Inhaltsverzeichnis
Zu guter Letzt wird hier das Spekulationsmotiv beschrieben.
Zentral sind die folgenden zwei Dinge in diesem Kapitel:
- der Zusammenhang zwischen Wertpapierkursen und dem Zins,
- die Herleitung der gesamtwirtschaftlichen Spekulationskasse.
Zusammenhang zwischen Wertpapierkursen und dem Zins
Durch die folgende Gleichung wird der Zusammenhang zwischen Wertpapierkursen und dem Zins erklärt:
Merke
Gelten tut dies für festverzinsliche Wertpapiere mit unbeschränkt langer Laufzeit und festem Zinsertrag.
Rechenbeispiel zum Wertpapier
Beispiel
Welchen Wert hat das Wertpapier heute?
Der Wertpapierkurs beträgt $\frac {100} {0,1} = 1.000 €$. Demnach müsse der Investor Folder heute 1000€ zahlen. Er erhält von dem hineingelegten Wert einen jährlichen Zinsertrag von $1.000*0,1 = 100 €$, demnach den versprochenen Zinsertrag.
Merke
Einzelwirtschaftliche Spekulationskasse
Ein Wirtschaftssubjekt hat aus einzelwirtschaftlichen Perspektive nur die Wahl zwischen entweder „Geld“ oder „Wertpapiere“. Im Falle dessen, dass ein bestimmter kritischer Zins ikrit. überschritten ist, so werden von dem Wirtschaftssubjekt nur Wertpapiere gehalten, aufgrund des hohen Zinsertrags i.
Opportunitätskosten der Kassenhaltung
Beispiel
Methode
Grafische Herleitung der Spekulationskasse
Einzelwirtschaftliche Spekulationskasse
Für das einzelne Wirtschaftssubjekt gilt demnach:
- wenn $i > ikrit.$, so werden nur Wertpapiere gehalten,
- wenn $i < ikrit.$, so wird nur Geld gehalten.
Die Erklärung zur einzelwirtschaftlichen Spekulationskasse wäre damit abgeschlossen.
Gesamtwirtschaftliche Spekulationskasse
In Bezug auf die gesamtwirtschaftliche Spekulationskasse $L^S$ (s. Abb. 13) gilt folgendes:
Sinkt der Zinssatz i, so gibt es immer mehr Wirtschaftssubjekte, deren kritischer Zins ikrit. unterschritten ist. Somit wird ausschließlich nach Geld nachgefragt und nicht mehr nach Wertpapieren. Das geschieht aus dem Grund, da für die Wirtschaftssubjekte die Opportunitätskosten der Geldhaltung enorm gering sind und der entstandene Zinsverlust durch die Geldhaltung erträglich ist.
Herleitung der keynesianischen Geldnachfrage
Die Geldnachfrage steigt ingesamt an, da immer mehr Menschen nach Geld fragen, wenn der Zins i zunehmend mehr sinkt (und zwar nach ausschließlich Geld). Deshalb gilt:
Merke
Aus dem Grund verläuft in der Abb. 13 die gesamtwirtschaftliche Spekulationskasse zinselastisch. Daraus resultiert:
Merke
Foglich lautet die keynesianische Geldnachfrage:
Merke
$=L^T(Y)+ L^V (Y,i) + L^S (i)$
$= L(Y,i)$
mit $L_Y > 0 > L_i$
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