierte der Verbraucher das Güterbündel A, durch die Preissenkung kommt es zu einer Drehung der Budgetgeraden. Nun ist der Verbraucher in der Lage sich das bevorzugtere Bündel C zu kaufen. Um nun den Substitutionseffekt zu bestimmen, wenden wir einen kleinen Trick an. Wir nehmen dem Konsumenten etwas Geld (also Kaufkraft) weg, damit er sich gerade wieder sein altes Bündel leisten kann. Die Preisänderung wird beibehalten, so dass es zu einer Parallelverschiebung nach Innen kommt. Der Einfluss der Kaufkraftänderung, sprich der Einkommenseffekt, ist hier aufgehoben und übrig bleibt der Substitutionseffekt. Um ihn zu errechnen muss nur der Warenkorb bestimmt werden, den der Verbraucher nun wählen wird (Punkt B). Die Änderung von Warenkorb A zu Warenkorb B ist der Substitutionseffekt. Er muss zudem auf dem markierten Teil der Budgetgeraden liegen, da hier ein höheres Nutzenniveau als zuvor erreicht werden kann. Die Änderung von Bündel B zu C ist schließlich der Einkommenseffekt. Beide Effekte zusammen ergeben somit den Gesamteffekt.
Die Vorgehensweise ist damit schon grob klar. Zuerst wird das ursprüngliche Güterbündel errechnet. Danach die Einkommensänderung, die nötig ist, um den Verbraucher gerade wieder in die Lage zu versetzten, sein erstes Bündel zu kaufen. Damit kann das "Zwischen-Güterbündel" errechnet werden, mit dem der Substitutionseffekt bestimmt wird. Und schließlich muss nur noch das neue Güterbündel folgen, um an den Einkommenseffekt zu gelangen.
Wie das praktisch geht sehen wir im nächsten Unterkapitel.
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