Inhaltsverzeichnis
Ein Aufwand bezeichnet den Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen. So wird z. B. beim Gebrauch einer Maschine der Verzehr derselben durch eine Aufwendung, nämlich eine so genannte Abschreibung, erfasst. Genauso handelt es sich bei Löhnen um Aufwendungen, denn der Produktionsfaktor Mensch wird gewissermaßen verbraucht. Das Gegenstück zu Aufwendungen sind Erträge.
Aufwand
Aufwendungen werden
auf der Sollseite vermehrt und
auf der Habenseite vermindert,
Ertrag
Erträge hingegen werden auf
der Habenseite vermehrt und
auf der Sollseite vermindert.
Visualisierung
Auch hier wieder zur Visualisierung ein kleines Bild:
Aufwand | Ertrag | |||
Soll | Haben | Soll | Haben | |
Mehrungen | Minderungen | Minderungen | Mehrungen |
Methode
Beachte, dass Erfolgskonten keine Anfangsbestände haben. Aufwendungen und Erträge fallen immer nur dann an, wenn ein Erfolgsvorgang gerade eben stattfindet, er lässt sich nicht in die nächste Periode übertragen.
Beispiele
Beispiel
Beispiel 4:
Von der Daniel AG werden Löhne in Höhe von 2.000 € in bar an die Mitarbeiter ausgezahlt.
Die ausgezahlten Löhne sind Aufwendungen. Da Aufwendungen im Haben gemindert werden, erfolgt die Buchung im Aufwandskonto vor dem Wort "an", d.h. im Soll. Das Kassenkonto der Daniel AG wird um 2.000 € vermindert. Da sich hierbei um ein aktives Bestandskonto handelt, muss das Kassenkonto also im Haben gebucht werden, denn es wird vermindert. Der Buchungssatz lautet daher
Lohnaufwendungen an Kasse 2.000 €.
Da im vorliegenden Beispiel ein Erfolgskonto angesprochen wird, liegt eine erfolgswirksame Buchung vor. Durch die Vermehrung einer Aufwendung sinkt der Jahresüberschuss (= Erträge - Aufwendungen). Der Saldo der Gewinn- und Verlustrechnung, nämlich der Jahresüberschuss, wird in das Eigenkapitalkonto gebucht. Wenn also der Jahresüberschuss sinkt, dann sinkt auch das Eigenkapital, wenn der Jahresüberschuss steigt, dann steigt auch das Eigenkapital. Dadurch führt diese Verminderung des Saldos der Gewinn- und Verlustrechnung um 2.000 € schließlich auch zu einer Verminderung eines passiven Bestandskontos, nämlich des Eigenkapitals, in Höhe von 2.000 €. Dadurch sinkt die Passivseite der Bilanz, genau wie die Aktivseite der Bilanz, um 2.000 €. Es findet daher insgesamt eine Bilanzverkürzung statt.
Beispiel
Beispiel 5:
Der Friseur Hugo aus Essen schneidet am 14.17.2006 fünf Kunden die Haare und erlöst dadurch insgesamt 200 €, die er in bar kassiert.
Ein aktives Bestandskonto, nämlich die Kasse, steigt um 200 €. Die Kasse wird daher vor dem Wort "an" gebucht. Darüber hinaus wird ein Erfolgskonto, genauer gesagt ein Ertragskonto, angesprochen, denn Umsatzerlöse werden erzielt. Da Erträge im Haben vermehrt werden, wird das Konto Umsatzerlöse nach dem Wort "an" angesprochen. Der Buchungssatz lautet daher insgesamt
Kasse an Umsatzerlöse 200 €.
Wieder ist die Buchung erfolgswirksam, denn ein Erfolgskonto, genauer gesagt ein Ertragskonto, wird angesprochen. Da der Jahresüberschuss und damit das Eigenkapital um 200 € steigt, findet insbesondere eine Erhöhung eines passiven Bestandskontos, nämlich gerade des Eigenkapitals, statt. Daher steigt die Aktivseite (durch die Kasse), ebenso wie die Passivseite der Bilanz, durch das Eigenkapital) um 200 €. Es findet von daher eine Bilanzverlängerung statt.
Zusammenfassung
Hier nochmal eine Wiederholung der Ergebnisse der fünf Beispiele:
Auswirkung auf GuV und Bilanz | Beispiel 1 | Beispiel 2 | Beispiel 3 | Beispiel 4 | Beispiel 5 |
---|---|---|---|---|---|
Erfolgs-wirksamkeit | erfolgs-neutral | erfolgs-neutral | erfolgs-neutral | erfolgswirksam, d.h. erfolgs-mindernd | erfolgswirksam, d.h. erfolgs-erhöhend |
Bilanz-auswirkung | Aktiv-tausch | Bilanz-verlängerung | Bilanz-verkürzung | Bilanzverkürzung | Bilanz-verlängerung |
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